Krebs bei Hunden: Symptome und Therapie

Krebs ist die häufigste Todesursache bei Hunden. Lesen Sie hier, wie Sie eine Tumorerkrankung bei Ihrem Hund erkennen und welche Krebstherapien bei der Heilung oder Eindämmung des Tumors helfen.

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Krebs ist die häufigste Todesursache von Hunden.© Stock.adobe.com/cavan

Stellt der Tierarzt die Diagnose Krebs, ist dies für den Hundehalter meist ein riesiger Schock. Noch immer ist Krebs die häufigste Todesursache beim Hund. Doch früh genug diagnostiziert, können neuen Therapien das Hundeleben deutlich verlängern und das Wohlbefinden verbessern. 

Risikofaktoren für eine Krebserkrankung beim Hund sind:

  • erbliche Veranlagung
  • höheres Alter
  • Infektionen
  • Parasiten
  • Strahlenbelastung
  • chronische Entzündungen
  • Gifte
  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel

Häufig führt nicht nur eine einzige Ursache zur Entstehung von Krebs, sondern die Kombination verschiedener Faktoren.

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Rottweiler neigen zu Krebserkrankungen. © Stock.adobe.com/Grigorita Ko

Typische Anzeichen für Krebs beim Hund

Die meisten Krebserkrankungen beim Hund betreffen die Haut (Hautkrebs beim Hund), doch grundsätzlich kann jede Zelle des Körpers zur Krebszelle entarten. Bei Krebs hat sich das Erbgut der Zellen verändert. Diese Mutation hat zur Folge, dass die Krebszellen ihre ursprünglichen Aufgaben nicht mehr erfüllen und sich unkontrolliert vermehren. In diesen Fällen entsteht dann eine Geschwulst. 

Früherkennung erhöht die Chancen:
Solide Tumore der Haut können frühzeitig entdeckt werden, wenn man die gesamte Körperoberfläche des Hundes regelmäßig abtastet. Knötchen, wunde Stellen oder andere Veränderungen, die bei dieser Untersuchung auffallen, sollten in den folgenden Tagen und Wochen kontrolliert werden. Wenn die veränderten Hautstellen nach einigen Tagen bis Wochen nicht abheilen, sollte man sie einem Tierarzt zeigen. 

Folgende Auffälligkeiten sollten Hundehalter stets ernst nehmen, da sie Anzeichen für eine Krebserkrankung des Hundes sein können: 

  • Schwellungen, die nicht wieder zurückgehen
  • Wunden, die schlecht heilen
  • blasses Zahnfleisch, Veränderungen im Hundemaul
  • Gewichtsverlust
  • plötzliche Gewichtszunahme
  • wenig Appetit
  • Blutung oder Ausfluss aus Körperöffnungen
  • unangenehmer Geruch
  • Schluck- und Fressbeschwerden
  • Bewegungsunlust, mangelnde Ausdauer
  • Steifheit, Lahmheit
  • Atemnot
  • Probleme beim Kot- und Urinabsetzen (z.B. Durchfall beim Hund)
  • Verhaltensveränderungen
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Bewegungsunlust kann ein Alarmzeichen sein. © Stock.adobe.com/chalabala

Bösartige und gutartige Tumoren 

Gutartige Tumoren wachsen eher langsam. Sie bilden meist eine feste Kapsel aus, die die entarteten Zellen vom gesunden Gewebe abgrenzt. Ein gutartiger Tumor kann aufgrund dieser Trennung von gesundem und krankem Gewebe meistens – leider nicht immer – chirurgisch gut entfernt werden. Bei gutartigen Tumoren entstehen keine Tochtergeschwülste (Metastasen). Auch gutartige Tumoren können im Einzelfall große Probleme bereiten, wenn sie beispielsweise durch ihr Wachstum die Beweglichkeit des Hundes einschränken oder lebenswichtige Organe einengen. 


Bösartige Tumoren wachsen häufig mit zarten Ausläufern in das gesunde Gewebe. Die winzigen Ausläufer des Tumorgewebes sind mit bloßem Auge nicht vom gesunden zu unterscheiden. Daher ist die Gefahr groß, dass der Chirurg nicht alles Krebsgewebe entfernt und es zu Rückfällen kommt. Tochtergeschwülste (Metastasen) stellen bei bösartigen Tumoren ein großes Problem dar, weil sie den Krebs im ganzen Organismus austreuen können. 

Die häufigsten Tumorarten beim Hund

Von diesen Tumorarten sind Hunde besonders häufig betroffen: 

  1. Hauttumore
  2. Tumore des Verdauungstraktes
  3. Gesäugetumore
  4. Tumore des Harn- und Geschlechtsapparates
  5. Lymphom beim Hund / Lymphdrüsenkrebs
  6. Tumore der Hormondrüsen
  7. Tumore im Mund/Rachenraum
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Hauttumore sind besonders auffällig. © Stock.adobe.com/cynoclub

Krebstherapien beim Hund

Die Therapie von Krebs hat in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte gemacht. Bei unheilbaren Tumorerkrankungen kommen Behandlungen zum Einsatz, die das Krebswachstum eindämmen und die Schmerzen und andere Symptome des Patienten mildern, sodass das Tier wieder Lebensfreude gewinnt. 

