Dreiecksnatter

Die dämmerungs- und nachtaktiven Dreiecksnattern führen am Tage in ihren sehr unterschiedlichen Biotopen – sie kommen in der Wüste, in Graslandschaften, Wäldern, in Gebirgen und im Flachland vor – eine verborgene Lebensweise. Erfahren Sie im Steckbrief alles zu Nachwuchs, Lebensweise, Kommunikation, Ernährung und Haltung der Dreiecksnatter.

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Alte und Junge werden im Terrarium mit Nagetieren in den passenden Größen gefüttert.© William Loy / iStockphoto

Steckbrief

  • Körperlänge: je nach Unterart 65 - 180 cm
  • Lebenserwartung: 20 und mehr Jahre
  • Verbreitung: südöstl. Kanada, USA, Mittelamerika bis zum nordwestl. Ecuador
  • Lebensraum: Wüste, Savanne, Wald
  • Lebensweise: dämmerungsaktiv, Bodenbewohner
  • Artbestand: nicht gefährdet

Systematik

  • Klasse: Reptilien (Kriechtiere)
  • Ordnung: Squamata (Schuppenkriechtiere)
  • Familie: Colubridae (Nattern)
  • Gattung:  Lampropeltis (Königsnattern)
  • Art: Lampropeltis triangulum (Dreiecksnatter)

Aussehen

Dreiecksnattern sind zumeist von zierlicher Gestalt mit einem nur schwach vom Hals abgesetzten Kopf und kleinen Augen. Zeichnung und Färbung sind je nach Unterart sehr unterschiedlich – zusätzlich gibt es zahlreiche Zeichnungs- und Farbzuchten. Für gewöhnlich besteht die Rückenzeichnung der auffallend gefärbten Schlangen aus einem Mix von entweder roten, schwarzen, gelben oder weißen bzw. grauen, braunen oder roten Bändern, Ringen und Flecken. Die Bauchseiten weisen ebenfalls ganz unterschiedliche Färbungen und Muster auf. Aufgrund dieser Farbkomposition redet man von einer "Korallentracht", da angenommen wird, dass Dreiecksnattern die hochgiftigen Korallenschlangen (Micrurus sp., Micruruides sp.) nachahmen.

Nachwuchs und Aufzucht

Bei Dreiecksnattern ist das Unterscheiden der Geschlechter nicht einfach. Bei ausgewachsenen Tieren lässt sich die dickere Schwanzwurzel der Männchen jedoch von dem gleichmäßig schmaler werdenden Schwanz der Weibchen unterscheiden. Nach erfolgter Überwinterung werden die Männchen durch vom Weibchen freigesetzte Lockstoffe zur Paarung animiert. Rund 60 Tage nach der Paarung setzt das Weibchen sein Gelege ab, z. B. in einen Kunststoffbehälter mit feuchtem Moos oder Torf. Je nach Alter und Unterart des Weibchens enthält das Gelege drei bis 16 Eier. Die weißen Eier werden in einen Inkubator überführt und auf Vermiculit oder Schaumstoff bei 25 bis 28° C gezeitigt. Eine nächtliche Temperaturabsenkung um 2 bis 4° C ist von Vorteil für die Vitalität und Größe der Jungtiere. Nach rund 60 bis 80 Tagen öffnen die Jungen die Eischalen, verbleiben aber noch ein bis zwei Tage im Ei. Je nach Unterart weisen sie Gesamtlängen von 12 bis 25 cm auf. Die optimale Aufzucht erfolgt in handelsüblichen Pet-Boxen bei separater Haltung.

