Schüssler-Salze für Katzen

Unter den alternativen Heilmethoden werden die Schüssler Salze immer bekannter – dabei handelt es sich um für den Organismus lebensnotwendige Mineralien, die in ausgewogener Form vorhanden sein müssen, damit der Körper gesund bleibt.

ehft_02094.jpg
Auch bei Katzen hat sich die Behandlung mit Schüßler Salzen bewährt.© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Salz ist landläufig nicht wirklich als gesundheitsfördernd bekannt. Im Gegenteil, Ärzte warnen vor den negativen Folgen von zu viel Salz. Ganz anders verhält es sich aber mit jenen speziellen Mineralien, die als Schüssler Salze bekannt geworden und als alternative Heilmethode weit verbreitet sind. Der Ansatz stammt aus dem 19. Jahrhundert: Damals entwickelte der homöopathische Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler (1821 bis 1898) die Theorie, dass Krankheiten entstehen, wenn biochemische Prozesse im Körper gestört sind. Schüßler definierte 12 Lebenssalze, die in einem gesunden Organismus ausgewogen vorhanden sein müssen. Wenn ein Nährsalz nicht ausreichend vertreten ist oder ganz fehlt, dann wird der Säftefluss zwischen Körpergewebe und Zellen gehemmt, und der Körper reagiert mit Krankheit. Dass die körpereigenen "Depots" mit den richtigen Mineralien aufgefüllt sind, ist lebensnotwendig für die Tätigkeit der Organe. Schüßler Salze werden in Tablettenform verabreicht, über die Mundschleimhäute aufgenommen und so direkt dem Blutkreislauf zugeführt.

Schüssler Salze in Tablettenform

Auch bei Katzen hat sich die Behandlung mit Schüssler Salzen bewährt, vor allem als ergänzende Methode zur klassischen Homöopathie. Die Verabreichung der Tabletten ist bei Katzen häufig schwieriger als bei anderen tierischen Patienten. Dreimal täglich muss eine Tablette aufgenommen werden. Neben der üblichen Form, die Tablette in Wasser aufzulösen und mit einer Einwegspritze ins Maul zu geben, kann man sie auch aufgelöst ins Trinkwasser mischen oder sie mit einem Mörser zu zerstoßen und das Pulver über das Futter streuen. Auf keinen Fall dürfen die Schüssler Salze in einer Metallschüssel verabreicht werden, da Metall ihre Wirkung beeinträchtigen kann – wie das auch bei anderen homöopathischen Mitteln der Fall ist. Neben den 12 von Schüßler identifizierten Grundsalzen gibt es weitere 12 Ergänzungssalze, mit denen viele Heilpraktiker arbeiten. Sehr gute Erfahrungen bei Katzen gibt es im Bereich von Knochenkrankheiten (Gelenkprobleme, Wirbelsäulenschäden) und bei allem, was mit Erkrankungen der Haut zu tun hat: Abszesse und eiternde Entzündungen.

Gute Erfolge bei Epilepsie-Patienten

Grundsätzlich gibt es die Schüssler Salze nur in niedrigen Potenzen (D6 und D12), da sie so leichter vom Körper aufgenommen werden können. Für Beschwerden im Bewegungsapparat wird eine Kombination aus Calcium fluoratum (Calciumflorid) und Silicea verabreicht. Die Versorgung der Knochen mit Calcium ist sehr wichtig, und in der Kombination mit Fluor wird die Aufnahme des Calciums begünstigt. Silicea wiederum unterstützt und stabilisiert das Bindegewebe. Alten Katzen hilft die Aufnahme von Kalium phosphoricum bei Schwäche und Erschöpfungszuständen, und es unterstützt auch die Herztätigkeit. Erstaunliche Ergebnisse konnten mit Schüßler Salzen bei epileptischen Anfällen erzielt werden, und zwar dann, wenn die Epilepsie nicht erblich bedingt ist, sondern erst nach dem zweiten Lebensjahr auftritt. Epilepsie muss nämlich kein genetischer Defekt sein, sondern kann auch von einem Impfschaden herrühren. Bei einem epileptischen Anfall kann man zum Lösen der Krämpfe die "Heiße Sieben" verabreichen.

Nebenwirkungen sind nicht bekannt

Dabei handelt es sich um das Lebenssalz Nummer 7, Magnesium phosphoricum, von dem 10 Tabletten auf einmal in heißem Wasser aufgelöst gegeben werden. Magnesium ist allgemein als Krampflöser bekannt; behandelt man die Anfälle über einen längeren Zeitraum auf diese Weise, kann die Epilepsie völlig verschwinden. Nebenwirkungen hat die Behandlung mit Schüßler Salzen nicht. Falls Sie kleine Pickelchen bemerken oder Ihre Katze vermehrt Urin und Kot ausscheidet, sind das gute Zeichen, die darauf hinweisen, dass Entgiftungsprozesse in der Niere und der Leber des Tieres stattfinden. Nach gut zwei Monaten sollte mit der Behandlung pausiert werden, damit der Körper danach noch einmal besser auf die Schüssler Salze anspricht. Wenn ein Depot im Körper wieder aufgefüllt ist, werden die Mineralien einfach nicht mehr aufgenommen. (Jessica Kemser)

Das könnte Sie auch interessieren

"Ein Herz für Tiere" – Die neue Ausgabe jetzt bestellen
Aktuelle Meldungen aus der Tierwelt
Großer Haustierratgeber
Mensch & Tier
Wildes Tierleben
Spannende Unterhaltung
EHfT_04_150_dpi.jpg