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Tödliche Hundekrankheit breitet sich in Deutschland aus: "Immer wieder neue Infektionsherde"

Die Babesiose breitet sich immer weiter in Norddeutschland aus. Hundehalter sollten effektive Zeckenschutzmittel nutzen, um eine mögliche Infektion mit Babesiose zu verhindern.

Hund auf der Wiese: Gefahr durch Auwaldzecke, an Babesiose zu erkranken
© stock.adobe.com/Richard

Die Babesiose, auch Hundemalaria genannt, ist eine parasitäre Erkrankung bei Hunden, die gestörtes Allgemeinverhalten, Fieber, Fressunlust und im schlimmsten Fall den Tod zur Folge haben kann. Übertragen wird die Krankheit vor allem durch die Wiesenzecke, auch Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) genannt. Eigentlich kommt diese Zecke eher in Südeuropa vor, da sie warmes Klima bevorzugt. Doch immer mehr Fälle in Nordwestdeutschland deuten darauf hin, dass sich die Zecke auch im Norden wohl fühlt.

Hauptgebiet in den neuen Bundesländern

Eigentlich sei die Wiesenzecke hauptsächlich in den neuen Bundesländern als Wirt der Babesiose bekannt. Häufig infizieren sich Hunde auch im Urlaub im südlichen Europa.

„Doch immer mehr Tierärzte berichten von infizierten Hunden, die definitiv zwei Wochen vorher weder in bekannten Verbreitungsgebieten der Zecke in Deutschland noch im Ausland unterwegs waren“, erklärt Prof. Dr. med. vet. Christina Strube, von der Tierärztlichen Hochschule Hannover.

Zuletzt warnte die Präsidentin der Tierärztekammer Hamburg, auch bei ihr würden immer mehr Fälle auf dem Tisch landen. Alles deutet darauf hin, dass die Wiesenzecke sich auch im Nordwesten Deutschlands immer weiter ausbreitet.

„Uns fällt auf, dass in letzter Zeit immer wieder neue Infektionsherde auftauchen“, so Strube.

Babesiose bei frühzeitiger Erkennung gut behandelbar

Die ersten Symptome einer Infektion treten beim Hund meist zwei Wochen nach dem Zeckenbiss auf. Dazu zählen ein gestörtes Allgemeinverhalten, Fieber, gefolgt von Fressunlust, Gewichtsverlust und Mattigkeit. Schreitet die Infektion voran, können sich blasse Schleimhäute und eine Gelbsucht entwickeln. Unbehandelt endet die akute Form der Babesiose häufig tödlich. Ist der Halter aber rechtzeitig beim Tierarzt, kann Hundemalaria mit Medikamenten effektiv bekämpft werden.

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Zeckenschutz sollte beim Hund erfolgen

Um den eigenen und andere Hunde zu schützen, plädiert Prof. Dr. Strube für nachweislich funktionierende Zeckenschutzmittel: „Das heißt ich gehe zum Tierarzt und lasse mich da beraten. Das Hausmittel gegen Zecken ist oft nicht effektiv.“

Lesen Sie dazu auch unseren Artikel: Zeckenschutzmittel im Test: Das sind die besten Produkte

Hohe Dunkelziffer an erkrankten Hunden vermutet

Wie viele Fälle der Babesiose es tatsächlich pro Jahr in Deutschland gibt, ist schwer zu schätzen. Hundemalaria ist keine meldepflichtige Erkrankung. Prof. Strube und die Tierärztliche Hochschule Hannover versuchen aktuell, einen Überblick über die Lage im Land zu bekommen. Sie bittet alle Tierärzte, die gehäuft Fälle der Babesiose bemerken, sich unter folgender E-Mail-Adresse zu melden: babesiose@tiho-hannover.de.

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Quellen:

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