Verhalten & Beschäftigung bei Mäusen

Die Stammform der Farbmaus, die Hausmaus wanderte vom persischen Hochland aus über Asien, Afrika über Spanien nach Mitteleuropa. Dabei bildeten sich verschiedene Unterarten aus, die sich teilweise dem Menschen als Kultufolger anschlossen.

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Mäuse haben durch ihre seitlich angebrachten Augen einen guten Rundumblick.© Royce DeGrie / iStockphoto

Die stärkste Bindung an den Menschen hat die westliche Hausmaus, die überwiegend in vom Menschen besiedelten Gebieten anzutreffen ist. Sie bewohnt Häuser, Stallungen und Getreidekammern und kommt selbst in Großstädten gut zurecht. Daneben gibt es aber auch Populationen, die in nahe an menschlichen Behausungen gelegenen Gärten oder Äckern anzutreffen sind. Im Gegensatz zur westlichen Hausmaus bewohnt die nördliche Hausmaus vermehrt Felder. Treffen die beiden unterschiedlichen Populationen aufeinander, kommt es zur Vermischung beider Formen.

Die wilden Verwandten leben in Großfamilien

Die wilden Verwandten der Farbmäuse leben in Großfamilien, wobei jede Großfamilie ein eigenes Revier besitzt. Dieses wird durch Duftmarken markiert, um fremde Gruppen fernzuhalten, ein Verhalten, welches auch die domestizierten Farbmäuse zeigen. Betreten fremde Mäuse das Revier einer Familie, werden sie sofort angegriffen und vertrieben, wobei es zu heftigen Kämpfen kommen kann.

Freilebende Mäuse sind überwiegend nachtaktiv, um sich vor ihren zahlreichen Fressfeinden zu schützen. Sie sind gute Kletterer und können sehr gut schwimmen. Gefressen wird alles, was genießbar ist. Bestand die ursprüngliche Nahrung der Hausmäuse eher aus Sämereien und Getreide sowie Grünpflanzen und etwas tierischer Nahrung, z. B. Insekten, so werden vor allem von städtisch lebenden Mäusen bevorzugt Abfälle und Lebensmittelreste gefressen.

Sie stehen auf dem Speiseplan vieler Raubtiere

Zu den natürlichen Feinden der Hausmäuse zählen Greifvögel, Fuchs, Iltis, Wiesel, und Igel. Auch der Mensch und die von ihm gehaltene Hauskatze zählt zu den Feinden der Hausmäuse.

Sinnesleistungen

Mäuse haben durch ihre seitlich angebrachten Augen einen guten Rundumblick, allerdings verfügen sie kaum über räumliches Sehvermögen. Sie erkennen besonders gut Bewegungen, ob sie Farben erkennen können ist hingegen umstritten. Wahrscheinlich können sie aber Farben im roten und gelben Spektralbereich erkennen, eventuell auch ultraviolettes Licht.

Sehr guter Hörsinn

Deutlich besser ausgeprägt ist der Hörsinn der Farbmäuse. Da sie ihre Ohren unabhängig voneinander in alle Richtungen bewegen können, verfügen sie über ein exzellentes Richtungshören. Zudem nehmen sie noch Töne bis zu 100.00 Hertz wahr. Ebenfalls gut ausgeprägt ist der Geruchssinn der Farbmäuse. Sie nehmen ihre Umwelt über sehr differenzierte Gerüche wahr und verständigen sich über gelegte Duftspuren. Ebenso markieren die Tiere ihr Revier mit Düften und orientieren sich auch bei der Partnerwahl und innerhalb des Rudels am Geruch.

Tasthaare für die Orientierung

Wie alle Mäuseartigen besitzen auch die Farbmäuse Tasthaare (Vibrissen) mit denen sie ihre Umgebung auch ertasten können. Selbst in absoluter Dunkelheit können sie so ihre Umgebung gut wahrnehmen. (Ralf Sistermann)

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