Die 10 giftigsten Tiere in Deutschland
Nicht nur in Australien, Afrika und Amerika gib es giftige Tiere, auch in Deutschland leben einige giftige Schlangen, Spinnen und sogar Fische und Säugetiere! Welche das sind und welche Gefahr von ihnen ausgeht, lesen Sie hier.
Nicht nur in den exotischen Gebieten der Welt leben seltsame Tiere, die sehr gefährlich sind. Auch in Deutschland gibt es giftige Tiere wie Schlangen oder Spinnen. Wir stellen Ihnen zehn davon vor.
1. Giftiger Fisch: das Petermännchen
Der Name „Petermännchen“ hört sich zwar süß an, doch tatsächlich gehört dieser Fisch zu den giftigsten Tieren Deutschlands! Das Petermännchen wird 15 bis 50 Zentimeter lang und kommt in der Nord- und Ostsee vor. Auf seinem Rücken und auf dem Kiemendeckel befinden sich giftige Stachel.
Für Badegäste kann das Petermännchen eine Gefahr darstellen, weil es sich oft in Strandnähe in Sand oder Schlamm am Meeresboden eingräbt und so für Menschen nicht zu sehen ist. Wer auf den Fisch tritt, wird von einem Giftstachel gestochen. Durch die Proteine und das Serotonin die das Gift enthält, schüttet der Körper Histamin aus, was gerade allergische Reaktionen noch verstärken kann.
Eine Vergiftung von dem Petermännchen verläuft in der Regel nicht tödlich, verursacht aber dennoch starke Schmerzen und Schwellungen, die lange anhalten. Bei allergischen Reaktionen können auch Schwindel, Kopfschmerzen, Bewusstlosigkeit oder ein Herzstillstand auftreten. Suchen Sie deshalb unbedingt einen Arzt auf, wenn Sie von einem Petermännchen gestochen wurden.
2. Ammen-Dornfinger – giftigste Spinne Deutschlands
Viele Menschen haben Angst vor Spinnen. Dabei geht von den Tieren meist gar keine Gefahr aus. In Deutschland sind nur wenige Spinnen für den Menschen giftig. Der Ammen-Dornfinger ist eine davon. Seine Giftklauen sind dazu in der Lage, menschliche Haut zu durchdringen.
Wer von einem Ammen-Dornfinger gebissen wurde, spürt in der Regel einen brennenden Schmerz an der Bissstelle. Nach einigen Minuten dehnt sich der Schmerz auf die gesamte betroffene Gliedmaße aus. Bei Bissen in die Finger kommt es oft zu Schmerzen und Druckempfindlichkeiten in den Lymphknoten und Achselhöhlen. Ab und zu treten auch schwerere Verläufe mit Schwindel, Schüttelfrost, Erbrechen und Kreislaufproblemen auf. Nach ein bis zwei Tagen sind in der Regel alle Symptome vorbei.
Auch wenn der Biss einer Ammen-Dornfinger-Spinne normalerweise keine schlimmeren Folgen nach sich zieht, sollten Sie vorsichtshalber dennoch einen Arzt aufsuchen. Vor allem bei Kindern und sensiblen Menschen ist das wichtig.
3. Die Kreuzotter – häufigste Giftschlange in Deutschland
Die Kreuzotter ist eine von zwei giftigen Schlangen in Deutschland. Sie kommt sowohl in Nord- als auch in Süddeutschland sowie in den östlichen Mittelgebirgen vor. Die Kreuzotter bewohnt unter anderem Waldränder, Moore, Heiden sowie Bergwiesen nahe der Baumgrenze.
Ihr Gift kann Nerven angreifen und Blut zersetzen. Folgen eines Bisses können Atemnot, Herzrasen oder Lähmungen sein, weshalb man vorsichtshalber einen Arzt aufsuchen sollte. Allerdings ist die Kreuzotter sehr scheu und reagiert meist eher mit Flucht anstelle von Angriff, wenn sie einem Menschen begegnet. Trotzdem sollten Sie sich der Schlange nicht nähern, wenn Sie eine sehen. Sie erkennen die Kreuzotter an dem auffälligen Zickzack-Muster auf ihrem Rücken.
4. Der Ölkäfer: tödliches Gift
Ein giftiger Vertreter der Käfer-Familie ist der Schwarzblaue Ölkäfer. Er kann mit seinem Gift einen Menschen töten, wenn dieses direkt in die Blutbahn injiziert wird. Bei Gefahr versprüht er sein Gift aus Poren an den Beingelenken. So ist es für Menschen in der Regel zwar nicht tödlich, allerdings kann es bei Kontakt zu Hautreizungen, Rötungen und Blasen sowie Schleimhaut- und Gewebeschädigungen kommen, die Augen können bei Kontakt mit dem Gift anschwellen und schmerzen. Das Gift, das der Käfer ausstößt, hat eine gold-gelbe Farbe und erinnert an Öl. Das Insekt wird in Deutschland als gefährdet eingestuft.
