Trächtigkeit bei Katzen: Dauer, Verlauf, Ernährung

Erfahren Sie hier alles zur Trächtigkeit von Katzen, wie sie verläuft und was Sie als Halter in dieser Zeit für Ihre Katze tun können.

Eine getigerte Katzenmutter liegt auf einer weichen Decke und säugt ihre vier Katzenbabys.
Eine Katze kann ein bis zwei Katzenbabys gebären, es könne jedoch auch deutlich mehr sein.© stock.adobe.com/bozhdb

Viele Katzenhalter haben den Traum, dass ihre Katze einmal Katzenbabys bekommt. Doch Nachwuchs bei Katzen ist mit großer Verantwortung verbunden und muss gut überlegt sein: Nur wenn sichergestellt ist, dass die Katzenbabys ein liebevolles und dauerhaftes Zuhause haben werden, sollte über eine Verpaarung nachgedacht werden.

Da in den Tierheimen bereits unzählige Katzen auf ein neues Zuhause warten, sollten Kätzinnen unbedingt sterilisiert werden. Sollte es dafür bereits zu spät sein, erfahren Sie hier alles über das Thema Trächtigkeit bei Katzen. 

Inhaltsübersicht

Wann sind Katzen geschlechtsreif?

Kätzinnen sind in der Regel  ab einem Alter von etwa sechs bis acht Monaten geschlechtsreif. Das ist jedoch von Rasse zu Rasse unterschiedlich. Siamkatzen können bereits mit vier Monaten geschlechtsreif sein, bei Maine Coons hingegen kann es  bis zu einem Alter von einem Jahr dauern.

Wenn Ihre Kätzin paarungsbereit ist - man nennt diesen Zustand auch rollig - werden Sie das an Ihrem Verhalten merken. Katzen miauen dann oft stark, rollen sich auf dem Boden herum oder verteilen ihre Duftmarken. Die Rolligkeit ist für die Katze mit großem Stress verbunden und kann auch für den Katzenhalter mitunter belastend sein. Es gibt aber zahlreiche Möglichkeiten, wie Sie die rollige Katze beruhigen können.

Katzen sollten keinesfalls gleich beim Eintreten der Geschlechtsreife schwanger werden. Denn auch wenn es dann theoretisch schon möglich ist, kann es zu gesundheitlich Problemen führen. Junge Katzenmütter nehmen ihren Nachwuchs außerdem oft nicht an. Bevor die Katze nicht mindestens ein Jahr alt ist, sollte sie keine Jungen bekommen.

Wenn Sie nicht möchten, dass Ihre Katze Nachwuchs bekommt, sollten Sie diese vor der Geschlechtsreife sterilisieren lassen. Katzen erreichen diese zwischen dem sechsten und zehnten Lebensmonat.

Anders als bei uns Menschen gibt es bei Katzen keine biologischen Grenzen wie die Wechseljahre. Katzen können theoretisch also ihr ganzes Leben über schwanger werden. Die Voraussetzung ist natürlich, dass die Katze in einem gesunden Zustand und körperlich fit ist. Im hohen Alter steigen jedoch die Risiken bei einer Trächtigkeit. 

Kater sind in der Regel im Alter von acht bis zehn Monaten geschlechtsreif, doch auch hier gibt es von Rasse zu Rasse Unterschiede. Ein paarungsbereiter Kater markiert sein Revier und ist auf der Suche nach einem Weibchen viel draußen unterwegs. Nicht selten lässt sich ein Kater dann mehrere Tage lang gar nicht zu Hause blicken.

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Katzen werden in ihrem ersten Lebensjahr „rollig“. © erikzunec-stock.adobe.ocm

Trächtigkeit: Wie lange sind Katzen schwanger?

