Riesenotter
Genaue Zahlen zur Bestandsgröße gibt es leider keine, aber der Riesenotter wird als "stark gefährdet" eingestuft. Sein Bestand nimmt ab, da sein Lebensraum dramatisch schrumpft.
Riesenotter: Schnell und wendig
Riesenotter sind perfekte Schwimmer und Taucher. Unter Wasser können sie mehrere Minuten die Luft anhalten und verschließen dabei Ohren und Nasenlöcher. Ihre Beute — fast ausschließlich Fische — spüren sie mithilfe feiner Tasthaare auf; diese bemerken nämlich genau kleinste Strömungsänderungen im Wasser. Da die Riesenotter einen besonders länglichen Körper haben (sie werden bis zu 1,80 Meter lang und 65 Zentimeter hoch), Schwimmhäute zwischen den Zehen und einen kräftigen Schwanz zum Paddeln besitzen, sind sie im Wasser besonders schnell und wendig.
Genau wie Wölfe sind auch Riesenotter wahre Rudeltiere. Daher kommt wahrscheinlich auch ihr spanischer Name "Lobo del rìo", was so viel wie "Flusswolf" bedeutet. Die Riesenotter leben in Gruppen von etwa zehn Tieren und machen alles gemeinsam: schlafen, jagen, spielen und die Jungen groß ziehen. Am liebsten halten sie sich in Seen, Sümpfen, Altarmen und Überflutungsflächen auf, in denen es viele Schwimmpflanzen und kaum Strömung gibt. Die Flüsse selbst benutzen sie oft nur als Verbindungswege zwischen ihren Jagdrevieren. Um andere Ottergruppen fernzuhalten, markieren Riesenotter ihr Revier mit Urin und Kot. Auch sie selbst wälzen sich ausgiebig darin, damit sie alle den gleichen Geruch annehmen.
Durch Abholzung und Umweltverschmutzung bedroht
Früher lebten Riesenotter in den Gewässern des gesamten tropischen Teils Südamerikas, von Venezuela bis Argentinien. Doch heute bewohnen die Tiere nur noch einige isolierte Territorien in Brasilien und Peru, entlang einiger großer Flüsse. Vor allem die Abholzung des Tropenwaldes nimmt den Ottern ihren Lebensraum. Bedroht sind sie aber auch durch Umweltverschmutzung: Giftiges Quecksilber, das für den Goldabbau benutzt wird, fließt die Flüsse entlang, verseucht die Nahrung der Otter und das Wasser. Auch Überfischung durch den Menschen nimmt den Tieren die Lebensgrundlage.