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Hochansteckende Krankheit geht um: Gefahr für Tier und Mensch

In Nordrhein-Westfalen breitet sich derzeit eine gefährliche Infektionskrankheit aus, die sowohl Tieren als auch Menschen zur Gefahr wird.

Hochansteckende Krankheit geht um: Gefahr für Tier und Mensch
© stock.adobe.com/Nadine Haase

Behörden in mehreren Gemeinden haben bereits eine Warnung ausgesprochen: Die sogenannte „Hasenpest“, wissenschaftlich als Tularämie bekannt, ist eine ernstzunehmende Bedrohung. Besonders für Hasen, Kaninchen und Nagetiere endet die Erkrankung oft tödlich.

Übertragung und Risiken der Hasenpest

Die Tularämie gehört zu den sogenannten Zoonosen – Infektionen, die von Tieren auf Menschen übertragbar sind. Verursacht wird die Krankheit durch das hochinfektiöse Bakterium Francisella tularensis. Vor allem Feldhasen und Nager fungieren als Hauptüberträger des Erregers.

Hunde können zur weiteren Verbreitung des Bakteriums beitragen, auch wenn sie selbst eine hohe natürliche Resistenz besitzen. Eine Infektion ist dennoch möglich, etwa wenn sie beim Spaziergang mit toten Tieren in Berührung kommen. Bereits das Beschnuppern oder Lecken infizierter Kadaver reicht aus, um den Erreger aufzunehmen.

Ansteckungsgefahr für Mensch und Tier

Auch der Kontakt mit kontaminiertem Wasser kann zur Infektion führen. Da das Bakterium in Pfützen und Gräben lange überleben kann, besteht für Hunde, die aus solchen Wasserquellen trinken, ein erhöhtes Risiko. Experten raten Hundebesitzern dringend, ihre Tiere in betroffenen Gebieten an der Leine zu halten, um eine Ansteckung zu vermeiden. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) warnt zudem, dass durch engen Körperkontakt zwischen Hund und Halter eine Übertragung auf den Menschen möglich ist.

Infizierte Menschen entwickeln in der Regel innerhalb von drei bis zehn Tagen Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost und Durchfall. Das Friedrich-Loeffler-Institut betont, dass eine frühzeitige Behandlung mit Antibiotika essenziell ist, da sich der Krankheitsverlauf ohne Therapie deutlich verschlechtern kann. In schweren Fällen kann eine Infektion tödlich enden. Auch beim Verzehr von Hasenfleisch ist Vorsicht geboten – es sollte stets ausreichend durcherhitzt werden.

Steigende Fallzahlen in NRW

Seit 2009 wird die Verbreitung der Hasenpest in Nordrhein-Westfalen überwacht. Die Daten zeigen, dass die Zahl der Fälle stetig zunimmt. Experten führen diese Entwicklung unter anderem auf den Klimawandel zurück. Da milde Winter die Überlebensrate von Zecken – einem der Hauptüberträger – erhöhen, steigt das Infektionsrisiko für Wildtiere.

Das Landwirtschaftsministerium NRW bestätigt den Anstieg der Fallzahlen. Laut aktueller Jagdstrecken-Statistik wurden im letzten Jagdjahr 12.817 Feldhasen als Fallwild erfasst – ein Zuwachs von 5.409 Fällen im Vergleich zum Vorjahr und der höchste Wert seit über zehn Jahren.

Wichtig ist zudem die Unterscheidung zwischen Tularämie und Myxomatose – einer weiteren Kaninchenkrankheit, die für Menschen jedoch ungefährlich ist. Experten gehen davon aus, dass sich auch die Myxomatose in Deutschland und Europa weiter verbreiten wird.

Auch das Veterinäramt des Kreises Unna, das unter anderem für Hamm zuständig ist, meldet eine Zunahme der Hasenpest-Fälle in der Region und ruft zur Vorsicht auf.

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Quellen:

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