Long-Covid: So können es Hunde erschnüffeln
Hunde können nicht nur eine akute Corona-Infektion erschnüffeln, sondern auch die Langzeitfolgen. Wie das funktioniert, erfahren Sie hier.
Wieder einmal haben Hunde ihre Supernase unter Beweis gestellt: Sie können erschnüffeln, ob jemand an Folgeschäden einer Corona-Infektion (Long-Covid) leidet. Das hat ein Forscherteam unter der Leitung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) in einer Pilotstudie aufgedeckt.
Wie genau Hunde Long-Covid erkennen können und wie ihnen das gelingt, lesen Sie hier.
Inhaltsübersicht
- So zuverlässig erschnüffeln Hunde Long-Covid
- Wie können Hunde Long-Covid riechen?
- Hunde helfen mit ihrer Nase in der Corona-Forschung
So zuverlässig erschnüffeln Hunde Long-Covid
Einige Hunde sind bereits dazu ausgebildet, eine akute Corona-Infektion zu erkennen – und das allein am Geruch. Diese Corona-Spürhunde können sehr genau auch Post-Covid-19-Patienten anzeigen. In einem Versuch der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover gelang es den Hunden mit einer Genauigkeit von 96 Prozent, diese Personen zu erkennen.
Wie können Hunde Long-Covid riechen?
Die Wissenschaftler erklären, dass die Hunde nicht die Corona-Viren selbst riechen. Sie nehmen flüchtige organische Verbindungen (sogenannte Volatile Organic Compounds, kurz: VOC) wahr. Diese entstehen immer bei einer Virusinfektion durch Stoffwechselvorgänge im menschlichen Körper.
Dass Hunde diese VOC auch bei Personen riechen, bei denen die Corona-Infektion bereits vorüber ist, stützt folgende Annahme: Die vorerst flüchtigen organischen Verbindungen sind bei Post-Covid-19-Patienten langfristig vorhanden.
Diese Menschen leiden folglich an langandauernden Veränderungen ihres Stoffwechsels, also Long-Covid. Und Hunde stellen hierfür bisher die zuverlässigste Diagnose. „Es ist schwer vorstellbar, aber die Geruchserkennung von Hunden ist um drei Größenordnungen empfindlicher als die derzeit verfügbaren Geräte“, so Friederike Twele, PhD, Tierärztin und Neurowissenschaftlerin an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover.
Hunde helfen mit ihrer Nase in der Corona-Forschung
Dass Hunde eine akute Corona-Infektion beim Menschen erschnüffeln können, ist bereits bekannt. Neu ist allerdings, dass sie auch in der Lage sind, Long-Covid zu erkennen. Die Experten sind sich einig: Hunde sollten deswegen in der künftigen Forschung zu Long-Covid unbedingt eingesetzt werden.
„Mich fasziniert an medizinischen Spürhunden, dass sie außergewöhnliche diagnostische Fähigkeiten besitzen. Nachdem herkömmliche Nachweissysteme, wie PCR- und Antikörpertests keine Aussagen mehr über die Ursache einer Erkrankung treffen können, gelingt das Hunden dennoch“, so Dr. Claudia Schulz, Tierärztin und Virologin an der Tierärztliche Hochschule Hannover.
Hunde sind damit ein wichtiger Bestandteil der Corona-Forschung.
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