Lebensweise und Verhalten

Die dämmerungs- und nachtaktiven Dreiecksnattern führen am Tage in ihren sehr unterschiedlichen Biotopen – sie kommen in der Wüste, in Graslandschaften, Wäldern, in Gebirgen und im Flachland vor – eine verborgene Lebensweise. Dann sind sie unter Wurzeln, Felsen, Baumrinde u. ä. versteckt, nur im Frühjahr können sie bisweilen auch am Tag aktiv sein. Je nach Herkunft müssen sie überwintern oder eine Winterruhe absolvieren. Zur Verteidigung können sie ein übel riechendes Sekret oder Kot auszustoßen, mit dem Schwanz rasseln und seltener auch mal zubeißen. Gerne verbergen sie ihren Kopf unter ihren Körperschlingen. Sie bewegen sich vornehmlich am Boden, können aber auch gut klettern. Echsen, Schlangen, Nagetiere, Frösche und auch Vögel dienen ihnen als Nahrung.

Kommunikation und Sinnesleistungen

Sie sind in der Lage, Schwingungen des Bodens sehr gut wahrzunehmen. Das Beutesuchen erfolgt über die Optik, stärker jedoch über das Riechen. Hierbei werden die Geruchsstoffe durch Züngeln aufgenommen und über das Jacobsonsche Organ wahrgenommen. Wie die meisten Schlangen interessieren sie sich außerhalb der Paarungszeit nicht sehr füreinander, weshalb eine separate Pflege das Optimum darstellt. Die Paarung erfolgt mit ruckartigen, animierenden Bewegungen des Männchens eng über den Körper des Weibchens hinweg. Die eigentliche Kopula kann bis zu mehrere Stunden dauern.

Ernährung

Alte und Junge werden im Terrarium mit Nagetieren in den passenden Größen gefüttert. Für gewöhnlich werden dazu Labormäuse genommen, aber auch Gerbile, Vielzitzenmäuse und Ratten können angeboten werden. Schlüpflinge fressen erst nach der ersten Häutung eine nackte Maus. Häufig verweigern sie diese einige Male. Nach weiteren zwei bis drei Häutungen werden dann ein bis zwei nackte Mäuse pro Woche angeboten. Mit zunehmendem Wachstum können mehr und auch etwas größere Mäuse gereicht werden.

Ausgewachsene können alle zwei bis drei Wochen zwei bis drei Mäuse erhalten. Es ist immer besser, etwas kleinere Beutetiere anzubieten. Die Tiere sollten bei den Fütterungen getrennt werden.

Haltung

Ein Pärchen sollte ein Terrarium von mindestens 100 x 50 x 50 cm (L x T x H) aufweisen, wobei Einzelhaltung vorzuziehen ist. Geschickt angebrachte Plateaus an den Rückwänden und Wurzeln oder Äste ergeben gute Klettermöglichkeiten, ferner sind Versteckmöglichkeiten und eine ausreichend große Wasserschale einzubringen. Als Boden sollte Kokoshumus oder Rindenmulch Verwendung finden, damit das Terrarium leicht zu reinigen ist. Eine Grundtemperatur von 20 bis 28° C am Tag, bei nachts absinkenden Werten auf 18 bis 22° C, muss gewährleistet werden. Die Beleuchtung kann durch Leuchtstoffröhren erfolgen, ein punktueller Sonnenplatz mit etwa 35° C ist nötig, sollte aber von unten beheizt werden (Heizkabel, -matte). Beleuchtungs- und Heizelemente müssen sich außerhalb des Terrariums befinden, um Unfälle und Verbrennungen bei den Schlangen zu vermeiden. Je nach Herkunft und Unterart ist die Winterruhe sehr wichtig, die bei etwa 10° C für rund acht Wochen durchgeführt werden muss – ansonsten erfolgt z.B. keine Vermehrung.

Hätten Sie's gewusst?

In den USA werden von Züchtern nicht nur Farb- und Zeichnungszucht betrieben, sondern auch Unterartbastarde (Mischung verschiedener Unterarten) produziert. Ferner werden einige Unterarten der Dreiecksnatter mit Kornnattern (Pantherophis guttatus) verpaart, was zu Gattungsbastarden führt.

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