Wildtier-Lexikon

Totenkopfaffe

Steckbrief, Systematik, Aussehen, Fortpflanzung, Entwicklung, Lebensweise, Verhalten und Ernährung. Hätten Sie's gewusst?

Steckbrief Totenkopfaffe
Totenkopfaffe im Steckbrief © rebius - stock.adobe.com

Steckbrief

  • Körperlänge: Weibchen: 25 - 30 cm, Männchen: 25 - 35 cm
  • Gewicht: Weibchen: 0,75 kg, Männchen: 1,1 kg
  • Lebenserwartung: 15 Jahre
  • Verbreitung: Mittel- und Südamerika
  • Lebensraum: Tropische Regengebiete
  • Artbestand: gefährdet

Systematik

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Primaten
  • Familie: Kapuzinerartige
  • Gattung: Totenkopfaffen
  • Art: Gewöhnlicher Totenkopfaffe

Aussehen

Das Totenkopfäffchen hat einen schlanken, katzenähnlichen Körper. Weibchen sind deutlich kleiner und leichter als Männchen. Der Schwanz ist lang und dünn und kann länger als der gesamte Körper werden. Der rundliche Kopf weist große, dunkle Augen und runde Backen auf. Die Ohren sind hell und spitz. Seinen Namen verdankt das Totenkopfäffchen einer hellen Maske im Gesicht die zusammen mit dem dunklen Maul wie ein Totenkopf aussieht. Das Fell dieses Affen ist am Rücken olivegrün, am Bauch und an den Extremitäten orange. Der Schwanz ist ebenfalls olivegrün und endet in einer schwarzen Spitze.

Fortpflanzung und Entwicklung

Weibliche Totenkopfäffchen werden mit drei Jahren geschlechtsreif, die Männchen erst zwei Jahre später. Die Paarung der Tiere ist saisonabhängig. In der Trockenzeit schließen sich die Männchen weiblichen Gruppen an und werben um eine Partnerin. Nach erfolgreicher Paarung bringt das Weibchen etwa drei bis vier Monate später, in der Regenzeit, ein Jungtier zur Welt. Die nächsten Monate kümmert sich die Mutter ausschließlich um ihr Junges. In dieser Zeit reitet das Kleine auf dem Rücken des Weibchens und erkundet so seine Umgebung. Die Männchen beteiligen sich nicht an der Aufzucht. Gelegentlich tragen jedoch auch fremde Weibchen das Kleine eine Weile herum und entlasten so die Mutter. Im Alter von zehn Monaten wird das junge Totenkopfäffchen entwöhnt. Weibliche Jungtiere bleiben oft mit ihren Mütter in einer Gruppe, Männchen gehen eigene Wege.

Lebensweise und Verhalten

Totenkopfäffchen sind sehr gesellig. Sie leben in Horden von bis zu 500 Tieren zusammen. Sie sind tagaktiv und leben in den tropischen Regenwäldern Mittel- und Südamerikas. Am liebsten halten sie sich in Bäumen in der Nähe von Gewässern auf sie sind sehr geschickte und flinke Kletterer. Dabei dient ihr langer Schwanz als Balancierstange und ermöglicht ihnen meterweites Springen von Baum zu Baum. Die Tiere reiben sich zudem ihre Hände und ihr Fell mit Urin ein um einen besseren Griff zu haben und gleichzeitig persönliche Markierungen zu hinterlassen. Totenkopfäffchen sind nicht territorial. Sie bewohnen zwar ein festes Gebiet, die Wohngebiete verschiedener Horden überschneiden sich jedoch oft.

Sinnesleistungen

Totenkopfäffchen haben im Verhältnis zu ihrer Körpergröße das größte Gehirn aller Primaten. Damit gehen auch sehr gute Sinnesleistungen einher. Diese Affen haben einen ausgeprägten Geruchsinn, der besonders bei der Erkennung von Artgenossen eine Rolle spielt. Auch das Gehör ist gut entwickelt. Obwohl der Sehsinn sehr gut ist und die Tiere sehr scharf sehen können, sind sie von Natur aus weitsichtig. Nahrung begutachten sie immer erst mit ausgestreckten Armen, um sie genau zu inspizieren.

Kommunikation

Totenkopfäffchen kommunizieren mittels vieler verschiedener Pfiffe und Zwitscher-Laute mit ihren Artgenossen. Körperkontakt innerhalb der Gruppe ist für diese Affen sehr wichtig und dient ebenfalls zur Kommunikation.

Ernährung

Totenkopfäffchen sind Allesfresser. Sie ernähren sich hauptsächlich von Früchten und Insekten. Aber auch Eier, Knospen, Nüsse und kleine Wirbeltiere stehen auf ihrem Speiseplan. Auf der Suche nach süßen, reifen Früchten und anderen Leckerbissen legen die Äffchen mit ihrer Horde jeden Tag mehrere Kilometer zurück.

Hätten Sie's gewusst?

Das wohl berühmteste Totenkopfäffchen hüpft seit 1969 über viele Bildschirme. Herr Nilsson, Pippi Langstrumpf's kleiner Freund, begeistert mit seinem niedlichen Gesicht viele Kinder. Früher wurden Totenkopfäffchen auch in Zoohandlungen angeboten. Obwohl diese Affen sehr gelehrig und zutraulich sind, eignen sie sich jedoch nicht als Haustiere, da eine artgerechte Haltung nicht möglich ist und sie niemals ganz zahm werden.

"Ein Herz für Tiere" – Die neue Ausgabe jetzt bestellen
Aktuelle Meldungen aus der Tierwelt
Großer Haustierratgeber
Mensch & Tier
Wildes Tierleben
Spannende Unterhaltung
EHfT2412_u1_u1_150dpi.jpg