Bartagame

Bartagamen sind beliebte Tiere für das heimische Terrarium. Erfahren Sie im Steckbrief alles zu Nachwuchs, Lebensweise, Kommunikation, Ernährung und Haltung von Bartagamen.

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Alles Wissenswerte über die Bartagame. © Stock.adobe.com/Lunipa
Typische Merkmale

Körperlänge: bis 25 cm
Lebenserwartung: bis 15 Jahre
Verbreitung: östliches Zentralaustralien
Lebensraum: Halbwüste mit geringer Vegetation, teilweise kulturfolgend
Lebensweise: Revierbildend, mag erhöhten Ausguck
Artbestand: nicht gefährdet

Systematik

Klasse: Reptilien
Ordnung: Squamata (Schuppenkriechtiere)
Familie: Sauria (Echsen)
Gattung: Pogona (Bartagame)
Art: Pogona vitticeps (Bartagame)

Inhaltsübersicht

Aussehen der Bartagamen

Wenn man den englischen Namen "Bearded Dragon", also bärtiger Drache, heranzieht, hat man eine ziemlich genaue Vorstellung vom Aussehen der Bartagamen. Der Kopf ist dreieckig breit und besitzt genauso wie die Flanken mehrere Reihen nicht allzu harter Stacheln.

Bartagamen sind in allen Abstufungen von Braun und Grau gezeichnet, der Bauch erscheint immer heller. Mittlerweile gibt es die durch gezielte Auslese gezüchteten verschiedensten Farbformen, so z.B. Sandfire für rötlich gefärbte Tiere. Der Schwanz ist in etwa gleich lang wie der Körper der Agame.

Nachwuchs und Aufzucht

Bartagamen vermehren sich extrem stark. Wenn die, teilweise heftig verlaufende, Kopulation erfolgreich beendet ist, gräbt das Weibchen nach ca. sechs Wochen an einer vorbereiteten, feuchteren Stelle durchschnittlich 25 Eier ein, die 50 bis 80 Tagen bebrütet werden und dann schlüpfen. Jungtiere sollten nur die ersten Wochen in kleinen Terrarien gehalten werden, dann benötigen sie bereits große Terrarien.

Für Bartagamen ist die Winterruhe sehr wichtig, da die vollständige Physiologie und der gesamte Hormonhaushalt darauf ausgelegt sind. Sie sollte ab dem dritten Lebensmonat jährlich bei maximal 16-18 Grad durchgeführt werden.

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Bartagame brauchen Platz und Hitze. © Stock.adobe.com/NATALLIA

Lebensweise und Verhalten

Bartagamen besitzen klar umrissene Reviere, die von einem Männchen erbittert verteidigt werden. Die Weibchen kommen nur bei Paarungsbereitschaft in diese Gebiete. Von einem erhöhten Ausguck aus überschaut das Männchen sein Gebiet und hält nach geeigneter Nahrung Ausschau.

Bei Gefahr durch Beutegreifer wird ein Versteck wie ein flacher Stein oder eine Erdhöhle aufgesucht. Erst nach dem Erreichen einer bestimmten Temperatur sind die Tiere in der Lage, aktiv Beute zu machen oder Pflanzenteile zu verzehren.

Wenn eine männliche Bartagame aufgeregt ist, färbt sich die Kehle blauschwarz, ein Verhalten, das auch manche dominante Weibchen zeigen.

Kommunikation und Sinnesleistungen

Die Stimme spielt bei diesen Echsen keinerlei Rolle, die Sinnesorgane wie Geruch, Gehör und Sichtfähigkeit sind hervorragend ausgebildet. Bei der Paarung beispielsweise wird ein kompliziertes Bewegungsritual vollzogen, das klar definierte Regeln hat.

Zusätzlich zu Scheinattacken und echten Angriffen untereinander kommt es schon bei Jungtieren zum "Winken" mit einem Vorderbein, um Dominanz zu demonstrieren. Nicken und sich abflachen (um größer zu erscheinen) gehören ebenfalls ins Repertoire dieser Tiere. Sich bewegende Beute wird aus dem Terrarium heraus quer durchs ganze Zimmer wahrgenommen.

Ernährung von Bartagamen

Während sich pflanzliche und fleischliche Kost bei Jungtieren in etwa die Waage halten, sollten erwachsene Bartagame mit drei Vierteln vegetarischer und einem Viertel fleischlicher Nahrung versorgt werden.

Alle Insekten, die irgendwie ins Maul passen (Vorsicht, auch kleinere Echsen gehören dazu!) und so ziemlich alles an Gemüse wird gerne angenommen. Von der Verfütterung von Mäusen in kleineren Stadien wird, außer bei trächtigen oder geschwächten Weibchen, wegen der Verfettungsgefahr abgeraten. Die Wiese bietet zum Beispiel gutes Futter. Wildpflanzen wie Löwenzahn, Vogelmiere, Beerenblätter, Haselnussblätter, Obstbaumblätter, Malve, Klee u. ä. können verfüttert werden.

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Bartagemen fressen gerne Gemüse und Wildpflanzen.© stock.adobe.com/Nicole Lienemann

Haltung der Bartagamen

Bartagamen brauchen Platz und Hitze. Unter dem Wärmestrahler können ruhig 40 bis 55° C erreicht werden.

Ein Terrarium sollte ein Mindestmaß von 1,2 Quadratmeter erreichen. Es sollte auf jeden Fall mindestens 150 cm, besser noch 180 cm lang sein. Die Höhe spielt eine eher untergeordnete Rolle, sollte aber 80 cm nicht unterschreiten. Als Bodengrund eignet sich lehmiger Sand, da Bartagemen hier Höhlen anlegen können, die nicht einstürzen.

Lichtfülle und UVB spielen eine nicht zu unterschätzende Rolle, genau wie das Verabreichen von Vitaminen und Mineralien. Manche Bartagamen knabbern gerne an Sepiaschalen. Einmal wöchentlich sollte das ganze Becken überbraust werden. Die meisten Tiere trinken nicht aus dem Napf und decken ihren Flüssigkeitsbedarf über das Futter, obwohl einige Bartagamen gerne baden.

Vom Freilauf in der Wohnung ist abzusehen. Lediglich ein Freigehege mit der idealen Temperatur, den passenden Lichtverhältnissen und dem richtigen Bodenbelag ist denkbar. Zudem sollten auch Bartagamen ein- bis zweimal im Jahr auf Parasiten kontrolliert werden. 

Eine oder mehrere Bartagamen halten?

Experten sind kontroverser Meinung, ob Bartagamen allein, in Gruppen (mit natürlich nur einem Männchen) oder in reinen Weibchenverbänden gehalten werden sollten, da in Menschenobhut das Männchen ständig versucht, die Weibchen zu begatten, völlig unabhängig von der Jahreszeit.

Da diese Tiere in sehr hohen Stückzahlen vermehrt werden, ist es schwierig, die Nachzuchten in artgerechte Haltung zu vermitteln. Viele Tiere fristen ihr Dasein in Tierheimen und Auffangstationen. Eine Einzelhaltung ist daher anzustreben.

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