Tatsächlich steht in der Veterinärmedizin nicht die Verlängerung des Hundelebens im Mittelpunkt, sondern die Lebensqualität des Patienten: Ein krebskranker Hund soll sein Leben weitgehend schmerzfrei und nach Hundeart genießen können. In vielen Fällen müssen die verschiedenen Therapien miteinander kombiniert werden. 

1. Chirurgische Entfernung des Krebsgeschwülsts

Die Entfernung der Krebsgeschwulst ist bei vielen Tumorarten die wichtigste Behandlungsform. Wenn der Tumor vollständig entfernt werden kann und keine Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet hat, ist der Patient geheilt. Leider ist eine Operation nicht immer möglich (z.B. Blutkrebs, Metastasen). 

Manche Krebsarten können aber auch nicht operiert werden, weil eine Operation zu gefährlich wäre (z.B. Hirntumoren, sehr große Tumore), oder weil wichtige Körperteile (z.B. Nase) entfernt werden müssten. 

2. Chemotherapie 

In der Veterinärmedizin treten bei einer Chemotherapie weniger und mildere Nebenwirkungen auf als beim Menschen. Die Chemotherapie wird beim krebskranken Hund sehr häufig zur Verbesserung seiner Lebensqualität eingesetzt. Geringfügige Nebenwirkungen wie leichte Übelkeit lassen sich mit anderen Medikamenten in den Griff bekommen. 

Ein wichtiges Ziel der Krebsforschung bleibt die Entwicklung von verträglicheren Chemotherapeutika. Ein weiterer aktueller Ansatz in der Krebsforschung ist die Entwicklung von Impfstoffen gegen bestimmte Krebsarten. In den USA ist ein Impfstoff gegen einen bestimmten Krebs der Maulschleimhaut (canines orales Melanom) zur Unterstützung der herkömmlichen Therapie bereits im Einsatz. 

3. Strahlentherapie 

Hochenergetische Strahlen wie beispielsweise Gammastrahlung oder Röntgenstrahlung beschädigen die Erbsubstanz der Tumorzellen, verhindern so ihre Vermehrung und töten die Krebszellen im besten Falle ab. Leider macht die Strahlung keinen Unterschied zwischen Tumorzellen und gesunden Zellen. Um die gesunden Zelle vor der Strahlung zu schützen, wurden in den letzten Jahren zielsicherere Geräte und passgenauere Abschirmmechanismen entwickelt. Darüber hinaus hat man erkannt, dass die gesunden Zellen geschont werden, wenn man die Strahlendosis fraktioniert, das heißt auf mehrere Sitzungen aufteilt. 

Eine weitere Methode, die das gesunde Gewebe schützen soll, ist die Brachytherapie. Dabei werden radioaktive Teilchen meist in Metallstäbchen eingeschlossen und in den Tumor eingepflanzt. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass die Tumorzellen direkt bestrahlt werden, während das gesunde Gewebe kaum Strahlung abbekommt. Allerdings ist die Brachytherapie nicht bei allen Tumoren möglich. 

4. Unterstützende Maßnahmen

Für das Wohlbefinden des Hunde spielen begleitende Maßnahmen eine bedeutende Rolle. Die Ernährung muss auf die Bedürfnisse des Hundes abgestimmt sein, aber vor allem auch gut schmecken, denn der Hund soll bei Kräften bleiben.  Hunden, die unter Übelkeit leiden, kann manchmal eine Magenschutztherapie helfen. Eine effektive Schmerzlinderung ist bei schmerzhaften Prozessen ein Muss und fördert darüber hinaus häufig die Genesung nach einer Operation. 

Physiotherapeutische Maßnahmen sollte man von einem Experten durchführen lassen. Von dem Tierphysiotherapeuten sollte man sich aber auch einfache Massagegriffe oder Übungen zeigen lassen, die man ohne Schaden anzurichten auch zu Hause durchführen kann. 

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Chemotherapie ist auch bei Hunden möglich. © Stock.adobe.com/antoine-photographe

Was kostet eine Krebstherapie?

Trotz aller Verbesserungen in den letzten Jahren ist nicht jeder Krebs heilbar. Und nicht für jeden Hund ist eine moderne Krebstherapie möglich oder sinnvoll. Bei allen tierischen Krebspatienten muss man den Nutzen der Therapie gegen die Belastung, die diese für das Tier mit sich bringt, sorgfältig abwägen. 

Aber auch die Belastung für den Tierbesitzer darf nicht außer Acht gelassen werden. Einige Krebstherapien können mehrere tausend Euro kosten – das kann sich nicht jeder leisten. Bei anderen ist ein hoher zeitlicher Aufwand nötig, zum Beispiel, wenn die nächste Strahlenklinik für Hunde in weiter Entfernung liegt. 

Auch wenn man sich gegen eine Krebstherapie entscheidet : Am wichtigsten ist das Wohlbefinden des Tieres. Häufig kann man mit Schmerzmedikamenten seine Lebensqualität noch einige Zeit erhalten – wenn das Tier jedoch zu leiden beginnt, muss man sich seiner Verantwortung stellen und es vom Tierarzt von seinem Leid erlösen lassen. 

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