Warum Katzen gähnen
Ein "Gähn!" sagt manchmal mehr als tausend Worte. Hier erfahren Sie, was das Gähnen bei Katzen bedeuten kann!
Mit dem Sinn des Gähnens – sei es bei Katze, Mensch oder anderen Tierarten – beschäftigt sich eine eigene Wissenschaft, die sogenannte Chasmologie. Im Laufe der Zeit wurden viele Gähn-Theorien aufgestellt, widerlegt oder bestätigt. Lange galt zum Beispiel, dass ein Sauerstoffmangel im Blut durch Gähnen ausgeglichen werden soll, doch mittlerweile ist diese These für Mensch und Tier widerlegt.
Menschen gähnen oft aus Müdigkeit. Doch was heißt es, wenn Katzen gähnen? Fest steht: Katzen gähnen in unterschiedlichen Situationen!
Gähnen bei Katzen aus Müdigkeit und beim Aufwachen
Ein häufiger Grund für das Gähnen bei Katzen ist, wie beim Menschen auch, Müdigkeit. Das Gähnen entspannt die Muskeln und ist, neben einem genussvollen Strecken, bei Katzen auch Teil der Aufwachphase: So wird auch der letzte Rest Müdigkeit verjagt und die Katze ist fit für neue Abenteuer.
Gemütliche Schlafplätze für Ihren Stubentiger
Jede Katze braucht gemütliche Rückzugsorte, an denen sie dösen und schlummern kann. Am besten richten Sie Ihrer Katze mehrere gemütliche Kuschelhöhlen ein – auch wenn sie diese nicht sofort annimmt, wird sie sie irgendwann für sich entdecken. Diese Katzenschlafplätze sind besonders beliebt:
Katzen gähnen zur Besänftigung
Einige Katzenverhaltensexperten zählen das Gähnen zum körpersprachlichen Repertoire und ordnen es den Beschwichtigungsgesten von Katzen zu. So soll ein herzhafter Atemzug für Wohlbefinden und Friedfertigkeit, aber auch für Unsicherheit stehen.
Sowohl Artgenossen als auch Menschen gegenüber wird durch herzhaftes Gähnen Entspannung signalisiert, was Konflikten vorbeugt oder brenzligen Situationen die Aufregung nehmen kann.
Gähnen bei Katzen beim Spielen oder Jagen
Manchmal gähnen Katzen auch ganz plötzlich während des Spielens, was einem "Hey, schalte bitte einen Gang runter!" gleichkommt. Sieht sich eine Katze mit einem unerreichbaren Beuteziel konfrontiert – zum Beispiel mit einem Vogel vor dem Fenster – kann das typische Schnatter-Geräusch ebenfalls von einem Gähnen begleitet sein.
Beides ist als Übersprung- oder Ersatzhandlung zu bewerten: Die Katze bekommt nicht, was sie will, und muss ihre Erregung anderweitig abbauen – und was wäre hierzu besser geeignet als ein großer Gähner, um dem eigenen Frust Luft zu machen?
Gähnen bei Katzen als Konzentrations-Verhalten
Eine Studie der State University of New York in Oneonta unter der Leitung von Andrew Gallup ergab, dass ein Zusammenhang zwischen der Gähn-Dauer und der Anzahl der Nervenzellen im Gehirn besteht.
Gallup vertritt die These, dass Gähnen die Durchblutung im Gehirn ankurbelt und gleichzeitig für Kühlung sorgt. Dabei gilt: Je größer die Gehirnmasse, desto länger wird gegähnt. So bildet der Mensch mit 6 Sekunden die Spitze, Mäuse mit 1,5 Sekunden das Schlusslicht. Hunde kommen auf 2,4 Sekunden, Katzen auf 2,1 Sekunden.
Gähnen ist bei Katzen also weniger ein Ausdruck von Langeweile und Trägheit, sondern vielmehr ein Verhalten, das für Konzentration steht.