Durchfall bei Katzen: Ursachen, Erste Hilfe, Behandlung
Erfahren Sie hier alles zu den Ursachen, der Behandlung und der Vorbeugung von Durchfall bei Katzen. Erfahren Sie, worauf Sie bei der Fütterung achten sollten und wann Katzen mit Durchfall zum Tierarzt müssen.
Haben Sie entdeckt, dass Ihre Katze Durchfall hat, ist das nicht immer gleich ein Grund zur Sorge. Allerdings sollten Sie genau wissen, ab wann es für Ihre Katze gefährlich wird. Die Symptome und, wie stark die Verdauungsstörungen ausgeprägt sind, können von Fall zu Fall unterschiedlich sein.
Hier erfahren Sie, was die Ursachen für Durchfall sind und wie die Behandlung im Idealfall auszusehen hat.
Inhaltsübersicht:
- Katze hat Durchfall: Bei diesen Symptomen muss sie zum Tierarzt
- Ursachen für Durchfall bei Katzen
- Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Durchfall
- Durchfall: Diese Hausmittel helfen
- Durchfall bei Katzen vorbeugen
Katze hat Durchfall: Bei diesen Symptomen muss sie zum Tierarzt
Durchfall bei Katzen ist nicht unüblich und nicht immer ist ein Tierarztbesuch notwendig. Die folgenden Symptome sind allerdings alarmierend:
- Der Durchfall hält länger als 24 Stunden an, eine Besserung ist nicht erkennbar.
- Die Katze frisst und trinkt nicht.
- Die Katze ist apathisch, hat Fieber oder gibt auf andere Weise zu erkennen, dass es ihr nicht gut geht.
- Der Kot schleimig bis breiig oder sogar wässrig.
- Katze hat Blut im Stuhl.
- Der Kot ist teerartig.
Wenn die Katze dauerhaft an Gewicht verliert, sollten Sie vorsichtig sein. Der Gewichtsverlust ist für die Katze schädlich und gefährlich, insbesondere wenn es dem Tier auffällig schlecht geht. Durchfall ist jedoch nur einer der möglichen Auslöser für den Gewichtsverlust.
Das Allgemeinbefinden verschlechtert sich dann zusehends. Der Tierarzt wird in diesem Fall zunächst versuchen, den Flüssigkeits- und Elektrolyt-Haushalt der Katze durch Infusionen oder die Gabe von Elektrolytpulver auszugleichen.
Erste Anzeichen für eine Austrocknung bei Durchfall zeigt der Hauttest: Im Bereich des Rückens wird eine Hautfalte kurz hochgezogen. Verstreicht diese innerhalb weniger Sekunden, ist alles in Ordnung. Bleibt die Falte bestehen, liegt eine deutliche Austrocknung vor.
Wenn Ihre Katze unter durchfall leidet, sollten Sie auch auf den After achten. Bei starkem Durchfall kann ein wunder Po entstehen und Schmerzen verursachen. In diesem Fall können Sie beim Tierarzt nach einer Wundsalbe für Katzen fragen.
Ursachen für Durchfall bei Katzen
Scheidet die Katze kurz- oder langfristig flüssigen Kot aus, handelt es sich meist um eine Reinigungsfunktion: Im Darm befindet sich etwas, was schnell wieder nach draußen befördert werden muss. Es kommt dann zum Durchfall.
Durchfall ist eigentlich mehr ein Symptom als eine eigenständige Krankheit. Wenn eine Katze Durchfall hat, kann das verschiedene Ursachen haben:
- Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit
- Futterumstellung
- Parasiten, Viren und Bakterien
- Entwurmung
- Aufnahme von verdorbenem Futter
- Vergiftungen
- Verschlucken eines Fremdkörpers
- Medikamente
- Stress (Ist Ihre Katze gestresst? Mit unserem Test finden Sie es heraus)
- Grunderkrankungen (Herz, Nieren, Leber, Magen)
- Katzen-Krankheiten, zum Beispiel die chronische Niereninsuffizienz (CNI)
Der Tierarzt wird versuchen, den Auslöser des Durchfalls zu diagnostizieren und die Behandlung daraufhin abzustimmen. Nehmen Sie am besten gleich eine Kotprobe mit. Der Kot der Katze gibt dem Tierarzt nützliche Hinweise, um die Ursache des Durchfalls zu diagnostizieren. Dabei kann auch die Konsistenz oder die Farbe für den Tierarzt entscheidend sein. Auch Bestandteile, die von der Norm abweichen wie Blut oder unverdaute Nahrungsreste, können Hinweis auf die Ursache sein.