Die Trächtigkeit einer Katze dauert etwa neun Wochen. Der genaue Zeitraum kann jedoch zwischen 63 und 67 Tagen variieren. In dieser Zeit entwickeln sich die Babys stetig und auch die Katzenmutter verändert sich. So verläuft die Schwangerschaft bei Katzen:

  • Nach drei Wochen kann die Schwangerschaft durch einen Ultraschall festgestellt werden.
  • Mit drei Wochen werden die Zitzen der Mutterkatze größer und rosa.
  • Mit vier Wochen sind die Katzenbabys schon 3-4cm groß.
  • Ab fünf Wochen wächst der Bauch der Mutterkatze deutlich.
  • Mit ca. 38 Tagen bilden sich Nerven, Sinnesorgane und Muskeln der Babys aus.
  • Mit ca. 40 Tagen kann oft die Anzahl der Katzenbabys festgestellt werden.
  • Mit ca. 50 Tagen haben die Babys schon Fell.

Nach einer Tragzeit von etwa neun Wochen, die Zeit hängt ebenfalls von der Rasse ab, sind die Katzenbabys ungefähr 13cm groß, die Katzenmutter hat bis zu 2kg zugenommen und der Nachwuchs kommt zur Welt.

Ein Wurf kann aus nur einem oder zwei Kätzchen bestehen, es können aber auch sechs, sieben oder noch mehr Junge auf die Welt kommen.

Sind die Katzenbabys nach 70 Tagen noch nicht geboren, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.
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Die großen rosa Zitzen sind ein Merkmal für eine Trächtigkeit bei Katzen.© paulmckinnon-stock.adobe.com

Ernährung von Katzen in der Trächtigkeit

Sowohl für die trächtige Mutterkatze als auch für die Katzenbabys im Bauch ist eine angepasste Ernährung während der Schwangerschaft sehr wichtig. Auch trächtige Katzen verspüren während der Trächtigkeit einen gesteigerten Appetit. Schließlich müssen sie nicht nur sich, sondern auch ihre ungeborenen Kitten versorgen. Dabei ist zu beachten:

  • Futterration auf das eineinhalbfache der üblichen Ration erhöhen
  • nur hochwertiges Futter verwenden
  • Kalzium im Futter für Knochenaufbau des Nachwuchses und Milchbildung
  • weitere wichtige Nährstoffe: Vitamin A, Taurin, Arachidonsäure, Kupfer und Eisen

Ihr Tierarzt wird Sie ebenfalls zur Ernährung beraten und Ihnen Futterempfehlungen geben können.

Auch während der ersten Lebenswochen der Katzenbabys sollte diese Ernährung beibehalten und dann langsam abgesetzt werden, wenn die Kitten anfangen, neben der Muttermilch selbst erste Nahrung aufzunehmen. Auch die Kitten benötigen am Anfang spezielles Futter.

In diesem Fall empfehlen wir das speziell darauf ausgerichtete Trockenfutter für Mutterkatzen und ihre Babys von Royal Canin*.

Bewertung: 4,6 von 5 Sternen
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Umgang mit Katzen während Trächtigkeit

Mit Ihrem Verhalten können Sie Ihre Katze während der Trächtigkeit unterstützen. Allgemein gilt:

  • Auseinandersetzungen mit anderen Katzen vermeiden
  • Stress durch ungewohnte, neue Situationen vermeiden

Außerdem sollten Sie während der Trächtigkeit Ihrer Katze auf diese Dinge achten:

