Stress und Angst bei Meerschweinchen erkennen
Meerschweinchen geraten schnell in Panik. Woran Sie Stress bei Ihren Meerschweinchen erkennen und wie Sie ihnen helfen, lesen Sie hier.
Viele Meerschweinchenbesitzer freuen sich, wenn das Meerschweinchen schlapp in ihren Armen hängt und sich ohne zu zappeln streicheln lässt. Doch großer Irrtum: Das Meerschweinchen ist in diesem Moment wie gelähmt vor Angst. Es fällt in eine Angststarre.
Lesen Sie hier, welche Stress- und Angstsymptome des Meerschweinchens Sie unbedingt kennen müssen.
Typische Stress-Signale
Folgende Signale zeigen, dass das Meerschweinchen kurzfristig oder dauerhaft gestresst ist. Beobachten Sie dieses Verhalten bei einem Meerschweinchen, sollten Sie hellhörig werden.
- Erstarren/ Angststarre: Das Meerschweinchen fürchtet sich. Befreien sie es, wenn möglich, aus der Lage, die es ängstigt. Dieses Verhalten kann das Meerschweinchen auch zeigen, wenn es hochgehoben wird.
- Zähne wetzen: Das Meerschweinchen droht, denn es fühlt sich selbst bedroht.
- Aufgerissene Augen/ angelegtes Fell: Das Meerschweinchen ist sehr verängstigt.
- Erhöhte Aggressivität: Das Meerschweinchen fühlt sich möglicherweise nicht (mehr) wohl. Verhalten in der Gruppe beobachten!
- Zusammendrängen: Tiere, die zusammengedrängt liegen, haben Angst. Entspannte Meerschweine liegen in der Regel alleine, ohne Körperkontakt zu Artgenossen.
- Kratzen und Fellbeißen: Kratzt sich ein Meerschweinchen häufig, obwohl der Tierarzt keine Ursache dafür findet, kann dies ein Zeichen von Dauerstress sein. Auch hier Verhalten in der Gruppe beobachten.
- Appetitlosigkeit/ Durchfall: Wenn keine Krankheit vorliegt, Gruppenverhalten unter die Lupe nehmen.
Das macht Meerschweinchen Angst
Mit der Laut- und Körpersprache drücken sich Meerschweinchen oft anders aus als wir es erwarten würden. Zudem sind Meerschweinchen sehr individuell: Es schwankt von Tier zu Tier stark, was als unangenehm oder angenehm empfunden wird.
Während sich manche Meerschweinchen gerne streicheln und herausheben lassen, erleben andere das als bedrohlich. Vor allem wenn sie von oben gegriffen werden, sagt ihnen ihr Instinkt, dass sie zur Beute werden.
Stress-Signale wie Flucht, Erstarren, große Augen und Gurren zeigen, dass das Meerschweinchen Angst hat. Und nicht weil das Meerschweinchen es schön findet, sondern vor Schreck hält es auf dem Arm still.
Ängstliche Meerschweinchen sollten regelmäßig aufgenommen und gestreichelt werden, damit sie merken, dass nichts passiert. So machen sie positive Erfahrungen. Doch überfordern Sie das Meerschweinchen nicht, sondern gehen Sie dabei vorsichtig und langsam vor.
Stress innerhalb der Gruppe
Nicht nur wie Menschen können Meerschweinchen stressen. Auch innerhalb einer Meerschweinchen-Gruppe kann das unter Artgenossen passieren. Zum Beispiel wenn ein Tier über einen längeren Zeitraum hinweg „gemobbt“ wird. Die anderen (oder ein stärkeres Tier) scheuchen es aus den Häusern oder weg vom Fressplatz.
Wehrt sich das Meerschweinchen nicht und finden daher keine offensichtlichen Rangeleien statt, ist es schwer zu beurteilen, ob eines der Meerschweinchen gemobbt wird und dauerhaft gestresst ist.
Werden Sie aufmerksam, sobald ein Meerschweinchen abnimmt oder sich kaum noch zeigt. Sozialer Dauerstress schwächt sein Immunsystem und kann z.B. Verdauungsstörungen oder Milbenbefall begünstigen. Notfalls muss eine unharmonische Gruppe getrennt werden.
Stress und Angst früh erkennen
Um den Meerschweinchen viel Leid zu ersparen, sollte der Halter Stress- und Angst-Situation schnellstmöglich erkennen. Ein großes Meerschweinchen-Gehege, viele Häuschen, mehrere Futterstellen und zwei Tränken reduzieren Rangeleien und Streit unter den Meerschweinchen – und damit viele Stressmomente.