Pflege für Langhaarkatzen
Katzen der verschiedenen Langhaarrassen sind sehr pflegeaufwendig. Wird die Pflege vom Halter nicht ernsthaft betrieben, hat dies massive negative Folgen für die Katze, die bis zur Tierquälerei reichen können.
Wenn es nur noch ziept und/oder das Werkzeug nur mit Mühe (oder teilweise gar nicht mehr) durchs Fell zu kriegen ist, dann leidet die Katze massiv. Kein Wunder also, dass das geplagte Tier aufgrund unzureichender Versorgung auf Kriegsfuß mit Kamm, Bürste und ihrem Menschen steht. Manche Katzen sind bereits als Jungtiere durch eine rüde Behandlung so geprägt, dass der neue Besitzer oft kaum eine Chance hat, Fellpflege zu betreiben – und hofft, dass es ausreicht, wenn er ihr sanft über den Pelz streichelt. Da dies jedoch überhaupt nichts bewirkt, geraten Mensch und Katze in einen Teufelskreis, aus dem nur noch eine Schur einen Ausweg bietet.
Scheren
Wenn die Fellplatten und -knoten dicht an der Haut sitzen, schmerzt das Fell und kann sogar Hautschäden verursachen. In solchen Fällen hilft nur noch der Gang zum Tierarzt, der unter schonender Leichtnarkose die "Pracht" entfernt. Danach können Sie einen Neustart probieren – auch wenn noch nicht viel zum Bürsten und Kämmen da ist .... Für etliche Perser-Besitzer jenseits der Showbühnen gehört das vor Beginn des Sommers zum jährlichen Pflichtprogramm. Allerdings sollten Sie wissen, dass durch das Schneiden das Haarwachstum angeregt wird, d. h. das Fell wächst kräftiger und dichter nach, sodass später ein Mal jährlich Scheren vermutlich nicht mehr ausreichen wird. Falls Sie noch vor der Wahl stehen, mit welcher Katze/Rasse Sie künftig Ihr Leben teilen möchten, und sich nicht mit einem solchen Intensivprogramm anfreunden können, wäre es vielleicht besser, sich in eine pflegeleichtere Mieze zu verlieben?
Kämmen & Bürsten
Ist nun Scheren weder angedacht noch notwendig und die Katze zeigt zumindest in Grundzügen eine Kooperationsbereitschaft, sodass Kämmen und Bürsten nicht zur Tortour werden, genügen je nach Fellbeschaffenheit bzw. Alter Regelmäßigkeit, ein weitzinkiger Kamm sowie eine mittelharte Drahtbürste mit gebogenen Zinken, beides mit abgerundeten Spitzen. Eine Kunststoffbürste mit Noppen und eine Naturhaarbürste zur Massage sind ebenfalls ideal. Weitere Hilfsmittel finden Sie weiter unten. Bei "Funkenflug", also der statischen Aufladung des Fells beim Bürsten, schafft ein Antistatik-Spray Abhilfe. Sprühen Sie ihn auf die Bürste, das wird die Katze weniger irritieren.
Waschen
Kommt die Katze aus einem Züchterhaushalt, wird sie vermutlich das Baden gewohnt sein. Lassen Sie sich auf jeden Fall von einem Fachmann zeigen, wie Sie dabei vorgehen müssen.
Die Wirkung ist nämlich fulminant: Richtig gemacht, also mehrere Waschgänge unter Verwendung qualitativ hochwertiger Produkte, hat es den Effekt, dass das Bürsten/Kämmen leicht und angenehm verläuft: Das Fell filzt nicht, die Katze verliert deutlich weniger Haare, diese "fliegen" nicht mehr und laden sich beim Bürsten wesentlich seltener statisch auf.
Alternative Fellpflege
- Für die heiklen Stellen hinter den Ohren, unter den Achseln, an der Innenseite der Beine oder an den Höschen – die besonders schnell nachfetten bzw. am leichtesten filzen – können Sie zwischen Sprays, Pflegeschaum oder Puder wählen. Mit den Fingern einmassieren und gut auskämmen erzielt gute Erfolge, aber es muss natürlich gemacht werden: Zudem ist die Wirkung umso besser, je höher die Qualität der Produkte ist.
- Ist diese Phase schon vorbei, werden im Handel verschiedene Sprays zum Entfilzen angeboten, die direkt auf Fellknoten aufgesprüht (oder mit den Fingern einmassiert, falls die Mieze das Sprühen erschreckt), danach vorsichtig aufgezupft und dann ausgekämmt werden können.
- Zum Entfernen von Knoten werden auch spezielle Entfilzungsmesser angeboten, mit denen diese abgetrennt werden können. Natürlich tut’s die Schere auch – aber VORSICHT, die Katze wird während der Prozedur nicht still liegen, und es kommt schnell zu Verletzungen. Schieben Sie daher immer vorsichtig einen Kamm zwischen Haut und Knoten, dann kann nichts schiefgehen.
Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter "Kurzhaarkatzen" und unter "Halblanghaarkatzen".