Auwaldzecke: Deswegen ist sie so gefährlich für Hunde

Warum die Auwaldzecke so gefährlich ist, wo sie vorkommt und was Sie tun sollten, wenn Ihr Hund von einer Auwaldzecke gebissen wurde, lesen Sie hier.

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Die Auwaldzecke ist auf dem Vormarsch.© Cornelia Schwenner-stock.adobe.com

Auwaldzecken, auch Winterzecken genannt, kommen fast ganzjährig vor und gelten als aggressiver als andere Zeckenarten: Sie hängen nicht nur passiv an einem Grashalm, sondern suchen aktiv nach einem Wirt. Meist sind das Hunde. Und genau für die sind diese Zecken besonders gefährlich.

Inhaltsübersicht

Warum ist die Auwaldzecke so gefährlich?

Die Auwaldzecke ist deshalb so gefährlich für Hunde, weil sie die Infektionskrankheit Babesiose (Hundemalaria) übertragen kann. Bei dieser Krankheit werden die roten Blutkörperchen des Hundes zerstört, was zu einer Blutarmut führt und Lebensgefahr für den Hund bedeuten kann.

Wo kommt die Auwaldzecke vor?

Bei der Auwaldzecke handelt es sich um eine noch relativ unbekannte Zeckenart, die sich aktuell in Deutschland ausbreitet.

Die Auwaldzecke bevorzugt feuchte Gebiete. Sie kommt vor allem im südwestlichen Deutschland vor. Aktuell am stärksten von den Parasiten betroffen sind: 

  • Rheinland-Pfalz
  • Saarland
  • Freiburger Raum

Auch andere Gebiete sind nachweislich betroffen: 

  • Berlin
  • Brandenburg
  • Frankfurt
  • Leipzig
  • Mecklenburg-Vorpommern
  • Magdeburg
  • München

Bestätigte Fälle von Auwaldzecken, die Babesien in sich tragen, gibt es bisher nur für Rheinland-Pfalz, Saarland, Baden-Württemberg und Berlin.

Gründe für die Ausbreitung der Auwaldzecke sind der Klimawandel, Einreisen befallener Hunde aus dem Ausland sowie die Nähe zu Frankreich.

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Die Auwaldzecke kommt in vielen verschiedenen Regionen Deutschlands vor.© greenpapillon-stock.adobe.com

Zeckenstich: Wann muss der Hund zum Tierarzt?

Erkrankt der Hund infolge eines Zeckenstichs, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Zu den Symptomen von Babesiose gehören unter anderem:

  • hohes Fieber
  • Appetitlosigkeit
  • Teilnahmslosigkeit
  • blutiger oder brauner Urin
  • Bewegungsstörungen, Lahmheit
  • Gelbsucht

Spätestens, wenn Ihr Hund eines dieser Symptome zeigt, sollten Sie dringend einen Tierarzt aufsuchen. Jetzt zählt jede Sekunde!

Entfernen Sie Ihrem Hund eine Auwaldzecke, ist es ratsam, gleich mit ihm zum Tierarzt zu fahren, auch wenn er (noch) keine Symptome zeigt.
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Wie sieht die Auwaldzecke aus?

Die Auwaldzecke ist etwas größer als der Gemeine Holzbock (häufigste Zeckenart in Deutschland). Ohne Blut kann sie etwa 5 Millimeter, vollgesaugt bis zu 16 Millimeter groß werden. Man erkennt sie an ihrer auffälligen Musterung:

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Die Auwaldzecke. © Ruckszio-stock.adobe.com

Folgen einer Babesiose-Erkrankung für Hunde

Wird ein Hund durch eine Zecke mit Babesiose infiziert, kann das schlimme Folgen für ihn haben. Zum einen ist da die akute Lebensgefahr, die nur durch schnelles Handeln eines Tierarztes verhindert werden kann.

Doch selbst wenn das überwunden ist, kann es zu Spätfolgen beim Hund kommen, z.B. zu Nierenproblemen oder Beeinträchtigungen des Bewegungsapparats. Hunde brauchen oft mehrere Monate, um sich wieder von der Blutarmut zu erholen und sind selbst dann oft noch nicht ganz die Alten.

Hunde vor Auwaldzecken schützen

Um zu verhindern, dass Ihr Hund von einer Auwaldzecke gebissen wird, sollten Sie entsprechende Vorkehrungen treffen. Mit Spot-on-Präparaten, Zeckensprays, Kautabletten oder speziellen Halsbändern können Sie Ihren Zecken beim Hund vorbeugen. Alternative, natürliche Mittel zur Zeckenabwehr sind ebenfalls eine Option, doch sie geben oft keine ausreichende Sicherheit: Häufig kommt es vor, dass Hunde trotz solcher Mittel von Zecken gebissen werden.

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Ist die Auwaldzecke auch für andere Tiere oder den Menschen gefährlich?

Die Auwaldzecke kann auch anderen Tieren, z.B. Katzen, gefährlich werden. Doch die sind nicht so anfällig für Babesiose wie Hunde. Doch Vorsicht: Wer seine Katze vor der Zecke schützen möchte, muss dringend auf die Inhaltsstoffe des Zeckenschutzes achten. Oft werden dafür permethrinhaltige Mittel verwendet. Für Hunde sind die gut verträglich, bei Katzen können sie allerdings zu Vergiftungen führen.

Der Mensch ist für Babesiose nicht empfänglich. Allerdings können Auwaldzecken auch andere Bakterien (z.B. Rickettsien, die Auslöser des Fleckfiebers) sowie FSME-Viren übertragen. Doch der Mensch ist nicht das „Hauptziel“ der Zecke: Sie bevorzugt Hunde als Wirt. Dennoch sollten auch Sie sich mit den richtigen Mitteln vor der Auwaldzecke schützen.

Auwaldzecke beim Hund: Noch mehr Tipps und Informationen

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