Hyaluron, Biotin und Tonerde im Katzenfutter - Braucht's das wirklich?
Zusätze wie Hyaluron, Tonerde und Biotin, die in herkömmlichen Kosmetikprodukten für den Menschen enthalten sind, kommen auch in manchen Katzenfuttersorten vor. Doch was bringen die Zusätze?
Was nutzen Zusätze wie Biotin, Tonerde und Hyaluron, die Frauchens Kosmetik-Regal füllen, der Katze wirklich? Wir nehmen einige der Stoffe mal genauer unter die Lupe.
Hyaluronsäure im Katzenfutter
Menschen verwenden Hyaluronsäure vor allem in Form von Gesichts-Cremes. Denn Hyaluronsäure bindet Wasser in den Zellen und unterstützt die Zellteilung. Geglättete Falten und straffere Gesichtskonturen sollen das Ergebnis sein. Was weniger bekannt ist: Hyaluron wirkt auch als Schmiermittel und schützt unsere Gelenke vor Abnutzung und Verschleiß. So wird Hyaluron nebst zu kosmetischen Zwecken auch zur Behandlung von Arthrose eingesetzt.
Faltenfreie Haut und ein straffes Gesicht – das brauchen Katzen wohl nicht. Die Entwicklung, Schmierung und Stärkung der Gelenke sind für sie aber wesentlich. Gerade die Diagnose Arthrose trifft viele Katzen, die schon ins Alter gekommen sind. Ein großes Problem dabei ist der Abbau der Hyaluronsäure. Die Gelenkflüssigkeit verliert damit ihre ölartige Konsistenz und verhindert nicht mehr, dass die Gelenke aneinander reiben. Zudem verliert der Knorpel zunehmend an Elastizität und wird zerstört.
Zur Behandlung von Arthrose wird sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin schon seit Langem Hyaluronsäure eingesetzt. Wirkung zeigt diese Therapie aber nur, wenn die Hyaluronsäure direkt an das Gelenk gegeben wird. Die orale Gabe von Hyaluronsäure über das Futter kann nur wirkungsvoll sein, wenn die Hyaluronsäure in einem speziellen Verfahren zu so kleinen Molekülen gespalten wird, dass sie problemlos die Darmwandpassage durchdringen und so über den Verdauungstrakt aufgenommen und sich im Körper verteilen können. Sind die Moleküle nicht gespalten, sind sie zu groß, um durch die Darmwand zu gelangen. Die orale Gabe von Hyaluronsäure bleibt somit wirkungslos.
Biotin im Katzenfutter
Biotin, auch Vitamin B7 genannt, ist bekannt für seine Schutzfunktion von Haut und Haaren. Bei Menschen findet sich Biotin daher als Bestandteil in Haut- und Haarpflegeprodukten oder als Kapseln und Tabletten. Weniger bekannt ist, dass Biotin maßgeblich am Stoffwechsel beteiligt ist. So sorgt es dafür, dass die Nahrung, die wir essen, in brauchbare Energie umgewandelt wird. Es normalisiert den Blutzuckerspiegel, den Cholesterinwert, erhält ein gesundes Herz-Kreislauf-System, schützt die Gehirnfunktion und bekämpft kognitiven Funktionsverlust. Zudem hilft es beim Wachstum und Erhalt von Körpergewebe und reduziert Entzündungen im Bewegungsapparat.
Biotin als Ergänzungsmittel für die Katze ist nur bedingt sinnvoll. Biotin ist normalerweise ausreichend in der Nahrung enthalten. Ein Biotinmangel ist selten. Tatsächlich kann es aber Tiere geben, die einen erhöhten Bedarf an Biotin haben, so zum Beispiel langhaarige Katzen oder Katzen, die trächtig sind oder gerade säugen. Auch hält Diabetes immer mehr Einzug bei Tieren. So kann Biotin auch bei Katzen die entsprechende Behandlung unterstützen.
Tonerde im Katzenfutter
Tonerde ist ein natürliches mineralisches Pulver, das in der alternativen Medizin eingesetzt wird, beispielsweise äußerlich bei Hautproblemen und Hauterkrankungen etwa als Gesichtsmaske. Die Heilerde hat eine hohe Absorptionsfähigkeit und kann viele Substanzen wie beispielsweise überschüssigen Talg der Haut aufnehmen und binden. Zudem wirkt sie antibakteriell und wirkt sich günstig auf Hautinfektionen wie beispielsweise entzündete Pickel aus. Daher findet sich Heilerde in vielen Gesichtspflegeprodukten wieder. Auch als reines Pulver oder in Form von Kapseln haben manche Menschen es im Badezimmer-Schrank stehen. Außerhalb der kosmetischen Zwecke wirkt Tonerde aber auch innerlich angewandt, zum Beispiel als Kapseln und Tabletten, bei Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, saurem Aufstoßen, entzündlichen Darmerkrankungen und bei Durchfall.
Anders als Menschen haben Katzen nur in Ausnahmefällen mit Pickel und Co. zu kämpfen. Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sind bei Katzen jedoch nicht selten. Futtermittelumstellung und Parasitenbefall sind nur einige der möglichen Ursachen, die vom Tierarzt abgeklärt werden sollten. In diesen Fällen kann eine Therapie mit Tonerde die Heilung unterstützen.
Fazit
Eine Schönheitskur sind Hyaluron, Biotin, Tonerde und Co. wohl vor allem für Menschen. Für Katzen sind sie eher als Gesundheitskur zu verstehen. Die Stoffe im Katzenfutter wirken innerlich, unterstützen viele wesentliche Körperfunktionen und können die Gesundheit der Katze begünstigen. Die Zusätze als Ergänzungsfuttermittel extra zuzufüttern ist allerdings nicht pauschal notwendig und sinnvoll, sondern kann vor allem bei bestimmten Problemen hilfreich sein. Hier sollten Sie sich aber auf jeden Fall mit dem Tierarzt absprechen.