Cox' Bambusnatter

Cox’ Bambusnattern sind tag- und nachtaktiv. Ihre Hauptaktivitätszeit liegt in den Morgenstunden, die Hitze des Tages verbringen sie häufig versteckt. Erfahren Sie im Steckbrief alles zu Nachwuchs, Lebensweise, Kommunikation, Ernährung und Haltung der Cox' Bambusnatter.

Steckbrief Cox' Bambusnatter
Cox' Bambusnatter im Steckbrief © nounours1 - stock.adobe.com

Steckbrief

  • Körperlänge: 90 - 100 cm
  • Lebenserwartung: bislang 15 Jahre
  • Verbreitung: Nordöstliches Thailand
  • Lebensraum: Waldränder, Felder, Grasflächen
  • Lebensweise: tag- und nachtaktiv, wehrhaft
  • Artbestand: nicht gefährdet

Systematik

  • Klasse: Reptilien (Kriechtiere)
  • Ordnung: Squamata (Schuppenkriechtiere)
  • Familie: Colubridae (Nattern)
  • Gattung: Oreocryptophis (Bambusnattern)
  • Art: Oreocryptophis porphyraceus coxi (Cox’ Bambusnatter)

Aussehen

Cox’ Bambusnattern sind von eleganter Gestalt, bei gleichzeitig kräftigem Körperbau. Sie sind auffallend orange gefärbt, und weisen gewöhnlich 2 schwarze Rückenstreifen auf, die vom hinteren Augenrand bis zum Schwanzende reichen. Ein kurzer schwarzer Streifen befindet sich auf dem Schädeldach. Im vorderen Körperviertel können sich zwischen den Streifen 1 - 4 schwarze Flecken befinden, die jedoch mit zunehmenden Wachstum verblassen und undeutlich werden. Die gesamte Bauchseite zeigt eine cremeweiße Farbe. Farbformen sind bislang nicht bekannt, jedoch schon Exemplare mit deutlich reduzierter Streifung.

Nachwuchs und Aufzucht

Die Geschlechter sind von nahezu gleicher Größe und weisen keinerlei Färbungsunterschiede auf, Weibchen werden geringfügig länger und schwerer. Für eine Vermehrung ist eine kurze, 2 - 4-wöchige Winterruhe bei Zimmertemperatur von 18 - 20° C nötig. 3 - 4 Tage nach der Fütterung sollten die Tiere zur Paarung zusammengesetzt werden. Es empfiehlt sich, davor ausgiebig im Terrarium Wasser zu sprühen. Nach 2 - 3 Tagen sollten sie wieder getrennt werden, damit das trächtige Weibchen möglichst stressfrei ihr Gelege ausbilden und absetzen kann. Nach etwa 60 Tagen legt sie meist 4 - 6 Eier in eine dafür mit feuchtem Moos vorbereitete Kunststoffbox mit Einschlupfloch. Die Eier werden in einem Inkubator überführt und in Vermikulit bei 23 - 26° C gezeitigt. Eine nächtliche Temperaturabsenkung wirkt sich vorteilhaft auf die Jungtiere aus. Sie schlüpfen bei den angegebenen Inkubationstemperaturen nach 60 - 75 Tagen, verbleiben aber nach dem Öffnen der Eischale bis zu 24 Stunden im Ei. Junge messen 22 - 25 cm und werden in handelsüblichen Pet-Boxen separiert. Ein Stück Holz oder Kork dient als Versteck und Häutungshilfe, Haushaltspapier und ein Wassernapf vervollständigen die Einrichtung.

Lebensweise und Verhalten

Cox’ Bambusnattern sind tag- und nachtaktiv. Ihre Hauptaktivitätszeit liegt in den Morgenstunden, die Hitze des Tages verbringen sie häufig versteckt. Sie bewohnen die höheren Lagen um 800 m über dem Meeresspiegel, wo es im Winter nachts recht kühl werden kann und Temperaturen unter 10° C bekannt sind. Obwohl sie zu den Kletternattern gehören, bewegen sie sich überwiegend in Bodennähe, wo sie auch ihre Hauptnahrung, die Nager, antreffen. Nach bisherigem Wissensstand sind sie Einzelgänger. Es sind reaktionsschnelle und wehrhafte Schlangen, die beim Ergreifen gerne zubeißen. Erkenntnisse zur Reproduktion in der Natur fehlen, in Gefangenschaft werden zwei bis drei Gelege im Jahr abgesetzt.

