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Die cleversten Hunde haben am wenigsten Hirn - das zeigt eine Studie

Neue Forschungsergebnisse geben Einblick in die geistigen Fähigkeiten von Hunden – und widerlegen dabei die Annahme, dass größere Gehirne automatisch mit höherer Intelligenz einhergehen.

Kleiner Chihuahua neben einer großen Dogge in einer Nahaufnahme der Köpfe
© stock.adobe.com/georgpfluegl

Eine aktuelle Untersuchung, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Biology Letters, wirft ein neues Licht auf die Intelligenz von Hunden. Die von der Universität Montpellier durchgeführte Studie analysierte 172 verschiedene Hunderassen und stellte fest: Die schlauesten Tiere mit der besten Merkfähigkeit und Lernbereitschaft besitzen, gemessen an ihrer Körpergröße, vergleichsweise kleinere Gehirne.

Zucht beeinflusst das Denkvermögen

Rassen wie Border Collie, Schnauzer und Retriever gelten trotz kleinerem Gehirnvolumen als besonders lernfähig. Demgegenüber stehen kleinere Hunderassen wie Chihuahua oder Mops, bei denen eine geringere kognitive Leistungsfähigkeit festgestellt wurde. Der Grund liegt laut Forschenden nicht in der Natur der Tiere, sondern in der gezielten Zucht. Über Jahre hinweg wurden bestimmte Merkmale – etwa Aussehen oder Verhalten – bevorzugt weitervererbt, was die ursprünglichen kognitiven Eigenschaften veränderte. Darüber hinaus besteht laut der Studie ein Zusammenhang zwischen der Größe des Gehirns und bestimmten Verhaltensmustern: Ein größeres Hirnvolumen kann vermehrt mit Ängstlichkeit, aggressivem Verhalten oder Trennungsstress einhergehen.

Emotionale Intelligenz als Schlüssel

Entgegen verbreiteter Annahmen scheint ein größeres Gehirn nicht automatisch bessere Lernfähigkeit oder Trainierbarkeit zu bedeuten. Eine ergänzende Studie der Universität Bristol zeigte zudem, wie sensibel Hunde auf die Emotionen ihrer Besitzer reagieren. Befinden sich Menschen unter Stress, werden auch ihre Vierbeiner ängstlicher und verlieren mitunter sogar den Appetit. Dies verdeutlicht, wie stark menschlicher Stress auf das Verhalten von Hunden abfärbt. Die Fähigkeit, Gefühle ihrer Bezugspersonen wahrzunehmen und entsprechend zu reagieren, ist eine tief verwurzelte kognitive Kompetenz – gewachsen über Jahrtausende gemeinsamer Entwicklung. Die Forschung macht deutlich: Neben ihrer Intelligenz beeindrucken Hunde vor allem durch ihr feines Gespür für Emotionen.

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