5. Die Spitzmaus – giftiges Säugetier
Ja, es gibt auch ein giftiges Säugetier in Deutschland: Die Wasserspitzmaus. Sie lebt an Gewässerufern, Sümpfen sowie in nassen Wäldern und Wiesen und nutzt ihr Gift, um ihre Beute zu lähmen. Für den Menschen ist es aber nicht wirklich gefährlich: Im Falle eines Bisses kommt es lediglich zu einer lokalen Schwellung, was aber dennoch schmerzhaft sein kann.
6. Giftig und bekannt: der Feuersalamander
Der Feuersalamander ist wohl eins der bekanntesten giftigen Tiere in Deutschland. Für die meisten Menschen ist der gelbe Salamander aber nicht gefährlich, durch das Gift wird meist „nur“ ein unangenehmes Brennen auf der Haut ausgelöst. Gerade bei Kindern oder empfindlicheren Erwachsenen kann es aber durchaus zu Übelkeit und Erbrechen sowie zu Atembeschwerden kommen. Hatten Sie Kontakt zu einem Feuersalamander, sollten Sie Ihre Hände auf jeden Fall gründlich waschen.
Für Haustiere wie Hunde und Katzen ist der Feuersalamander allerdings gefährlicher als für den Menschen, sein Gift kann bei ihnen zum Beispiel Genickstarre oder Maulsperre auslösen.
7. Die Haarqualle
Die Gelbe Haarqualle, auch Feuerqualle genannt, kommt in der Nord- und Ostsee vor. Sie ist zwar nicht so gefährlich wie viele ihrer giftigen tropischen Artgenossen, doch auch sie kann mit ihrem Gift schmerzhafte Beschwerden bei Menschen auslösen. Vor allem allergische Personen reagieren oft stark auf den Kontakt mit dieser Qualle. Ihre Tentakel besitzen Nesselzellen, durch die das Gift in Sekundenschnelle injiziert wird. Folgen können Atembeschwerden, Schwindel, Erbrechen, Fieber und Hautausschläge sein.
Wie der Name „Feuerqualle“ schon vermuten lässt, kann der Kontakt mit diesem Tier wie eine Verbrennung behandelt werden. Das heißt: Als Erstes sollten Sie die Verletzung mit Salzwasser und Essig ausspülen und die Haut dann mit warmem Wasser (45 Grad Celsius) behandeln. Vorsichtshalber ist auch ein Besuch beim Arzt ratsam.
8. Der Eichenprozessionsspinner: giftige Raupe
Der Eichenprozessionsspinner ist im Raupen-Stadium gefährlich für Menschen und Haustiere. Grund dafür sind seine mit Widerhaken versehenen Brennhaare, die das Nesselgift Thaumetopoein enthalten. Das Gift wird bereits beim kleinsten Kontakt abgesondert.
Die Brennhaare der Raupe können über den Wind verbreitet werden und bleiben an Kleidung oder im Fell von Haustieren kleben. Bei Kontakt mit der Haut oder den Schleimhäuten kann es zu Beschwerden kommen. Folgen sind Rötungen, Juckreiz, Eiterbläschen, Atembeschwerden oder Augenreizungen. Auch Fieber, Müdigkeit und Schwindel können auftreten. In seltenen Fällen kommt es zu einem allergischen Schock.
9. Giftige Schlange: Die Aspisviper
Die Aspisviper ist neben der Kreuzotter die einzige Giftschlange in Deutschland. Sie ist allerdings nicht weit verbreitet und kommt nur im Süden des Schwarzwaldes vor. Nach einem Biss von der Aspisviper sollten Sie vorsichtshalber einen Arzt aufsuchen, da es zu Atemnot und Herzbeschwerden kommen kann.
10. Die Wasserspinne
Die Wasserspinne ist ein außergewöhnliches Tier und eine von wenigen giftigen Spinnen in Deutschland. Sie lebt unter Wasser, eine selbstgebaute Luftblase versorgt sie mit Sauerstoff. Sie ernährt sich von kleinen Tieren wie Wasserflöhen. Für den Menschen ist ein Biss von der Wasserspinne nicht tödlich, er führt aber trotzdem zu schmerzhaften Rötungen und Schwellungen – ähnlich wie ein Wespenstich.