Katzengeschwister aufnehmen

Katzen, die gemeinsam aufwachsen, können auch später sehr gut zusammen gehalten werden. Erfahren Sie hier alles über die Haltung von Katzengeschwistern und anderen Katzenduos.

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Wer sich für zwei Katzen entscheidet, sollte Geschwister wählen. © Stock.adobe.com/Crystal

Wer sich mehrere Katzen anschaffen will, sollte sich für Katzengeschwister entscheiden. Das empfehlen zumindest Katzenexperten. Die Tiere gehen nämlich auch später noch friedlich miteinander um, wenn sie zusammen aufgewachsen sind. Woran das liegt, wie lange Katzen sich an ihre Geschwister erinnern und für welche Geschlechter Sie sich bei zwei Katzen entscheiden sollten, erfahren Sie hier.

Diese Katzen vertragen sich am besten

Ist das Katzenpärchen zusammen aufgewachsen, kommen die beiden auch später noch gut miteinander aus. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Katzen leibliche Geschwister oder Ziehgeschwister sind. In jedem Fall tragensie denselben Geruch, was für Katzen die beste Grundlage für eine dauerhafte Zuneigung ist.

Generell gilt: Je jünger zwei fremde Katzen aufeinander treffen, desto besser. Wenn die Katzen keine Geschwister sind, sollte man es zeitlich gut abstimmen und sie gemeinsam als Jungtiere zu sich holen. Sie freunden sich dann an wie echte Katzengeschwister. Denn solange die Kätzchen noch klein sind, verspüren sie das dringende Bedürfnis nach gemeinsamem Kuscheln. Und dafür ist ihnen jedes andere Katzenkind recht.

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Katzengeschwister stehen sich von Anfang an besonders nah. © Stock.adobe.com/Photography by APD

Geschlechter bei Katzengeschwistern wählen

Bei der Auswahl der Geschlechter kommt es darauf an, ob die Katzen kastriert werden sollen oder nicht. Von verantwortungsvollen Züchtern abgesehen, sollte jeder Katzenhalter die Katze oder den Kater frühzeitig kastrieren lassen.

Nach einer Kastration spielt es keine große Rolle, ob die Katzen dasselbe oder zwei unterschiedliche Geschlechter haben.

1. Kater und Kater

Unkastriert kann es bei zwei Katern jedoch zu Problemen kommen. Zwei nicht kastrierte Kater werden sich auf Dauer zu Rivalen entwickeln und sich nicht so gut vertragen. Dabei kann es auch zu Kämpfen kommen, die über das gemeinsame Spielen hinausgehen. Außerdem hinterlassen sie womöglich "Duftspuren" überall in der Wohnung. Reine Kater-Duos sind jedoch selbst dann, wenn sie kastriert sind, nicht immer ein Herz und eine Seele und kämpfen häufig auch dann noch oft miteinander.

2. Katze und Katze

Zwei Katzenweibchen sind hingegen in der Regel friedlich. Sie verstehen sich meist gut und schmusen sehr gern, sowohl miteinander als auch mit dem Besitzer. Trotzdem kann es selbstverständlich auch zwischen zwei Weibchen zu kurzweiligen Raufereien kommen.

3. Kater und Katze

Auch Kater und Katze, die miteinander aufgewachsen sein, verstehen sich meist gut. Je nach Temperament wird auch hier gespielt, gerangelt und geschmust – ernste Kämpfe sind jedoch nicht zu erwarten. 

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Zusammen kann man am besten spielen und herumtoben.© Stock.adobe.com/Mary Lynn Strand

Charakter der Katzengeschwister berücksichtigen

Nicht nur, wie lange sich Katzen kennen, entscheidet darüber, wie gut sie miteinander zurechtkommen. Die Charaktere müssen miteinander harmonieren oder sich ergänzen, damit ein friedliches Zusammenleben möglich ist. Vor allem Charakterzüge wie große Angst oder übermäßiges Dominanzverhalten können bei Katzengeschwistern folgende Probleme verursachen:

  • Zwei sehr ängstliche Katzen verlieren nur schwer ihre Ängste.
  • Zwei sehr dominante Katzen könnten häufig um Futter, Spielzeuge oder das Revier kämpfen.
  • Eine sehr dominante Katze könnte die ängstliche Katze mobben.
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Erkennen Katzen ihre Familie?

Die meisten Kätzchen werden nach acht bis zehn Wochen nicht mehr von ihrer Mutter gesäugt. Damit sie aber voll sozialisiert sind, empfehlen Katzenexperten, die Kitten erst nach zwölf bis 13 Wochen von ihren Geschwistern zu trennen.

Tatsächlich haben Katzen keinen Familiensinn wie wir Menschen. Ihre Friedfertigkeit kommt vielmehr von einer alten Gewohnheit. Trennt man Katzengeschwister für längere Zeit, hält auch ihre Zuneigung füreinander nicht mehr lange an. Treffen sie dann nach längerer Zeit wieder aufeinander, erkennen sie sich vermutlich nicht wieder.

Katzen erkennen sich nämlich nicht wie Menschen in erster Linie durch das typische Aussehen, sondern am Geruch. Auch wenn die fremd riechende Katze aussieht wie Bruder oder Schwester, gehört sie mit einem anderen Geruch nicht zur Familie und wird abgelehnt oder sogar bekämpft.

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Nach dem Tierarztbesuch braucht die Katze erstmal Ruhe.© Stock.adobe.com/VadimGuzhva

Rückzugsorte für die Katzen schaffen

Damit sich die Katzen nicht um ein bestimmtes Plätzchen in ihrem Zuhause streiten, ist es wichtig mehrere Rückzugsorte zu schaffen. Deshalb finden Sie hier die beliebtesten Betten für Katzen: 

Feindseligkeiten nach dem Tierarztbesuch

Kämpfe zwischen Katzengeschwistern spielen sich auch häufig nach der Kastration oder einer anderen Operation eines der Tiere ab. Die rückkehrende Katze riecht nach Tierarzt, Narkosemittel oder Desinfektion. Oft entwickelt die andere Katze dann eine heftige Ablehnung gegen die frisch operierte Katze, und die kann sogar bestehen bleiben.

Deshalb ist es ratsam, beide Tiere gleichzeitig kastrieren zu lassen, die Heimkehrer einen Tag oder länger zu isolieren und dann mit dem tpyischen Geruch von Zuhause (Schmusedecke etc.) einzureiben, bevor die Katzen wieder aufeinandertreffen.

Katzengeschwister sind also in erster Linie wegen desselben Geruchs und aus alter Gewohnheit so friedlich zueinander. Je jünger zwei Katzen bei ihrem Kennenlernen sind, desto besser. Wichtig ist, dass Sie auch das Geschlecht und den Charakter der Geschwisterkatzen berücksichtigen. So steht einem friedlichen Miteinander nichts mehr im Wege.

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