Gefahren vermeiden

So schließen Sie Sicherheitslücken für Katzen

Sie können zwar nicht jeden Unfall vorhersehen, aber man kennt die kleinen Pappenheimer ja: Sie springen und klettern gerne, sind neugierig, schlüpfen überall hinein, wo eine Katze hineinpasst.

Gefahren für Katze vermeiden
Auch Fenster bergen Gefahren, vor allem Kippfenster.© Albers / Dreamstime

 

Die wichtigsten Gefahrenquellen sind daher bei Katzen: Straßenverkehr, ungesicherte Balkone und Fenster, Waschmaschinen, Spülmaschinen, Herdplatten, offene Kamine und Öfen, giftige Zimmerpflanzen, herumliegende Chemikalien, Zigaretten, Alkohol, offenes Feuer, spitze Gegenstände und verschluckbare Kleinteile.

Schubladen für Katzen geschlossen halten

Offene Türe sowie Schubladen sagen einer Katze nur eines: Tritt ein, bring Unordnung herein! Von Gefahren erzählen sie nicht. Also sollten Schränke, Kästchen und Schubladen mit gefährlichem Inhalt sofort nach Gebrauch wieder geschlossen werden. Denken Sie außer an Zigaretten, Chemie, Putzmittel, Medizin, Nähutensilien und Dünger auch an Schreibtisch- Krimskrams (Pinn-Nadeln, Scheren, Cutter-Messer, Büroklammern, Schnüre). Manchmal hilft nur eines: Räume für Mieze komplett zur Tabuzone zu erklären.

Giftige Pflanzen für Katzen

"Ist diese Pflanze giftig?" Wer es nicht weiß, kann unsere Liste von Giftpflanzen einsehen. Vergessen Sie im Frühjahr nicht: Auch Tulpen, Narzissen und Begonien sind keine Kost für Katzen.

Vergiftungen können folgende Symptome auslösen: Erbrechen, Durchfall, Koliken, gestörte Bewegungsabläufe Krämpfe, Herzrhythmusstörungen, niedrigen Blutdruck, langsamen Herzschlag, Zittern, Speicheln, Lähmungen, Erregung, Schluckbeschwerden und Erweiterung der Augenpupillen.

Katzennetze - darauf kommt es an

Netze für Fenster, Türen, Balkone oder Elektrozäune gibt es in mehreren Farben, in verschiedenen Maschenstärken von 20 bis 50 Millimetern, UV-beständig und in verschiedener Reiß- und Beißfestigkeit. Was ist nun das Richtige? Ein starkes Netz wählen Sie, wenn die Fläche, die Sie überspannen wollen, groß ist, wenn Sie viele Katzen haben, eine Katze gut und gerne knabbert, oder wenn Sie einen Kletterkünstler haben. Am Balkon ist oft ein graues, weißes oder transparentes Netz unauffälliger als ein grünes. Im Gartenbereich sind dagegen grüne und braune beliebt. Sollen auch Katzenbabys durch das Netz geschützt werden, nehmen Sie die kleinste Maschenstärke. Transparente Nylonnetze werden von Vermietern eher genehmigt als farbige, jedoch sind sie am wenigsten stabil, nicht UV-beständig und von Knabberkünstlern ebenfalls leicht zu durchbeißen. Undurchdringlich und sehr stabil, aber teuer sind Edelstahlnetze aus so genanntem V2A-Draht.

Katzennetze an Fenster und Türen

In Fenster, Terrassen- oder Balkontüren lässt sich von vorne ein Schutzgitter einsetzen. Das kann man mit Hilfe von Leisten und Hasendraht leicht selbst bauen. Der Fachhandel bietet auch einen mit Netz bespannten Rahmen in Weiß und Braun an, der sich von 80 bis 120 Zentimeter in der Breite (Tür) und in der Höhe auf bis zu 220 Zentimeter einstellen lässt. Der Fenster-Netzrahmen ist von 80 mal 100 bis 140 mal 155 Zentimeter größenverstellbar und kann entweder in den Fensterrahmen eingesetzt oder mit Haken von außen am Fensterrahmen oder Mauer befestigt werden. Statt eines Netzes kann man Fenster auch mit Insektengaze sichern. Dieses Material ist wesentlich stärker als herkömmliche Insekten-Gaze. Alternativ bietet der Fachhandel Springrollos mit Insektengitter an. Seitlich: Fenster und Türen, die man kippen möchte, bekommen zum Schutz für die Katzen an den Seitenwinkeln und oben entweder ein Netz oder ein Gitter.

Katzen sicher auf Balkon und Terrasse

Durch die Montage von Teleskopstangen, kann man sogar solche Balkone mit einem Netz sichern, die nach oben und zu den Seiten hin offen sind. Diese Stangen sind stabil und höhenverstellbar. Zumeist werden die Montage-Utensilien gleich mitgeliefert. Bei der Bestellung unbedingt danach fragen! Die Halterungen sollten aus Edelstahl oder Aluminium oder wenigstens verzinkt und damit rostfrei sein. Die Befestigung eines Balkonnetzes ist auch mit Winkelstäben möglich, die angedübelt werden müssen. Eine weitere Möglichkeit ist ein Netz aus Edelstahl- Draht (V2A). Dieser Draht ist zwar teuer, dafür aber unverwüstlich (auch gegen Katzenzähne).

