Karpfenfische
Karpfenfische tummeln sich als größte Fischfamilie mit zahlreichen Formen in unseren Aquarien und Gartenteichen. Auch die edlen Koi sind Zuchtformen dieser Familie. Erfahren Sie im Steckbrief alles zu Verbreitung, Aussehen, Nahrungsgewohnheiten und Fortpflanzung. Außerdem verraten wir Ihnen, welche Fische zu dieser Familie gezählt werden.
Steckbriefe:
- Goldfisch
- Koi
- Bitterling
Verbreitung
Die sog. Karpfenfische (Cypriniden) besiedeln den gesamten eurasischen Kontinent bis hinauf zum Polarkreis und hinunter nach Indonesien. In Australien und Neuseeland kommen Karpfen nicht vor. Daher auch nicht auf Madagaskar, da diese Landpartien in frühgeschichtlicher Zeit eins waren. Karpfen sind im Nahen Osten und in Afrika heimisch, außer in der Sahara. Auf dem amerikanischen Kontinent sind Karpfen nur im nördlichen Teil, in den gemäßigten Zonen zu finden. Bis auf wenige Ausnahmen sind Karpfen Süßwasserfische, die in warmen und kalten Gewässern leben können. Dabei sind sie wenig festgelegt, es können genauso schnellfließende Flüsse sein, wie auch stille Seen und Teiche.
Aussehen und typische Merkmale
Die für uns "typische" Fischform entspricht der eines Karpfens. Das hat vermutlich mit der weiten Verbreitung dieser Tiere und dem starken Nutzen für den Menschen als Speise- und Zierfisch zu tun. Während der gesamte Körper mit runden Schuppen bedeckt ist, sind am Kopf keine vorhanden. Die Maulpartie ist sehr gut beweglich und kann vorgestreckt werden, etwa um Nahrung von der Wasseroberfläche aufzunehmen. Innerhalb des Maules befinden sich nur wenige Zähne. Karpfen haben dies mit einer hornförmigen Platte ausgeglichen, die als Mahlwerk dient. Gelegentlich sind außen am Maul ein Paar kleine Barteln zu finden. Diese sind bei Schmerlen stärker ausgeprägt, die ebenfalls zu den Karpfen gehören, wenn auch etwas entfernt.
Lebensweise und Nahrungsgewohnheiten
Karpfen leben häufig in freiem Wasser als Schwarmfische und sind somit u. a. als innerartliches Erkennungsmerkmal meist ansprechend gefärbt. Bewohner der flachen, bodennahen Bereiche tragen zur besseren Tarnung allerdings etwas zurückhaltendere Farben. Viele Karpfenmännchen legen sich außerdem während der Paarungszeit eine diesem Anlass entsprechend edle und kräftiggefärbte Garderobe zu – das sog. Hochzeitskleid. Ihre Nahrungsbedürfnisse sind wenig anspruchsvoll, Karpfenfische gelten als unkomplizierte Allesfresser, was auch Lebendfutter wie Kleinkrebschen mit einschließt.
Fortpflanzung
Karpfen sind Freilaicher: Der Laich wird einfach ins Wasser entlassen und klebt an Teilen der Umwelt, wie Blättern und Steinen. Die Entwicklung der Larven ist vergleichsweise kurz, einige verfügen über die Möglichkeit, sich selbst anzuheften. Die meisten Karpfen betreiben keine Brutpflege. Der einheimische Bitterling jedoch ist ein interessantes Gegenbeispiel. (Annette Berkelmann)