Diese Hunderassen sind besonders intelligent
Es gibt einige Hunderassen, denen eine besonders hohe Intelligenz nachgesagt wird. Doch was macht Intelligenz bei Hunden eigentlich aus? Diese 10 Hunderassen sind einem Psychologen zufolge die intelligentesten.
Intelligenz zu messen ist schwer. Denn es gibt viele verschiedene „Arten“ von Intelligenz. Psychologe Stanley Coren schreibt zum Beispiel über die folgenden drei Intelligenz-Arten:
- adaptive Intelligenz: Dinge selbst herausfinden, Verhalten von selbst verändern/ anpassen
- arbeitende Intelligenz: Befehle befolgen
- instinktive Intelligenz: angeborene Talente
Hinzu kommen weitere Aspekte wie die räumliche oder die soziale Intelligenz und, vor allem beim Menschen, die sprachliche, musikalische oder logisch-mathematische Intelligenz.
Studie zur Intelligenz von Hunden
Psychologe Coren führte in den 90er Jahren eine Umfrage zur Intelligenz der Hunde durch und befragte dabei 199 Kampfrichter gehorsamer Hunde. In seinem Buch „Die Intelligenz der Hunde“ (1994) stellte er seine Ergebnisse vor und kategorisierte die Hunderassen in unterschiedliche „Intelligenzklassen“. Dabei beachtete er zwei Faktoren:
- Wie viele Wiederholungen braucht der Hund, um einen neuen Befehl zu lernen?
- In wie viel Prozent der Fälle gehorcht der Hund?
Somit umfasst die Studie von Coren in erster Linie die arbeitende Intelligenz.
Die 10 intelligentesten Hunderassen nach Stanley Coren
Das sind dem Psychologen Stanley Coren zufolge die zehn intelligentesten Hunderassen. Da er lediglich die arbeitende Intelligenz untersuchte, könnte man sie aber auch als die „gehorsamsten Hunderassen“ bezeichnen. Coren bezeichnete diese zehn Hunde als „Königsklasse“: Sie lernen einen neuen Befehl in weniger als fünf Wiederholungen und gehorchen in mindestens 95 Prozent der Fälle.
10. Platz: Australian Cattle Dog
Der Australian Cattle Dog ist ein Arbeitshund, der viel Bewegung und abwechslungsreiche Beschäftigung braucht. Er ist menschenbezogen und verspielt. Durch seine hohe Intelligenz eignet er sich als Wachhund. Ihm zugeteilte Aufgaben erledigt er gerne, denn er ist sehr arbeitseifrig. Da er oft auch sehr dominant ist, braucht er jedoch eine konsequente Erziehung und Sozialisierung und ist nicht für Anfänger geeignet.
9. Platz: Rottweiler
Der Rottweiler ist ein aufmerksamer Hund mit starkem Charakter und einem Beschützer-Trieb. Für Anfänger ist dieser Hund nicht geeignet. Er ist dazu in der Lage, Situationen eigenständig einzuschätzen und zu bewerten und ist sehr intelligent. Gut erzogen und sozialisiert ist der Rottweiler ein treuer Begleiter und zeigt seine anhängliche Seite. Er wird als Polizeihund eingesetzt.
8. Platz: Papillon
Der kleine Papillon ist ein verschmuster, lebhafter und freundlicher Familienhund und gilt als sehr gelehrig und intelligent, weshalb er leicht zu erziehen ist. Außerdem hat er ein feines Gespür für menschliche Emotionen. Der Papillon ist sehr neugierig und liebt die unterschiedlichsten Spiele: Sowohl das Apportieren als auch Schnüffel- oder Intelligenzspiele machen ihm großen Spaß.
7. Platz: Labrador Retriever
Der beliebte Labrador Retriever gilt als Multi-Talent und Gute-Laune Hund. Er ist sehr intelligent und lernwillig und hat ein großes Bedürfnis danach, seinem Besitzer zu gefallen. Seine Einsätze als Rettungshund, Blindenhund und Drogenspürhund zeigen, wie vielseitig und intelligent diese Hunderasse ist.
6. Platz: Shetland Sheepdog
Der Shetland Sheepdog ist eine lernbereite, intelligente, gutmütige und freundliche Hunderasse. Die ursprünglich als Hütehunde eingesetzten Shelties lernen sehr schnell und gerne. Sie brauchen täglich lange Spaziergänge in der Natur und möchten auch geistig gefordert werden. Auch eine Ausbildung zum Therapie- oder Rettungshund ist beim Shetland Sheepdog möglich.
5. Platz: Dobermann Pinscher
Der Dobermann zeichnet sich durch eine schnelle Auffassungsgabe und Lernbereitschaft aus und muss daher sowohl geistig als auch körperlich gefordert werden. Seine Menschenbezogenheit und sein Kuschelbedürfnis entfalten sich nur vollständig, wenn diese Bedürfnisse erfüllt werden. Die wachsamen und temperamentvollen Hunde werden auch bei Polizei und Bundeswehr eingesetzt.
4. Platz: Golden Retriever
Der Golden Retriever ist ein temperamentvolles Energiebündel, das sowohl viel mentale Beschäftigung als auch körperliche Bewegung braucht, um glücklich zu sein. Er gilt durch seine Anpassungsfähigkeit als guter Familienhund und ist sehr menschenbezogen. Die Hunde reagieren stark auf Stimme und Körpersprache und lassen sich spielerisch und liebevoll, in einer Mischung aus Humor und Konsequenz, gut erziehen.