  • Zu Beginn der Schwangerschaft ist es wichtig, dass Sie nicht selbst versuchen, die Babys zu ertasten, um eine mögliche Schwangerschaft festzustellen. Damit könnten Sie dem Nachwuchs schaden und ihn verletzen! Überlassen Sie das daher dringend dem Tierarzt!
  • In den letzten ein bis zwei Wochen ihrer Schwangerschaft wird die Mutterkatze versuchen, Nester zu bauen, in denen sie ihre Babys zur Welt bringen kann. Dabei können Sie sie unterstützen: Stellen Sie ihr verschiedene Körbe und Kisten mit gemütlichen Decken zur Verfügung. Alternativ können Sie Ihrer Katze auch eine Wurfkiste zur Verfügung stellen. Dennoch kann es sein, dass sich die Katze bei der Geburt dann einen anderen Platz aussucht.
Bei einer Trächtigkeit kann es sein, dass sich die Katze erbricht. Denn auch sie sind von Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Stimmungsschwankungen betroffen. Letztere sollten Sie respektieren: Will Ihre Katze Nähe, geben Sie ihr diese. Möchte sie dann wieder ihre Ruhe, bieten Sie ihr Rückzugsmöglichkeiten.
Eine trächtige Katze liegt im Körbchen und lässt sich streicheln.
© stock.adobe.com/New Africa

So sollte die Wurfkiste für Katzen aussehen

Um Ihrer Katze während und nach der Geburt einen geschützten Rückzugsort zu ermöglichen, sollten Sie eine Wurfkiste vorbereiten. Wie Sie eine adäquate Wurfkiste vorbereiten, erfahren Sie hier.

  • Suchen Sie sich eine stabile Box die groß genug für die Mutterkatze und ihre Babys ist.
  • Der Rand der Wurfkiste sollte hoch genug sein, damit die Katzenbabys nicht herausklettern können.
  • Verwenden Sie weiche Decken um die Box gut zu polstern und zu isolieren. Auf grobmaschige Textilien sollten Sie verzichten, damit die Jungen nicht mit ihren Krallen hängen bleiben.
  • Stellen Sie die Wurfkiste in einem Ruhigen und etwas abgedunkelten Raum auf in dem keine Zugluft herrscht. Andernfalls könnten die neugeborenen Katzenbabys krank werden.
  • Die Mutterkatze sollte ganz in der Nähe der Wurfkiste Zugang zu Wasser und Futter haben. Nach der Geburt möchte sie ihre Kitten nur so kurz wie nötig alleine lassen.
  • Eine Katzentoilette sollte sich mit etwas Abstand im selben Raum befinden um ebenfalls lange Wege zu vermeiden.
  • Häufig möchte die Katze ihre Jungen umbetten. Stellen Sie ihr daher eine zweite Wurfkiste mit sauberen Decken zur Verfügung.
Stellen Sie Ihrer Katze die Wurfkiste mindestens eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin zur Verfügung. So kann diese einen vertrauten Geruch annehmen und Ihre Katze kann sie bereits in Auenschein nehmen.
Eine Katzenmutter steigt zu ihren drei Katzenbabys in die Wurfkiste.
Eine Wurfkiste muss bestimmte Anforderungen erfüllen, damit Sie für Mutterkatze und Kitten geeignet ist.© stock.adobe.com/Viktoriia M

Gemütliche Decken für trächtige Katzen

Hier finden Sie gemütliche Decken, mit denen Sie Ihrer schwangeren Katze einen schönen Rückzugsort schenken können:

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Medikamente für trächtige Katzen?

Prinzipiell sollte auf Medikamente während der Schwangerschaft verzichtet werden. Impfungen und Entwurmungen sollten vor der Befruchtung stattfinden. Ist eine Entwurmung davor nicht erfolgt, ist das in der Regel auch noch während der Schwangerschaft möglich und sollte auch gemacht werden, damit die Parasiten nicht auf die Kitten übergehen.

Sprechen Sie vor der Gabe einer Wurmkur aber unbedingt mit dem Tierarzt, denn nicht alle Wurmkuren sind für schwangere Katzen geeignet! Dasselbe gilt für Medikamente.
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Tasten Sie den Bauch Ihrer Katze nicht selbst ab. © dewssa-stock.adobe.com

Trächtigkeit bei Katzen: Die Geburt steht bevor

Wenn die Geburt näher rückt, verändert sich das Verhalten der schwangeren Katze wenige Stunden vorher merklich:

  • Die Katze läuft unruhig umher, miaut viel.
  • Die Katze verliert ihren Appetit und frisst ein bis zwei Tage zuvor wenig.
  • Die Katze putzt sich ständig, auch an den Genitalien.
  • Die Katze geht häufig aufs Katzenklo, ohne ein Geschäft zu verrichten
  • Die Körpertemperatur der Katzenmutter sinkt auf 37,8 Grad.
  • Kurz vor der Geburt sind möglicherweise Kontraktionen am Bauch zu erkennen, auch Ausfluss am Genitalbereich kann vorkommen.