Kommunikation und Sinnesleistung

Cox’ Bambusnattern nehmen vorzüglich Schwingungen und Bodenbewegungen wahr. Sie können sehr gut sehen und riechen, denn durch ständiges Züngeln nehmen sie Geruchsinformationen auf. Wie alle Schlangen sind sie jedoch taub. Sie sind sich schnell bewegende Nattern, die sich außerhalb der Paarungszeit nicht sehr füreinander interessieren. Optimal ist daher eine dauerhafte Einzelhaltung. Bei einer paarweisen Pflege muss auf Zeichen von Stress, wie rhythmische Zuckungen in Vor- und Rückwärtsbewegung, geachtet werden. Prinzipiell sollten die Tiere bei den Fütterungen getrennt werden. Größere Temperaturunterschiede und Schwankungen in der Luftfeuchtigkeit bemerken sie, für gewöhnlich kommen sie nach einem ausgiebigen Versprühen von Wasser im Terrarium aus ihren Verstecken.

Ernährung

Cox’ Bambusnattern werden im Terrarium ausschließlich mit Nagetieren in passender Größe ernährt. In erster Linie werden Labormäuse verwendet, einige Exemplare nehmen jedoch auch Ratten an. Schlüpflinge fressen zumeist schon vor der ersten Häutung. Es hat sich bewährt, dann eine lebende nackte Maus anzubieten. Nach dieser ersten Nahrungsaufnahme werden tote, frisch aufgetaute Mäuse verfüttert. Jungschlangen bekommen einmal pro Woche eine Maus, später dann zwei Mäuse pro Woche. Ab einem Alter von drei bis vier Monaten reicht ein Füttern von einmal pro 14 Tage aus. Ausgewachsene Exemplare bekommen zweimal im Monat etwa zwei bis vier halbwüchsige Mäuse in der Größe Springer von der Pinzette. Insgesamt fressen Männchen weniger als die Weibchen und bevorzugen kleinere Beutestücke.

Haltung

Das Terrarium für ein Paar sollte 150 x 60 x 100 cm (L x T x H) messen. Kokoshumus hat sich als Bodensubstrat bewährt, da es eine gute Saugfähigkeit hat, leicht feucht zu halten und seine Verwendung ökologisch sinnvoll ist. Als Versteck eignet sich ein dunkler, mit feuchtem Moos gefüllter Plastikbehälter. Eine Wasserschale und ein Stück Wurzel oder Ast reichen als sinnvolle Einrichtung aus. Die Beleuchtung erfolgt durch T5-Leuchstoffröhren, ein punktuell heißer Sonnenplatz ist nicht nötig. Heizelemente (Beleuchtung und Heizmatten) müssen sich außerhalb des Terrariums befinden, da Schlangen Wämerezeptoren in der Haut fehlen und sich daher leicht verbrennen können. Cox’ Bambusnattern fühlen sich bei 23 bis 26° C am wohlsten, besonders höhere Temperaturen sollten über längere Zeiträume vermieden werden. Wichtig ist das Vorhandensein von partiell feuchtem Bodengrund und des dunklen, mit feuchtem Moos gefüllten Verstecks.

Hätten Sie's gewusst?

Cox’ Bambusnatter wurde im Jahre 1993 entdeckt, und erst 1998 im Rahmen einer wissenschaftlichen Bearbeitung der Bambusnattern beschrieben. Aufgrund ihrer Größe und ihrer guten Haltbarkeit und Vermehrung hat sie innerhalb kürzester Zeit eine weltweite terraristische Verbreitung gefunden.

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