Wildtier-Lexikon

Gepard

Der Gepard ist das schnellste Landtier der Welt. In diesem Steckbrief erfahren Sie alles über Aussehen, Fortpflanzung, Verhalten und Ernährung von Geparden.

Alle Infos über Geparden im Steckbrief.
Alle Infos über Geparden im Steckbrief.© Carola G.-stock.adobe.com

Geparden leben hauptsächlich in den afrikanischen Steppen und Savannen südlich der Sahara. Sie bevorzugen Landschaften mit hohem Gras zum Verstecken und Hügeln zum Ausschau halten.

Steckbrief

Körperlänge: Weibchen: 100 - 140 cm, Männchen: 110 - 150 cm
Gewicht: Weibchen: 30 - 40 kg, Männchen: 45 - 55 kg
Lebenserwartung: 14 Jahre
Verbreitung: Afrika
Lebensraum: Savanne
Artbestand: gefährdet

Systematik

Klasse: Säugetiere
Ordnung: Raubtiere
Familie: Katzen
Gattung: Acinonyx
Art: Gepard (Acinonyx jubatus)

Der Gepard ist eine außergewöhnliche Raubkatze. Haben Sie gewusst, dass er trotz seiner Größe nicht zu den Großkatzen gehört? Auch den Kleinkatzen wird er nicht zugeordnet. Er bildet eine eigene Unterfamilie. Das liegt an den anatomischen und morphologischen Besonderheiten. Seine nächsten Verwandten sind wohl Pumas.

Aussehen

Geparde unterscheiden sich in ihrem Aussehen von anderen Raubkatzen. Der Gepard hat einen geschmeidigen, stromlinienförmigen Körper, der eher an einen Windhund erinnert. Sein Körperbau ist auf Schnelligkeit ausgerichtet. Trotz seiner stattlichen Größe ist er sehr leicht. Das sind die optischen Merkmale des Geparden:

  • lange, dünne Beine, die in kleinen Füßen enden
  • runder Kopf, im Vergleich zum Körper klein
  • kleine Ohren
  • hoch angesetzte Augen
  • bis zu 70 cm langer Schwanz

Anders als die meisten Katzen hat der Gepard sehr harte Fußsohlen und kann seine Krallen nicht einziehen.

Das Fell des Geparden ist rot-braun gefärbt und mit schwarzen Tupfen versehen. Das Gesicht ist dunkler und statt Tupfen laufen im Gesicht zwei schwarze Streifen von den Augen zu den Mundwinkeln.

Geschwindigkeit des Geparden

Der Gepard ist das schnellste Landtier der Welt. Er kann innerhalb zwei Sekunden auf 60 Stundenkilometer beschleunigen, in vier auf 100. Der Gepard erreicht Höchstgeschwindigkeiten von 90 bis 110 Stundenkilometer. Allerdings kann der Gepard diese Geschwindigkeit nur wenige Sekunden halten.

Gepard läuft
Der Gepard kann eine Geschwindigkeit von mehr als 100 km/h erreichen.© stuporter-stock.adobe.com

Fortpflanzung und Entwicklung

Geparden werden mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif. Dabei entwickeln sich die Weibchen meist etwas schneller als die Männchen. Das Weibchen kann das ganze Jahr über Junge bekommen.

Am Urin erkennt das Männchen, ob das Weibchen läufig ist. Es schließt sich dann dem Weibchen an und die beiden paaren sich über etwa vier Tage sehr häufig. Nach ca. 90 Tagen bringt die Mutter dann drei bis fünf Junge zur Welt. In seltenen Fällen kann ein Wurf aus bis zu acht Babys bestehen.

Die Gepardenbabys haben die ersten Monate lange silbrige Haare am Rücken, die zur Tarnung dienen. Die Mutter und der Nachwuchs verbringen die ersten acht Wochen in einem geschützten Bau. Kleine Geparden haben viele Feinde. Um ihre Kinder zu schützen, wechselt die Mutter den Bau häufig. Wenn sie alt genug sind, begleiten die Kleinen die Mutter auf der Jagd. Ab dem siebten Monat nehmen sie aktiv daran teil. Wenn sie geschlechtsreif werden, lösen sich die Jungen von der Mutter.

Lebensweise und Verhalten

Geparden leben und jagen alleine. Wenn Nahrungsmangel herrscht, bilden sie manchmal kleine Gruppen, um effizienter jagen zu können. Auch Familien sind gelegentlich anzutreffen, da der Vater oft die Mutter bei der Aufzucht unterstützt.

Obwohl Geparden in einem festen Revier leben, kennen sie kein Revierverhalten. Ihr Revier umfasst bis zu 600 km², die sie ohne Probleme mit Artgenossen teilen, da die Population so gering ist.

Der Gepard ist tagaktiv. Er verbringt die Tage gerne auf kleinen Anhöhen, um seine Beute auszuspähen. Nachts zieht er sich in geschützte Verstecke zurück. Ein erwachsener Gepard hat dank seiner Schnelligkeit kaum natürliche Feinde.

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Sinnesleistungen

Die Sinnesleistungen von Geparden:

  • Der Gepard hat ein sehr gutes Gehör. Er kann hohe Frequenzen wahrnehmen, die für Menschen nicht mehr hörbar sind.
  • Wie alle Katzen hat auch der Gepard einen hervorragenden Sehsinn. Eine breite Überschneidung der Sehachsen ermöglicht ihm ein ausgezeichnetes räumliches Sehen. Bei Nacht sehen Geparden sechsmal besser als der Mensch.
  • Der Geruchssinn ist der am höchsten entwickelte Sinn des Geparden. Allein durch Riechen kann das Tier sich vollständig orientieren.
  • Mit seinen Tasthaaren nimmt der Gepard feinste Berührungen war. Das ist besonders für die Orientierung in den Höhlen und Bauen wichtig.

Ernährung des Geparden

Der Gepard ist ein Fleischfresser. Gazellen, Antilopen, Zebras, Impalas und Kudus stehen auf seinem Speiseplan. Gelegentlich frisst er auch Vögel, Kaninchen oder Nutztiere. Der Gepard liebt frisches Fleisch, Aas frisst er nur im Notfall. Er jagt etwa alle zwei bis drei Tage. Nur wenn ein Weibchen Junge hat, jagt sie täglich.

Die Raubkatze bevorzugt die kühlen Morgen- und Abendstunden für die Jagd. Aber auch die heißen Tage haben ihre Vorteile. In dieser Zeit ist die Beute träge und die Konkurrenz gering. Der Gepard ist ein schneller und geschickter Jäger. Allerdings hält er eine schnelle Hetzjagd nicht lange durch und muss sich auch nach dem Erlegen der Beute erst ausruhen bevor er fressen kann. In dieser Zeit wird ihnen das Futter oft von anderen Raubtieren geklaut. 

Schon gewusst?

Der Gepard wird eigentlich nur mit Afrika assoziiert. Tatsächlich gibt es aber auch den asiatischen Geparden, eine Unterart! Denn früher waren Geparden von Nordafrika aus bis nach Asien verbreitet. Heute kommt dort nur noch im Iran eine winzige Geparden-Population vor.

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