Katze hat Durchfall durch Giardien: Giardien sind einzellige Parasiten, die sich im Dünndarm der Katze ansiedeln. Insbesondere Jungkatzen oder solche mit geschwächtem Abwehrsystem sind anfällig. Der Parasit verursacht Durchfälle, die von der Konsistenz wässrig, blutig, schleimig oder fettig sein können. Die Dauer ist sehr unterschiedlich. Der Durchfall bei Katzen mit Giardien kann nach 24 Stunden von selbst aufhören, aber auch für mehrere Monate anhalten.
Katze hat Durchfall durch Würmer: Würmer gehören zu den häufigsten Parasiten, von denen Katzen befallen werden. Sie verweilen in der Blutbahn, dem Darm oder in anderen Organen der Katze und vermehren sich dort. Sie ernähren sich von den Nährstoffen aus dem Mageninhalt oder dem Blut. Zu den Wurmarten die Durchfall verursachen zählen:
- Der Fuchsbandwurm
- Spulwürmer
- Hakenwürmer
- Gurkenbandwurm
Je nachdem um welche Art es sich handelt, kann der Durchfall wässrig, breiig oder verfärbt sein.
Katze hat Durchfall nach Wurmkur: Insbesondere Freigänger, sollten regelmäßig eine Wurmkur für Katzen erhalten. Nicht selten reagiert der Körper dann mit Durchfall auf die Behandlung. Dies ist jedoch normal und zählt zu den Bekannten Nebenwirkungen. Bei Kitten oder älteren Katzen sollten Sie jedoch vorsichtig sein und Ihre Katze besonders im Auge behalten. Sollte der Durchfall nach 24 Stunden immer noch anhalten oder schlimmer werden, sollten Sie sofort Rücksprache mit Ihrem Tierarzt halten.
Katze hat Durchfall nach Zahnwechsel: Bei Kitten kann es während des Zahnwechsels vorkommen, dass Sie mit Durchfall reagieren. Diese Nebenwirkung ist bekannt und dementsprechend normal. Der Durchfall sollte allerdings nur kurzfristig auftreten. Wenn er nach 24 Stunden noch immer anhält, sollten Sie den Tierarzt kontaktieren. Gerade bei Kitten muss darauf geachtet werden, dass sie genügend Flüssigkeit zu sich nehmen. Einen Durchfall stecken die Kleinen noch nicht so gut weg wie eine ausgewachsene Katze.
Katze hat Durchfall von Milch: Auch wenn wir es aus Filmen anders kennen, vertragen Katzen keine Kuhmilch. Der darin enthaltene Milchzucker, die Laktose, kann ihr Körper nicht verarbeiten. Denn wie viele Säugetiere, entwickeln auch Katzen nach dem Abstillen eine Laktoseintoleranz. Die äußert sich dann in Form von Übelkeit, Erbrechen und eben auch Durchfall.
Katze hat Durchfall nach Futterumstellung: Egal ob für mehr Abwechslung im Napf oder aus gesundheitlichen Gründen – manchmal ist eine Futterumstellung notwendig. Die sollte jedoch nicht von heute auf morgen passieren, denn Katzen und auch Hunde sind diesbezüglich um einiges sensibler als wir Menschen. Der Magensaft sowie der Verdauungstrakt sind an die bisherige Nahrung angepasst.
Eine Futterumstellung bedeutet für die Organe erstmal Stress, da neue Inhaltsstoffe verdaut werden müssen. Daher sollten Sie das neue Futter langsam unter das alte Futter mischen, um so den Übergang zu erleichtern. Insgesamt sollten Sie sich dafür 10 bis 14 Tage Zeit nehmen. In dieser Zeit kann es sein, dass Ihre Katze durch das neue Futter Durchfall hat. Sollte sich dieser verschlimmern und der Allgemeinzustand der Katze schlechter werden, sollten Sie mit dem Tierarzt sprechen.
Mögliche Nebenwirkungen einer Futterumstellung sind:
- Durchfall
- Verstopfung bei Katzen
- Erbrechen
- Blähungen
- Bauchschmerzen
Durchfall in Zusammenhang mit Grunderkrankungen: Auch Grunderkrankungen können den Darm beeinträchtigen. Beispielsweise kann eine Herzerkrankung, die die Darmdurchblutung beeinträchtigt, für den Durchfall sorgen oder auch Leber- beziehungsweise Nierenschäden durch einen Anstieg von Giftstoffen im Blut. Dann kommt neben den Anzeichen der Grunderkrankung oft auch noch Erbrechen hinzu. Vor allem Freigänger holen sich immer wieder einmal Würmer, die ebenfalls als Ursache infrage kommen. Daneben gibt es die Möglichkeit einer Vergiftung, zum Beispiel mit Pflanzenteilen, Schwermetallen oder auch Arzneimitteln, die nicht vertragen werden.