Komplikationen bei der Geburt erkennen

In der Regel kann eine Mutterkatze die zwischen zwei und sechs Stunden andauernde Geburt alleine durchstehen. Trotzdem sollten Sie gut vorbereitet sein und in regelmäßigen Abständen nach ihr sehen, denn nicht immer klappt alles reibungslos. In folgenden Fällen ist schnelles Handeln notwendig und Sie sollten umgehend Ihren Tierarzt kontaktieren:

  • Nach über einer Stunde in den Wehen sind noch keine Katzenbabys auf der Welt (Die wehen erkennen sie an einem verhärteten Bauch).
  • 24 Stunden nach Beginn des Geburtsvorgangs sind noch immer nicht alle Katzenbabys geboren.
  • Die Anzahl der geborenen Babys stimmt nicht mit der Anzahl an ausgeschiedenen Plazentas überein (Bei einer im Mutterleib verbliebenen Plazenta muss umgehend der Tierarzt informiert werden).
  • Die Nabelschnur hat sich um ein Kitten gewickelt.
  • Bei der Geburt kommt es zu einer übermäßigen Blutung und die Katzenmutter wirkt geschwächt und apathisch.
  • Am Geschlecht der Mutterkatze ist ein Katzenbaby zu erkennen, doch das Junge kommt nicht zur Welt.

In der Regel löst sich die Nabelschnur von ganz allein. Sollte dies nicht der Fall sein, nehmen Sie eine desinfizierte Schere und ein desinfiziertes Baumwolltuch zur Hand. Dieses knoten Sie ca. drei Zentimeter vom Nabel entfernt um die Nabelschnur. Oberhalb des Knotens können Sie diese nun mit der desinfizierten Schere durchtrennen und das Katzenbaby unter eine Wärmlampe legen.

Eine grau-weiße Katze liegt in der Wurfkiste und gebärt ein Katzenbaby.
Eine Katze benötigt bei der Geburt in der Regel keine Hilfe, trotzdem sollten Sie im Fall von Komplikationen anwesend sein.© stock.adobe.com/Goldziitfotografie

Bei einer Katzengeburt kann es leider auch immer dazu kommen, dass ein oder mehrere Kitten nicht überleben. Auf diesen Geburtsverlauf sollten Sie sich zumindest mental auch vorbereiten. Um das Risiko einer Fehlgeburt zu minimieren, sollten Sie die Mutterkatze während der Schwangerschaft regelmäßig vom Tierarzt untersuchen lassen. Zu 100 Prozent verhindern lässt sich eine Fehlgeburt jedoch nicht.

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Über die Autorin

Sophie-Claire Wieneke

Content Managerin

Seit 2023 ist Sophie-Claire Wieneke für Ein Herz für Tiere in den Bereichen Social Media und Content in der Online-Redaktion als Content Managerin tätig. Während ihres Studiums in Medien- und Kommunikationswissenschaft & Journalismus hat sie erste journalistische Erfahrungen in der Wortmann Schuh-Holding KG gesammelt und das Tamaris-Kundenmagazin verantwortet. Es folgte ein Praktikum in der Printredaktion des Sèparèe-Magazins. Heute verbindet Sophie ihre Liebe zu Tieren mit der Leidenschaft zum Schreiben und ist Expertin für Gesundheits-, Erziehungs- und Verhaltensthemen rund um Hund und Katze.


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