Wasserrettung: Diese Hunde springen sogar aus einem Helikopter
In Italien werden tapfere Hunde zur Wasserrettung ausgebildet, die sogar dazu bereit sein müssen, jederzeit aus einem Helikopter zu springen. Ferruccio Pilenga, Leiter dieser Hundeschule, hat uns mehr über die Ausbildung und Arbeit der Rettungshunde berichtet.
Gemeinsam mit seinem Neufundländer Reef bildet Ferruccio Pilenga in der Italienischen Schule der Wasserrettungshunde (Scuola Italiana Cani Salvataggio) Mensch-Hund-Teams dazu aus, Leben zu retten. Die Hunde müssen nicht nur gute Schwimmer sein, sondern auch echten Mut beweisen. Pilenga hat uns davon berichtet, was Wasserrettungshunde leisten müssen.
Leben retten bedeutet harte Arbeit
Kommt es zu einem Einsatz, müssen sich Mensch und Hund voll und ganz aufeinander verlassen können. Mit dem Helikopter oder dem Boot geht es zur Unfallstelle – der Hund ist natürlich dabei. „Wenn ich aus dem Boot oder Helikopter ins Wasser springe, folgt mir mein Hund“, berichtet Ferruccio Pilenga. „Wir brauchen Hunde, die so etwas machen können.“
Als Team schwimmen Hund und Rettungsschwimmer zusammen zu den in Not geratenen Menschen. „Wenn wir ankommen, beruhigen wir zuerst die Leute“, sagt Pilenga. Der Rettungshund muss kräftig genug sein, um die Menschen in Sicherheit zu bringen. Nur mithilfe des Hundes kann der Rettungsschwimmer Personen sogar noch im Wasser wiederbeleben.
Ferruccio Pilenga und sein Hund handeln immer als Team. Das ist dem Trainer wichtig. Ist er erschöpft, kann er sich bei seinem Hund Reef festhalten, der dann für ihn weiterschwimmt – und umgekehrt. „Zwei sind immer besser als einer“, meint er.
Nur bestimmte Hunde werden ausgebildet
Im Idealfall beginnt die Ausbildung zum Wasserrettungshund schon im Welpenalter. Nur Hunde, die gerne schwimmen und sich im Wasser wohlfühlen, werden ausgebildet. Ein Rettungshund muss mindestens 25 Kilo auf die Waage bringen.
Besonders wasserliebende Labradore, Golden Retriever und Neufundländer eignen sich für diese Arbeit. Nach etwa einem Jahr hartes Training erhalten die Hunde ihr Zertifikat zum Wasserrettungshund.
Die Hunde müssen schwer sein, um Personen auch gegen die Strömung ziehen zu können. Nicht nur enorme Kraft, sondern auch extreme Ausdauer wird den Hunden abverlangt: Ein einzelner Hund soll ein Rettungsboot mit 30 Personen zwischen 300 und 2.000 Meter ziehen können, wie die Schule für Wasserrettungshunde auf Ihrer Website erklärt.
Die lange Geschichte der Schule
1989 gründete Ferruccio Pilenga die Italienische Schule für Wasserrettungshunde. Erst einige Zeit später stellte die Schule auch Zertifikate aus. Hunde mit dem sogenannten SCIS-Zertifikat können an Einsätzen der Luftwaffe, Küstenwache und Feuerwehr problemlos teilnehmen.
Heute ist diese Schule die größte europäische Organisation, die Wasserrettungshunde und deren Hundeführer ausbildet. Sie ist in ganz Italien an verschiedenen Standorten vertreten. Seit 2015 besteht auch die Kooperation mit der Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes in Augsburg – auch hier werden Hunde nach der Philosophie der Italienischen Schule für Wasserrettungshunde ausgebildet.