Türkisch Angora
1970 wurde die Türkisch Angora – damals nur in der Farbe Weiß – von der CFA, dem größten Katzenverein der Welt, anerkannt. Erfahren Sie im Steckbrief alles zu Herkunft, Charakter, Wesen, Haltung und Pflege der Katzenrasse Türkisch Angora.
Größe: mittelgroß
Gewicht: Katze: 2,5 - 4 kg; Kater: max. 5 kg
Felllänge: Halblanghaar
Fellfarben: Weiß, Rot, Schwarz
Augenfarbe: alle Farben
Ursprungsland: Türkei
Aussehen
Die Türkisch Angora ist eine mittelgroße, elegante Rasse mit schlankem Körper und halblangem Fell. Die Beine sind lang und schlank und enden in zierlichen, runden Pforten. Der Schwanz ist lang und buschig, breiter als der Körper und wird majestätisch getragen. Das Fell ist seidig und halblanghaarig. Ihm fehlt weitgehend das filzige Unterfell und gilt nicht zuletzt deswegen als besonders pflegeleicht. Im Winter bilden sich an den Hinterbeinen dichte Hosen, um Brust und Schultern eine dichte Haarkrause. Im Sommer haart das Fell ab. In Europa wurde 1988 die weiße Türkisch Angora anerkannt, sechs Jahre später auch die anderen Farben Schwarz und Rot sowie die verdünnten und silbernen Varietäten dieser beiden Farben, mit und ohne Scheckung, mit und ohne Tabby.
Wesen und Charakter
Die Türkisch Angora ist mit einer großen Intelligenz gesegnet, die sie zu einer Katze macht, mit der ihr Halter nicht nur schöne Schmusestunden verbringen darf, sondern auch sonst richtig viel mit ihr anfangen kann. Für kreative Spiele ist sie stets zu haben, und ihre große Lebensfreude ist dabei besonders gut zu fühlen. Sie strahlt regelrecht aus ihren Augen, wenn sie das tun darf, was sie am meisten liebt: spielen, spielen – und: spielen. Die Türkisch Angora ist eine Katze, die trotz ihres äußerst unkomplizierten Wesens durchaus Ansprüche stellt. Sie weiß, was sie verdient, und fordert dies notfalls auch ein: Zuwendung, Aufmerksamkeit, Liebe und Respekt. Doch das dieser Katze entgegenzubringen fällt mehr als leicht. Und schließlich gibt sie auch alles in – mindestens - dreifacher Ausführung wieder an ihre Menschen zurück.
Haltung und Pflege
Zum Einzelgänger ist diese neugierige, temperamentvolle Katze nicht gemacht. Sie will und muss in einem – mindestens – Zweikatzenhaushalt gehalten werden, einem Haushalt, in dem sie zusätzlich menschliche Fürsorge, Liebe und ausreichend Schmusestunden erhält. Das Fell dieser Katze ist sehr pflegeleicht, da die zur Verfilzung neigende Unterwolle fehlt. Die Türkisch Angora muss nur ab und zu gekämmt und gebürstet werden.
Krankheitsanfälligkeit
Bei dieser Rasse kommt eine autosomal rezessiv vererbte Ataxie vor. Ataxie ist der Oberbegriff für verschiedene Störungen der Bewegungskoordination. Die Entstehung dieser Erkrankung ist noch nicht bekannt. Die Ataxie betrifft nur Kitten. Erkrankte Kätzchen können nicht laufen lernen und sterben jung. Erwachsene Katzen können nicht mehr von dieser Krankheit befallen werden. Bei rein weißen Türkisch Angoras treten oft Schwerhörigkeit, Taubheit, Störungen des Gleichgewichtssinnes und Zittern der Augen auf. Diese Erkrankungen sind jedoch nicht rassespezifisch, sondern eine Folge der weißen Farbe.
Herkunft und Geschichte
Die Geschichte der Türkisch Angora verläuft bis ins 20. Jahrhundert hinein weitgehend parallel zur Geschichte der Perser. Während die Perser aber seit Beginn des 20. Jahrhundert in die stämmige Richtung mit runden Formen und dichtem, besonders langem Fell gezüchtet wurde, hatte die Zucht der Türkisch Angora langgestreckte Körper mit halblangem Fell zum Ziel. Lange Zeit landete die Türkisch Angora auf der Beliebtheitsskala weit hinter der Perser. Doch dank engagierter Züchter hat sich inzwischen auch die Türkisch Angora einen festen Platz bei den Katzenfans gesichert. 1970 wurde die Türkisch Angora – damals nur in der Farbe Weiß – von der CFA, dem größten Katzenverein der Welt, anerkannt. Acht Jahre später akzeptierte die CFA dann auch die farbigen Tiere. In Europa wurde sie 1988 von der FIFé als eigenständige Rasse anerkannt.
Hätten Sie's gewusst?
Erst um 1600 durften langhaarigen Türkische "Angora"- beziehungsweise "Perser"-Katzen offiziell aus der Türkei exportiert werden, zuvor gelangten sie nur inoffiziell über Reisende aus dem Mittleren Osten an die europäischen Fürstenhöfe. Diese Katzen wurden in der Türkei lange aufmerksam ge- und behütet.
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