Veganes Katzenfutter: Kann ich meine Katze vegan ernähren?
Viele Tierfreunde fragen sich, ob es möglich ist, eine Katze vegan zu ernähren. Wir klären die wichtigsten Fragen und geben Tipps für eine artgerechte Katzenernährung.
Katzenfreunde sind in der Regel Tierfreunde und so ist es nicht verwunderlich, dass irgendwann die Frage aufkommt, ob es möglich ist, die Katze auch vegetarisch oder gar vegan zu ernähren. Denn für die Produktion von Katzenfutter wird sehr viel Fleisch von Nutztieren benötigt. Wir erklären, warum eine vegane Ernährung für Katzen nicht artgerecht ist.
Inhaltsübersicht:
- Ist eine vegane Ernährung für Katzen artgerecht?
- Tierschutzgesetz: Ist eine vegane Fütterung von Katzen strafbar?
- Was passiert, wenn ich eine Katze vegan ernähre?
- Welche Nährstoffe braucht eine Katze?
- Alternativen zu veganem Katzenfutter
Ist eine vegane Ernährung für Katzen artgerecht?
Eine vegane Fütterung ist für Katzen nicht artgerecht. Denn Katzen sind evolutionsbedingt reine Fleischfresser (strenge Karnivoren). Pflanzliche Nahrung nehmen sie eigentlich nur in äußerst geringen Mengen über den Mageninhalt ihrer Beutetiere auf (z.B. Samen oder Beeren beim Verzehr von Mäusen und Vögeln). Der Organismus der Katze ist nicht auf eine vegane/vegetarische Ernährung ausgelegt:
- Gebiss: Beute fassen, töten, Fleisch zerteilen – keine Mahlzähne für pflanzliche Fasern
- Darm: sehr kurz, da Fleisch leichter verdaulich ist als pflanzliche Kost
- Keine Enzyme, um Nährstoffe aus vegetarischem/veganen Futter komplett zu verwerten
- Für Katzen überlebenswichtige Aminosäure Taurin nur in Fleisch enthalten
- Katze gewinnt Vitamin A nur aus tierischen Produkten
Der Verdauungstrakt der Katze ist auf die Aufnahme von tierischem Eiweiß ausgerichtet. Veganes Futter kann daher zu Verdauungsproblemen und schweren Mangelerscheinungen führen.
Tierschutzgesetz: Ist eine vegane Fütterung von Katzen strafbar?
Paragraph 2 des Deutschen Tierschutzgesetzes besagt: „Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, …
- … muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen,
- … darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden,
- … muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.“
Laut Deutschem Tierschutzbund kann bei einer rein veganen Fütterung der Katze nicht ausgeschlossen werden, dass ihr dabei Leiden, Schmerzen und Schäden entstehen.
Wieso eine rein vegane Ernährung für Katzen lebensbedrohlich ist, erfahren Sie in unserer Podcastfolge:
Was passiert, wenn ich eine Katze vegan ernähre?
Eine rein vegane Ernährung von Katzen kann zu schweren gesundheitlichen Problemen führen.
Zuerst treten Verdauungsbeschwerden wie Durchfall bei Katzen, Verstopfung und Erbrechen auf. Mittel- und langfristig drohen erhebliche Mangelerscheinungen. Es kommt zu Hautentzündungen und Organschäden.
Niere und Leber der Katze sind durch die pflanzliche Kost überlastet. Nierensteine und Fettleber entstehen, die zu Nieren- und/oder Leberversagen führen können. Auch das Diabetesrisiko steigt, da für Katzen zu viele Kohlenhydrate in rein pflanzlicher Kost enthalten sind.
Aus Tierschutzgründen gibt es bislang nur wenige klinische Studien zur vegetarischen oder veganen Ernährung bei Katzen.
Welche Nährstoffe braucht eine Katze?
Katzen sind Fleischfresser, die sich in der freien Natur von Mäusen, Ratten und anderen kleinen Nagern ernähren. Auch wenn die meisten Haustiere heutzutage nicht mehr auf die Jagd gehen müssen, so hat sich ihr Verdauungstrakt im Laufe der Evolution nicht wesentlich verändert.
Für eine ausgewogene Ernährung ist es daher wichtig, dass viel hochwertiges Fleisch in ihrem Futter enthalten ist. Fleisch ist nicht nur eine gute Quelle für Protein, sondern enthält auch viele andere wichtige Nährstoffe, die für die Gesundheit der Katze unerlässlich sind.
Alternativen zu veganem Katzenfutter
Viele Katzenhalter denken aus Tierschutzgründen über eine vegane Fütterung der Katze nach. Die ungleiche Behandlung von Haus- und Nutztieren ist sehr präsent. Ein erster wichtiger Schritt ist es daher, sich umfassend zu informieren, woher das Tierfutter kommt und was darin enthalten ist.
Eine vegetarische Ernährung der Katze wird von Experten ebenfalls nicht empfohlen! Es ist zwar grundsätzlich möglich, stellt aber hohe Ansprüche an den Halter, um der Katze keinen Schaden zuzufügen. Regelmäßige Untersuchungen beim Tierarzt und gemeinsame Rationsplanungen sind nötig, um zu gewährleisten, dass alle essentiellen Nahrungsbestandteile in ausreichender Menge zugefüttert werden.
Katzen sind auf deutlich mehr tierisches Eiweiß angewiesen als Hunde. Daher ist eine vegetarische Ernährung bei Katzen auch viel bedenklicher als beim Hund.