Auch Hunde haben eine Seele
Endlich gestehen Wissenschaftler auch nichtmenschlichen Lebewesen eine Seele zu. Das hat Folgen für Tier und Mensch. Lesen Sie hier, wie dieses Wissen den letzte Abschied voneinander etwas leichter werden lässt.
Der Abschied von einem geliebten Tier ist für jeden Halter eine beinahe traumatische Erfahrung. Studien haben gezeigt, dass Menschen mindestens genauso intensiv um ein geliebtes Tier trauern wie um einen geliebten Menschen. Lange waren Forschung und Wissenschaft davon überzeugt, dass Hunde wie auch andere Tiere allein von Reflexen, Trieben und Instinkten geleitet werden. Heute gestehen sie ein: Auch Tiere haben ein Bewusstsein, eine Seele.
Wissenschaftler entdeckten in Seele der Tiere
Den Weg, auch Hunden und anderen Tieren ein Bewusstsein zuzugestehen, wiesen vor allem die Verhaltensforscher. Ethologen, die tierisches Leben nicht mehr im Labor sezierten, sondern in der Natur beobachteten, wagten diesen Schritt. Jetzt stehen nicht nur verspotteter Irrglaube, fragwürdige Esoterik oder bestenfalls Mitgefühl dem Menschen zur Seite, der am Verlust eines geliebten Hundes leidet. Der Glaube des Menschen an das Bewusstsein seines geliebten Hundes und seine tiefe Beziehung zu ihm wird jetzt tatsächlich objektiv durch die Wissenschaft gestützt.
Trauern um ein Tier ist gesellschaftlich anerkannt
Trost beim Tod eines geliebten Tiers ist inzwischen auch eine Ware. Wer sich vor kurzem noch allein gelassen fühlte beim Verlust eines vierbeinigen Gefährten, kann sich heute auf immer mehr Verständnis und Anteilnahme verlassen. Das ist wichtig: Jede Situation lässt sich leichter durchstehen, wenn es dafür ein Vorbild gibt:
- Tierbestattungsinstitute helfen bei der Trauerbewältigung. Der geliebte Hund kann eingeäschert und in einer Urne aufbewahrt werden.
- Immer mehr Tierfriedhöfe bieten die Bühne für die Schmerzbewältigung. Die anfängliche Hoffnungslosigkeit findet einen Ort, an dem sich in die tiefe Trauer die schöne Erinnerung mischen kann. Beim Tod eines lieben Menschen ist das nicht anders.
- In Internetforen und Communities können sich trauernde Tierfreunde untereinander austauschen und trösten.
Der Verlust eines geliebten Hundes schmerzt sehr. ©stock.adobe.com/daylight917
Ein totes Tier erinnert an die eigene Sterblichkeit
Trauerarbeit um ein geliebtes Tier hat auch rein psychologisch ihren Sinn. Sie ist ein Ritual, ein Verhaltensvorbild, das allein schon deshalb Kraft gibt. Trauerarbeit macht es dem Betroffenen leichter, seinen Verlust zu fassen, das Chaos seiner Gefühle wieder zu ordnen. Sterben und Abschied schieben wir Sterblichen in unserer Zeit immer weiter weg von uns. Angst vor dem eigenen Ende steckt dahinter. Auch der Tod eines geliebten Tiers erinnert uns drohend daran.
So verarbeiten wir den Verlust eines Hundes
Trauer besteht aus Furcht vor dem Tod, zum anderen aus Gefühlen wie Verlust, Ohnmacht, des Schmerzes, der Verlassenheit und manchmal auch der Anklage, der Schuld und der Wut. Und sie löst Emotionen und Aktionen aus. Das Zentrum der Trauer erreicht nichts davon: Der Verlust ist unwiederbringlich. Trost findet sich allein in einem schwierigen inneren Prozess, den der Trauernde meist allein bewältigen muss. Dabei können Freunde und Angehörige helfen, "Trauerbegleitung" nennt man das. Aber auch das Wissen, dass man seinem treuen Begleiter bis zum letzten Atemzug beigestanden hat, kann bei der Bewältigung der Trauer helfen.
Wer mit seinem Hund auch den treuen Gefährten vieler Jahre verliert, muss zuerst das Schwerste lernen – dass dieser Verlust tatsächlich geschehen ist. Dabei helfen Gespräche, Ausflüge in die schöne, gemeinsame Vergangenheit. Es hilft aber auch Zuspruch, alle aufbrandenden Gefühle zuzulassen: Schuld, Wut und Tränen gleichermaßen. Daneben genauso die Erinnerung an eine ererbte Pflicht dem toten Tier gegenüber: das eigene Leben so fortzuführen, als wären beide noch zusammen. Je eher die neue Rolle gefunden ist, um so schneller wird aus tiefer Trauer der ersehnte sanfte Schmerz.
Ein neues Tier ist kein Ersatz, aber Neubeginn
Bei der tiefen Trauer um ein geliebtes Tier ist eines das Wichtigste: allmählich die Bereitschaft zu einer neuen Beziehung zu akzeptieren. Ganz klar: Kein kleiner Welpe kann auf Anhieb den Freund langer Lebensjahre ersetzen. Doch kann er die Trauer lindern, kann dem Menschen helfen, sich emotional vom toten Tier und dem gemeinsamen Leben zu lösen und dessen Verlust leichter zu akzeptieren.