Mit Farben Katzen heilen

Farben können den Heilungsprozess fördern und dem Organismus helfen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Tierärztin Dr. Katharina Seybold setzt bei ihren vierbeinigen Patienten die Farbtherapie ein.

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Die Farbe wird über die Augen, die Zellen in der Haut und das elektromagnetische Feld des Tieres aufgenommen.© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Dr. Katharina Seybold hat in ihrer Kleintierpraxis gute Erfahrungen mit der Farbtherapie gemacht. Nach Operationen nutzt sie Licht bestimmter Wellenlänge, um die Lebensfunktionen der vierbeinigen Patienten anzuregen. Gute Wirkung zeigen Gelb oder Orange, etwa nach dem Eingriff bei einer Kastration, erzählt die Tierärztin, deren Behandlungs-Schwerpunkt auf der ganzheitlichen Tiermedizin liegt. In ihrer Praxis können die frisch operierten Tiere in diesem Licht aus der Narkose wieder zu sich kommen. Und zu Hause können die Katzen dann von ihren Besitzern problemlos weiterbehandelt werden. Welche Farbe, wie oft und wie lang, schreibt die Tiermedizinerin genau auf einem Rezept auf Bei bestimmten Therapien, z.B. wenn bei Katzen Krebs diagnostiziert worden ist, der inoperabel ist, verschreibt sie begleitend die Farbtherapie. Oder auch bei Katzen mit Hautproblemen.

Orange für Seniorkatzen

Die Farbe wird über die Augen, die Zellen in der Haut und das elektromagnetische Feld des Tieres aufgenommen. Letzteres teilt sich in verschiedene Ebenen, wobei die Farbtherapie die emotionale Ebene beeinflusst, erklärt Katharina Seybold. Die von diesen drei großen Rezeptoren (Augen, Haut, elektromagnetisches Feld) aufgenommenen Lichtstrahlen nehmen Einfluss auf die Körperfunktionen, steigern die Organfunktionen und die Zirkulation im Körper, sie können Zell- und Drüsenfunktionen anregen oder – im Gegenteil – auch hemmen. Deshalb können Farben, richtig angewendet, auch den Heilungsprozess fördern und dem Organismus helfen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Gern verschreibt die Tiermedizinerin die Lichttherapie für ältere Katzen, deren Beweglichkeit, Spielfreudigkeit, Seh- und Hörvermögen nachgelassen haben. Oft ist auch ihre Immunabwehr geschwächt. "Gerade bei ihnen können die Besitzer mit den Farben viel erreichen", sagt sie: "Zweimal täglich 10 bis 15 Minuten mit Gelb oder Orange bestrahlen, das reaktiviert ihre Lebensfunkionen." Für die Farbtherapie zu Hause eignen sich farbige Glühbirnen oder Partylichter (in Baumärkten oder Elektroabteilungen großer Kaufhäuser erhältlich), die in eine Standleuchte geschraubt werden. Auch kann man Wasser farbig bestrahlen und es der Katze als Trinkwasser oder über das Futter geben. Als weitere Möglichkeit empfiehlt Katharina Seybold, auf den Lieblingsplatz der Patientin Kissen oder eine Decke mit unterstützender Farbe zu legen. Und auch sterbende Tiere, die der Besitzer nicht einschläfern, sondern einschlafen lassen will, lassen sich sehr gut mit Farben begleiten. Entsprechend den verschiedenen Sterbephasen bzw. beim Übergang von einer Phase in die nächste bekommt die Katze zu Hause auf ihrem selbst gewählten Sterbebett entweder Gelb im Wechsel mit Orange, schwaches Blaulicht, Grün oder Dunkelviolett als Hilfe. Der Besitzer, der Schwierigkeiten hat, diese Phasen zu erkennen, kann Dr. Seybold anrufen und ihr den Zustand bzw. das Verhalten des Tieres beschreiben. Sie ordnet dann die jeweils richtige Farbe zu. Allerdings, so betont die Tierärztin, ist die Farbtherapie immer zusätzlich sinnvoll, zum Beispiel zu einer Bachblütentherapie.

Patientin beendet Behandlung

Viele Erfolge hat die Bestrahlung mit Licht schon gebracht, erzählt Dr. Seybold. Zum Beispiel hat sie einer Patientin geholfen, die an Hypersensibilität im Rückenbereich litt. Das arme Tier jagte sich selbst, biss sich selbst immer wieder in den Schwanz. Dieses Verhaltensproblem beruhte wahrscheinlich auf einer Nervenreizung. Die Katze bekam blaues Licht verordnet. Die Besitzerin, die vorher schon bei mehreren Tierärzten vergeblich Rat gesucht hatte, gab sich alle Mühe mit der Licht-Behandlung. Heute ist die Katze, die bis dahin als nicht therapierbar galt, geheilt. Wichtig ist, dass die in dem Lichtkegel sitzende Katze aufstehen und weggehen kann, wann sie will, also vorzeitig die Behandlung abbrechen kann. Sie darf entscheiden, wann genug ist. Ein anderes Beispiel: Eine Katze war an einem Fibrosarkom, einem bösartigen Weichteiltumor, operiert worden und kam zur Nachbehandlung in Dr. Seybolds Praxis. Als Zusatzbehandlung erhielt sie grünes Licht bzw. auch goldfarbenes. Grün wirkt ausgleichend und soll die Stauungen auflösen. Bisher hat die Katze keinen Rückfall, was bei einer solchen Krebserkrankung sehr selten ist – ein schöner Erfolg. (Nina Blersch)

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