So fördern Sie die Intelligenz Ihres Hundes
Damit Sie die Intelligenz Ihrer Fellnase bestmöglich fördern können, finden Sie hier die besten Erziehungshilfen für Hunde:
3. Platz: Deutscher Schäferhund
Der Deutsche Schäferhund ist ein sehr schlauer sowie lern- und arbeitswilliger Hund, der – bei richtiger Erziehung – ein gehorsamer und treuer Begleiter fürs Leben wird. Seine Intelligenz zeigt sich in seinen Einsätzen als Hüte-, Polizei- und Militärhund. Ein Schäferhund braucht viel mentale und körperliche Beschäftigung und einen durchsetzungsfähigen Halter, der ihn mit Liebe und Konsequenz erzieht.
2. Platz: Pudel
Pudel gehören zu den intelligentesten Hunderassen, denn sie sind klug, lernfreudig, anpassungsfähig, einfühlsam und sehr vielseitig. Sie reagieren gut auf das Training durch den Menschen und befolgen Befehle sehr leicht. Aufgrund ihrer Lernfähigkeit waren Pudel lange Zeit beliebte Zirkushunde. Pudel sind menschenbezogen sowie anhänglich und tun alles dafür, „ihren“ Menschen Freude zu bereiten.
1. Platz: Border Collie
Der Border Collie gilt als „Einstein“ unter den Hunden. Er lernt so schnell und braucht so viel körperliche und geistige Beschäftigung, dass er für Hundeanfänger nicht geeignet ist. Seine Erziehung und sein Training erfordert viel Fingerspitzengefühl, denn hat der Border Collie erst mal eine Verhaltensweise verinnerlicht, ist es schwer, ihm diese wieder abzutrainieren. Der Border Collie wurde zum Schafehüten gezüchtet und erfüllt diese Aufgabe gut und gerne.
Diese zehn Hunderassen sind zum Teil sehr unterschiedlich, teilen aber auch viele Eigenschaften. Es wird deutlich, dass die nach der arbeitenden Intelligenz klassifizierten Hunderassen auch Eigenschaften aufweisen, die für die adaptive oder instinktive Intelligenz sprechen: So weisen zum Beispiel Einfühlungsvermögen, Anpassungsfähigkeit sowie die Erfüllung von Aufgaben bei Hüte-, Wach- oder Rettungshunden ebenfalls auf hohe Intelligenz hin.
Weniger intelligente Hunderassen?
Neben den zehn vorgestellten sehr intelligenten Hunderassen, die Psychologe Stanley Coren als „Königsklasse“ bezeichnete, hat er noch weitere Hunderassen klassifiziert:
- Zweite Klasse: exzellent arbeitende Hunde, die dazu neigen, neue Kommandos in fünf bis 15 Aufforderungen zu erlernen und in 85 Prozent aller Fälle gehorchen.
Beispiele für diese Klasse: Zwergschnauzer, Collie, Cocker Spaniel, Weimaraner, Berner Sennenhund, Zwergspitz
- Dritte Klasse: überdurchschnittlich arbeitende Hunde, die dazu neigen, einen neuen Befehl in 15 bis 25 Wiederholungen zu lernen und in 70 Prozent der Fälle gehorchen.
Beispiele für diese Klasse: Yorkshire Terrier, Neufundländer, Irish Setter, Affenpinscher, Dalmatiner
- Vierte Klasse: durchschnittlich arbeitende Hunde, die dazu neigen, einen neuen Trick nach 25 bis 40 Versuchen zu lernen und in mindestens 50 Prozent der Fälle gehorchen.
Beispiele für diese Klasse: Irish Wolfshund, Australian Shepherd, Saluki, Siberian Husky, Boxer, Deutsche Dogge
- Fünfte Klasse: fair arbeitende Hunde, die dazu neigen, einen neuen Befehl in 40 bis 80 Wiederholungen zu lernen und in 40 Prozent aller Fälle gehorchen.
Beispiele für diese Klasse: Mops, Französische Bulldogge, Lakeland Terrier, Bernhardiner, Chihuahua
- Sechste Klasse: die am wenigsten effektiv arbeitenden Hunde, die einen neuen Trick nach mehr als 100 Wiederholungen lernen und in etwa 30 Prozent der Zeit gehorchen.
Beispiele für diese Klasse: Mastiff, Beagle, Chow chow, Bulldogge, Afghanischer Windhund
Bei diesen Klassifizierungen stand die arbeitende Intelligenz im Vordergrund. Es heißt daher nicht, dass die nach Coren als weniger intelligent klassifizierten Hunde „dumm“ oder einfach gestrickt sind. Denn nur, weil ein Hund Befehle des Menschen nicht (immer) befolgt, ist er noch lange nicht „unintelligent“. So verteidigte zum Beispiel Tierverhaltensexperte Frans de Waal den bei Coren letztplatzierten Afghanischen Windhund: Er sei nicht einfach gestrickt, sondern „Freiheitsdenker“, der Befehlen nicht so gerne folge. Diese Hunderasse sei vielleicht mehr wie Katzen, die sich nicht so gerne fügen.