Leider ist auf Anhieb nicht leicht zu entscheiden, ob die Verdauungsstörungen Ihres Tieres harmloser Natur sind oder ob eine Behandlung nötig ist. Länger dauernde oder häufig wiederkehrende Anzeichen für Probleme mit dem Stuhlgang sollten Sie auf jeden Fall untersuchen lassen. Bringen Sie am besten auch gleich eine frische Kotprobe zum Tierarzt mit.
Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Durchfall der Katze
Haben Sie bei Ihrer Katze Durchfall festgestellt, sollten Sie zunächst den Auslöser aufspüren, ihn wenn möglich eliminieren und den Durchfall bekämpfen. Stellen Sie sich dafür folgende Fragen:
- Hat sich etwas am Fressverhalten der Katze verändert? Haben Sie ihr ein neues Futter oder Leckerchen gegeben?
- Nimmt die Katze bestimmte Medikamente?
- Erreger können auch von anderen Katzen oder von Ihnen selbst übertragen werden. Überlegen Sie, wer in der Umgebung der Katze an Durchfall leidet.
Nicht immer lässt sich der Auslöser des Durchfalls auf die Schnelle bestimmen. Manchmal kann nur der Tierarzt durch eine genauere Untersuchung feststellen, was die Ursache für den Durchfall bei der Katze ist.
Fastentag für die Katze bei Durchfall
Bei Störungen der Verdauung kann es helfen, wenn die Katze fastet (aber nicht länger als einen Tag). Wasser muss ihr allerdings ständig zur Verfügung stehen.
Dem Wasser sollten bei schweren Fällen oder bei Jungtieren spezielle Elekrolytmischungen zugegeben werden. Diese Mischungen müssen exakt nach Gebrauchsanleitung mit dem Wasser gemischt werden und entsprechen dann der Zusammensetzung der Körperflüssigkeit. Erhältlich sind sie beim Tierarzt und Sie können sie in der Katzenapotheke für den Notfall lagern. Nach dem Fastentag sollte die Katze eine Schonkost erhalten.
Katze bei Durchfall mit Schonkost füttern
Wenn Ihre Katze Durchfall hat, sollten Sie als erste Maßnahme unverträgliches Futter vermeiden. Dazu gehören zum Beispiel Milch, zucker- oder stärkehaltige Produkte, schwer verdauliche Eiweißquellen wie Lungengewebe, Haut und Schwarten sowie Nahrungsmittel mit hohem Ballaststoffanteil.
Bieten Sie Ihrer Katze stattdessen Schonkost an. Leicht verdauliche und reizarme Kost hilft dem Magen-Darm-Trakt, sich zu regenerieren.
Als Schonkost eignet sich beispielsweise:
- Hühnchen: Hühnerfleisch ist fettarm und leicht bekömmlich. Wenn Sie es in leicht gesalzenem Wasser weich kochen, sorgen Sie auch für eine zusätzliche Mineralzufuhr. Achten Sie darauf, das Hühnerfleisch sorgfältig von den Knochen zu befreien. Auch die Haut sollten Sie nicht verfüttern, da sie nur schwer verdaulich ist. Reichen Sie das Hühnerfleisch fein zerzupft und lauwarm. So schmeckt es der Katze am besten.
- Kartoffeln: Kartoffeln wirken stopfend. Reichen Sie sie Ihrer Katze weichgekocht und gestampft. Gemischt mit etwas Hühnerfleisch werden Kartoffeln zu einer leckeren Mahlzeit für Ihre Katze.
- Karotten: Karotten können die Besiedlung von Darmerregern eindämmen. Garen Sie die Karotten ca. eine Stunde weich und reichen Sie sie Ihrer Katze fein püriert.
- Äpfel: Äpfel verdicken den Darminhalt. Reiben Sie die Äpfel und mischen Sie sie unter das Futter.
- Reis: Reis hat eine wasserbindende Wirkung. Reichen Sie ihn Ihrer Katze gekocht und mit etwas Nassfutter-Soße vermischt. So bringen Sie Geschmack in den Reis. Alternativ zur Soße können Sie auch selbst hergestellte Hühnerbrühe (ungewürzt) verwenden.
- Flohsamenschalen: Die wirken auf gleich drei Arten. Wenn Ihre Katze Durchfall hat, können Sie zum einen das Wasser im Darm binden. Dadurch wird die Kotkonsistenz verbessert. Zudem verbessern und normalisieren sie die Darmbewegungen, wodurch der Kot länger im Dickdarm bleibt. Das bedeutet mehr Zeit, in welcher der Körper dem Kot mehr Wasser entziehen kann. Außerdem dienen Flohsamenschalen erwünschten Darmbakterien als Nahrung, oder auch Präbiotikum genannt. Dadurch wird der Durchfallerreger zurückgedrängt.
