Brautenten

Erfahren Sie hier alles über Artmerkmale, Vorkommen und Besonderheiten von Brautenten.

Steckbrief: Brautenten
Brautenten zählen neben den Mandarinenten zu den beliebtesten Vögeln unter dem Wasserziergeflügel.© Frank Leung / iStockphoto

Merkmale

  • Gewicht: 540 - 880 g Männchen, 480 - 880 g Weibchen
  • Ringgröße: 9 (Männchen und Weibchen)
  • Rassengruppe: Wasserziergeflügel
  • Systematik: Braut- und Mandarinenten, Aix.
  • Wissenschaftlicher Artname: Aix sponsa.
  • Eimaße: 51,2 x 38,8 mm
  • Brutdauer: 28 bis 32 Tage.

Artmerkmale

Nur geringfügig größer als ihre nächste Verwandte, die Mandarinente, zeigt die Brautente auch im Erpelkleid nicht deren Buntheit und Vielfalt des Gefieders. Im Brutkleid glänzt das dunkle Kopfgefieder des Erpels intensiv purpurn. Auf dem Hinterkopf sitzt die ausgeprägte Nackenhaube, durchzogen von zwei in Federrichtung verlaufenden weißen Bändern. Weiß sind auch Kehle, Wangen- und Kragenband. Mit weißen Punkten ist das kastanienbraune Unterhals- und Brustgefieder besetzt. Eine weiße und eine schwarze Binde trennen Brust und Flanken voneinander ab. Gelbbraun mit schwarzweiß gebändertem Ober- und Hinterrand sind die Flanken. Die Mitte der Oberseite ist weiß. Schwarz, blau und grün sind Oberseite, Schwanz und die Oberflügel teilweise. Armschwingen und Außenfahnen der Handschwingen tragen weiße Spitzen. Intensiv schwarz-weiß-gesprenkelt sind die Unterflügeldecken. Nur kurz ragt die graulich-braune Mähne der Weibchen auf dem Hinterkopf hervor. Mehr grau ist die Kopf - und Halsfarbe. Eine schmale, weiße Linie zieht sich um die Schnabelbasis. Weiß sind auch Kehle, Kinn und ein ausgedehntes Feld um das Auge. Durch die helle Federmitte erscheint das Brust- undFlankengefieder gesprenkelt. Fast reinweiß sind Bauchmitte und Afterregion. Blauschillernde Spiegel sitzen auf den graubraunen Oberflügeln. Die großen und mittleren Deckfedern zeigen ebenfalls den Grünglanz. Weiße Spitzen tragen die Schwingen.

Der Schnabel des Männchens ist rot mit hellerem Feld in der Mitte und schwarzer Spitze und dunklem First. Die gelbe Linie grenzt die Schnabelbasis vom schwarzen Kopfgefieder ab. Die Weibchen haben dunkelgraue Schnäbel, die oft hinter der Spitze aufgehellt sind. Im Unterschied zu der hellen Schnabelbohne der Mandarinenten zeigen die Brautenten dort dunkles Horn.

Die Fußfarbe der Erpel ist gelb, die der Augen rot. Gräulichgelb dagegen sind die Füße der Weibchen; ihre Iriden sind dunkelbraun, umgeben von schmalen, gelben Augenringen.

Vorkommen im Freileben

In bewaldeten Landschaften mit Teichen, Seen und Flüssen über weite Gebiete Nordamerikas kommt die Brautente in zwei weitgehend getrennten Populationen vor. In den Staaten British Columbia, Washington, Oregon und Kalifornien brütet die westliche Gruppe. Die östliche besiedelt die Regionen von Manitoba und New Brunswick im Norden bis nach Osttexas und Cuba im Süden. Kleine Gruppen von Brautenten wurden auf Jamaica und auf den Bahamas gesichtet, Wintergäste ziehen auf die Bermudas. Alle Populationen überwintern in den südlichen Landesteilen. In Alaska und auf den Azoren leben vereinzelte Irrgäste dieser Art.

In Westeuropa vorkommende Exemplare sind wahrscheinlich aus Gehegen entwichen und überstehen auch die kalten Wintermonate unbeschadet. Nicht gelungen sind Einbürgerungsversuche in Deutschland, obwohl 1880 in Dresden 75 freifliegende Brautenten aus Volierenzuchten und 1909 in Berlin 120 Exemplare ermittelt wurden. Die Bestände waren um 1905 stark dezimiert, haben sich aber inzwischen so weit erholt, dass 1976 weit über eine Million Brautenten gezählt werden konnten.

Die Brutperiode liegt zwischen Februar und Mai, in nördlichen Gebieten zwischen März und Juni. Die Nester werden immer in Baumhöhlen angelegt. Die geselligen Vögel brüten oft dicht nebeneinander. Pflanzenkost in Form von Eicheln, Bucheckern und Samen und Teile von Sumpfpflanzen bilden im Herbst und Winter die Hauptnahrung, Zur Legezeit nehmen die Vögel bis zu 80 Prozent (Ente) und 35 Prozent (Erpel) tierische Kost auf. Im Nest mit zehn bis zwölf blassrahmfarbigen Eiern erbrütet das Weibchen die Jungen und lockt sie nach dem Schlupf oft aus einigen Metern Höhe auf den Boden. Sie überstehen den Sturz auch aus 15 Metern Höhe. Die Erpel beteiligen sich nur wenig am Führen der Küken.

Besonderheiten

Brautenten zählen neben den Mandarinenten zu den beliebtesten Vögeln unter dem Wasserziergeflügel. Schon im 17. Jahrhundert wurden sie auf Parkgewässern in Frankreich und Holland gehalten. Ihre Winterhärte und leichte Züchtbarkeit, das bunte Federkleid des Erpels und die guten Aufzuchtergebnisse tragen zu ihrer Beliebtheit bei. Etwas problematisch ist ihre Neigung, sich mit anderen Entenarten zu verpaaren und daraus Mischlinge hervorzubringen. Manche Experten lehnen aufgehellte Mutanten als Fehlfarben ab. Auf Schauen jedoch sind die weißen und gelben Brautenten zugelassen. (Dr. Horst Schmidt)

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