Gartenzäune: Auf die Höhe kommt’s bei Katzen nicht an

Auch normal hohe Gartenzäune lassen sich ausbruchsicher gestalten, entweder mit einem aufgesetzten Elektrozaun vorgesetztem Elektronetz (Catfence) oder mit einem von oben herabbaumelnden, lose wehenden dünnen Netz, dem die Krallen keinen Halt bieten.

Und damit abenteuerlustige Samtpfoten sich nicht unter dem Zaun durchbuddeln, versenkt man das Netz tiefer im Erdreich. Dafür schneidet man mit einem alten Brotmesser den Rasen auf und drückt das Netz ca. 15 cm tief in der Erde fest. Bis Rasenwurzeln das Netz fest in der Erde halten, muss man es mit Zeltnägeln am Boden befestigen. Eine andere dauerhafte und stabile Lösung für Wühlkatzen sind Steinplatten, die man senkrecht in die Erde setzt und mit dem Maschendraht durch Schrauben und Draht verbindet.

Mobile Zäune zum Schutz für Katzen

Wenn Sie nur gelegentlich einen sicheren Zaun benötigen, etwa in der Ferienwohnung, auf dem Campingplatz oder beim Catsitter, bietet sich ein mobiler Elektrozaun an oder ein mobiles Strom führendes Netz. Komplettsysteme, wie sie von Catfence angeboten werden, sind mit einem passenden Elektrogerät verbunden, das man bei Bedarf einschalten kann und das gerade so viel Strom leitet, dass die Tiere den Zaun meiden. Es geht aber auch ohne Strom: Kramer's bietet Rasendorne an, die im Abstand von zwei Metern gesetzt und in die dann die Teleskopstangen eingesteckt werden. Oben wird das auf Spanndraht aufgefädelte Netz mit Spannfedern eingehängt. Für Ausbrecherkatzen sollte man das Gehege mit einem Netz überdachen und die Seitennetze in den Boden eingraben.

Rechtliches zum Balkonnetz

Fragen Sie Ihren Vermieter oder die Eigentümergemeinschaft um Erlaubnis, wenn Sie ein Balkonnetz anbringen möchten. Ein farbloses, so genanntes Taubennetz, wird in der Regel erlaubt. Lautet die Antwort nein, weil Ihr Balkon/die Terrasse auf der zur Straße gelegenen Hausseite zeigt, können Sie auch gerichtlich keine Genehmigung erstreiten.

Anders liegt der Fall, wenn Ihr Balkon zum Hinterhof hinausgeht. Dort wird ein Netz von manchem Gericht erlaubt mit dem Argument, dass da optisch ohnehin nichts mehr verschandelt werden könne. Wer vorhat, die Halterungen an Hauswand und Geländer anzudübeln, muss sich die Erlaubnis dazu auf jeden Fall schriftlich geben lassen. Wird dies verboten, kann man mit bohrloch- freien Verschraubungen, z.B. mit Teleskopstangen (s. "Balkon und Terrasse\"), vorlieb nehmen: Diese Stangen sind stufenlos bis über zwei Meter Höhe verstellbar. Und da sie nur mit Schellen am Geländer befestigt werden, ist dies kein verbotener Eingriff in die Haussubstanz.

Probleme und ihre Lösungen

 

  • Wenn das Netz starker Sonnenbestrahlung ausgesetzt ist: Nehmen Sie UV-Licht beständiges Netz, oder ein Geflecht aus V2A-Draht.
  • Wenn Sie nur einen kleinen Gartenbereich für die Katzen dauerhaft einrichten wollen, bietet sich Ihnen auch der Bau eines Hundezwingers/einer Voliere an. 
  • Wenn Sie nur einen Teil Ihres Gartens vor den Katzen schützen wollen: ein stabiles Netz (taubenfrei. de, balkonnetz.de) oder ein mobiles Netz (Catfence.de) benutzen.
  • Wenn Sie einen wahren Ausbrecherkönig im Garten halten wollen, halten Sie ihn mit einer Strom führenden Lösung, eventuell in Kombination mit einem hohen nach innen gewinkelten Zaun, in Schach. 
  • Wenn Sie die Zaunhöhe individuell bestimmen wollen, nehmen Sie das Litzensystem von Petfence. Wenn Sie sowohl Ihre Katzen im Garten drin als auch fremde Katzen draußen halten wollen, ist ein Elektrozaun möglich. Auch ein fester Zaun mit innen und außen baumelndem Netz hält Katzen am Boden. Wenn Ihr Garten sehr stark bewachsen ist, müssen Sie einen übersprungsicheren hohen Zaun ziehen - mit Innenwinkelung oder baumelndem Netz. Wenn Ihre Katze durch einen normalen Maschendraht durchschlüpfen kann: Sichern sie ihn eventuell zusätzlich durch ein engmaschiges Netz.

 

 

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