Bei der Fütterung der Schonkost sollten Sie auf folgende Aspekte achten:
- Verzichten Sie bei der Zubereitung von Schonkost auf Gewürze. Sie können die Schonkost allenfalls in leicht gesalzenem Salzwasser zubereiten. So sorgen Sie für eine zusätzliche Mineralzufuhr.
- Reichen Sie die Schonkost in mehreren kleinen Portionen.
- Die Schonkost sollte Zimmertemperatur haben.
- Die Katze muss immer Zugang zu frischem Wasser haben!
Futter für empfindliche Katzen
Manche Katzen haben eine besonders empfindliche Verdauung. Um Verdauungsstörungen zu vermeiden, finden Sie hier das beliebteste Sensitiv-Futter für Ihre Katze:
Katze hat Durchfall: Diese Hausmittel helfen
Neben der Schonkost können auch einige Hausmittel der Katze helfen, den Durchfall zu überstehen. Allerdings sind Hausmittel mit Bedacht einzusetzen und wohl zu dosieren. Am besten Sie konsultieren einen Tierarzt, bevor Sie der Katze bei Durchfall Hausmittel verabreichen. Neben Flohsamenschalen und Amerikanischer Ulmenrinde wird auch Heilerde als Hausmittel eingesetzt.
Heilerde ist erhältlich in den Drogeriemärkten. Das fein gemahlene Pulver können Sie leicht unter das Nassfutter der Katze mischen. Heilerde soll Giftstoffe binden und eine gesunde Darmflora fördern. Auf diese Weise kann Heilerde zur Genesung Ihrer Katze beitragen.
Außerdem sollte Ihre Hausapotheke auch immer mit Kohletabletten ausgestattet sein. Sie können bei Durchfall und Vergiftungserscheinungen angewendet werden, da sie Wasser im Körper und Giftstoffe binden. Bereits wenige Tabletten können Ihrer Katze schon helfen. Die Dosierung richtet sich hier nicht nach dem Körpergewicht der Katze, sondern nach der Stärke des Durchfalls. Genaue Angaben, wie Sie die Kohletabletten dosieren sollen, finden Sie auf der Packungsbeilage.
Durchfall bei Katzen vorbeugen
Die Ursachen für Durchfall bei Katzen sind vielfältig. Daher ist es nicht leicht, dem Durchfall vorzubeugen. Es gibt aber ein paar Regeln, die helfen, einige Auslöser zu vermeiden:
- Achten Sie auf eine artgerechte Ernährung Ihrer Katze.
- Füttern Sie die Katze nicht mit menschlichen Lebensmitteln.
- Lassen Sie das Nassfutter nicht zu lange draußen stehen, sodass es verderben kann.
- Gehen Sie die Futtermittelumstellung sachte an.
- Bewahren Sie giftige Substanzen wie Reinigungsmittel und Dünger nicht in Reichweite der Katze auf.
- Verzichten Sie auf Pflanzen, die giftig für Katzen sind.
- Lassen Sie keine Fremdkörper herumliegen, die Ihre Katze verschlucken könnte.
- Schützen Sie die Katze durch Impfung und Entwurmung vor Parasiten und anderen Erregern.
Fazit: Was tun, wenn die Katze Durchfall hat?
Durchfall bei Katzen ist nicht unüblich. Ist Ihre Katze an Durchfall erkrankt, dann sollten Sie zunächst herausfinden, was der Auslöser ist, diesen anschließend eliminieren, die Katze auf Schonkost umstellen oder einen Tag bei ausreichender Wasserversorgung fasten lassen. Hier lesen Sie nochmal kurz und knapp, wie Sie auf die unterschiedlichen Ausprägungen bei Durchfall reagieren sollten.
- Leichter Durchfall von kurzer Dauer ist in der Regel kein Grund zur Sorge. Oft liegt es an einer zu abrupten Futterumstellung oder einer leichten „Unpässlichkeit“.
- Ist der Durchfall stark, wässrig oder sogar blutig, sollten Sie unbedingt umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Denn besonders bei jungen Kätzchen oder längerer Dauer des Durchfalls kann dieser sogar lebensgefährlich werden.
- Bringen Sie eine möglichst frische Kotprobe mit zum Tierarzt und lassen Sie diese vor Ort untersuchen.
- Lassen Sie Katzen mit Freigang regelmäßig entwurmen.
Oft klingt der Durchfall schon nach kurzer Zeit ab. Hält der Durchfall länger als 24 Stunden an und zeigt die Katze Begleitsymptome wie Fieber, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Apathie, sollten Sie dringend den Tierarzt aufsuchen.