Merkwürdige Fressgewohnheiten von Katzen
Die eine schleppt ihr Futter fort, die andere schleppt es an, die Dritte scharrt es erst zu und holt sich dann einen Happen. Warum können Katzen nicht einfach aus ihrem Napf fressen? Viele Samtpfoten zeigen oft ungewöhnliche Fressgewohnheiten. Wir klären auf, woran es liegt.
Weil es, so die einfachste Antwort, in der Natur weder Geschirr noch Besteck gibt. Das allerdings ist der geringste aller Auslöser für merkwürdige Fressgewohnheiten. Viel bedeutender ist die Tatsache, dass wildlebende Katzen, anders als alle anderen Heimtiere und deren wilde Verwandtschaft, ihr Futter niemals beim Schlendern durch die Lande aufgetischt vorfinden, sondern immer, und oft erst nach langem Warten und gewaltiger körperlicher Anstrengung, erjagen. Stress rund um die Mahlzeiten ist für Katzen deshalb die Norm, nicht die Ausnahme. Dazu kommt, dass eine Katze die getötete (oder noch lebende) Beute erst einmal verschleppt – in eine sichere Essnische, in ihre Höhle oder zu ihren Jungtieren. Um sie dann, möglichst unbeobachtet und komplett mit Haut und Haaren, langsam und genießerisch zu verspeisen.
Die wilde Jagd gehört als Vorspeise zu jedem Menü
Die Freilaufkatze gönnt sich dieses Vergnügen neben der täglich gefüllten Futterschale, Wohnungskatzen und solche mit gesichertem (beutefreien) Gartenrevier widmen sich als Ersatz Spielen aller Art. Doch oft genug liegen körperliche Bewegung und angebotene Nahrung zeitlich weit auseinander. Dann reagieren sich viele Katzen am Futter ab: Sie werfen festere Bestandteile in die Luft und springen hinterher. Oder sie behandeln den Napf wie ein Mauseloch und hangeln nach kleinen Häppchen.
Flecken lassen sich vermeiden
Manche Katze scheint so angeekelt vom zu leicht ergatterten Leckerbissen, dass sie es zu "verstecken" versucht. Sie scharrt mit den Pfoten rund um den Napf, kippt ihn sogar um, um dann mit sichtlicher Mühe zu fressen. Das Wegschleppen ist ein weiteres ganz natürliches Phänomen, wenn der gedeckte Tisch vor aller Augen steht. Keine Katze mag in der "Öffentlichkeit" speisen. Und sie will sich Zeit dafür lassen. Gegenmaßnahmen gegen Wandflecken durch herumgeschleudertes Futter oder Spuren auf dem Boden dort, wo die Fressecke gewählt wurde, gibt’s natürlich. Entweder stellen Sie auf Trockenfutter um oder Sie verlegen den Fressplatz in eine geschützte Ecke, wo sich Ihre Katze ganz in Ruhe und vollkommen ungestört bedienen kann. Oder Sie verlegen die gemeinsamen Spielstunden vor die einsamen Essrunden.
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