Das artgerechte Kaninchengehege

Da Kaninchen sich gerne bewegen, benötigen sie ein großes und abwechslungsreich eingerichtetes Heim. Erfahren Sie hier alles, was Sie über die Gestaltung Ihres Kaninchengeheges wissen sollten!

Kaninchengehege
In einem großen Gehege mit Schlaf-, Spiel- und Futtermöglichkeiten fühlen sich Kaninchen wohl. © Claudia Paulussen-stock.adobe.com

Kleine Gitterkäfige sind in der Kaninchenhaltung leider immer noch häufig anzutreffen. Doch diese Haltungsform entspricht unter keinen Umständen den Bedürfnissen der Kaninchen und ist nicht artgerecht. Kaninchen hoppeln und springen gerne, schlagen übermütig Haken und machen Luftsprünge. Deshalb brauchen Kaninchen ein großes Gehege, in dem sie sich ausgiebig bewegen können, sonst entwickeln sie Verhaltensstörungen und werden krank.

Die richtige Größe für das Kaninchengehege

Die "Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V." hat Maße für ein artgerechtes Kaninchengehege herausgegeben. Sie empfiehlt für kleine Kaninchenrassen bis zu drei Kilogramm folgende Werte:

  • Grundfläche: mindestens 6 m²
  • ab drei Kaninchen: Gehegegröße pro Tier um mindestens 20 % erweitern
Kaninchen einzeln zu halten, ist nicht artgerecht! Kaninchen müssen immer mindestens zu zweit sein.

Ausreichend Platz bietet beispielsweise der Kaninchenstall von Cadoca*  . Auf zwei Etagen können sich Ihre Kaninchen hier austoben. Die Maße pro Etage beträgt 443 cm x 102cm x104cm (Länge x Breite x Höhe). Damit Sie ihn einfach reinigen können, ist er mit Schubladen ausgestattet.

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Alternativen zum herkömmlichen Kaninchenstall

Kaninchen können in einem ständig zugängigem Außengehege mit dazugehörigem Stall, einem Kaninchenzimmer, einem selbst gestalteten Kaninchen-Bereich in der Wohnung oder in einer Kombination aus Freilauf und Käfig untergebracht werden. Ist letzteres der Fall, muss der Käfig dabei eine Mindestgröße von150 x 60 x 50 cm (Länge x Breite x Höhe) aufweisen und sollte nur als Rückzugsmöglichkeit dienen. Der Freilauf sollte den Kaninchen ständig zur Verfügung stehen (auch nachts!) und gesichert sein. Hier ein Beispiel:

Außerdem gilt: Eine Seite des Kaninchengeheges sollte mindestens 2,4 Meter lang sein, damit das Kaninchen sich gut bewegen kann. Das Gehege sollte so hoch sein, dass sich das Kaninchen problemlos aufrichten kann.

Im Zoohandel gibt es in der Regel kein fertiges Gehege, das die Größenanforderungen von Kaninchen erfüllt. Bei einzelnen Online-Händlern gibt es aber durchaus auch größere Gehege (für die Innenhaltung), meist aus Holz, die groß genug sind oder maßgefertigt werden. Diese Gehege kosten aber mehrere hundert Euro oder sogar noch mehr.

Zusätzlich zum großen Gehege brauchen Kaninchen täglich Freilauf in der Wohnung oder im Garten.

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Kaninchen brauchen viel Platz im Gehege.© stock.adobe.com/Superingo

Kaninchengehege selber machen

Mit etwas handwerklichem Geschick können Sie Ihr Gehege aber auch selbst bauen! Eigenbauten haben den Vorteil, dass sie individuell angepasst werden können und außerdem viel größer gebaut werden können als die gekauften Alternativen. Gerade bei der Außenhaltung von Kaninchen ist ein selbstgebautes Gehege sinnvoll. Folgendes gilt es beim Selberbauen des Kaninchengeheges zu beachten:

  • Zwei Kaninchen benötigen eine Grundfläche von mindestens 6m2.
  • Für jedes weitere Kaninchen muss die Grundfläche um mindestens 20% vergrößert werden.
  • Eine Seite des Kaninchengeheges sollte mindestens 2,4 Meter lang sein.
  • Selbst konstruierte Gehege können auch mit mehreren Etagen angelegt werden. Die einzelnen Etagen werden durch Rampen miteinander verbunden.
  • Als Rampen können Sie zum Beispiel etwa 20 cm breite Sperrholzplatten verwenden, die in einem Winkel von maximal 30 Grad angebracht werden. Auf die Rampen werden (mit ungiftigem Kleber/Leim) Holzleisten geklebt.
  • Für die hintere Wand verwenden Sie zum Beispiel Spanplatten, für die Seiten Maschendraht und für die Vorderseite Türen aus einem Holzrahmen und Plexiglas oder ebenfalls Maschendraht.
  • Als Boden eignen sich Spanplatten, die zur besseren Hygiene mit PVC oder fester Teichfolie beklebt werden.
  • Damit die Kaninchen das Plastik nicht anknabbern, müssen die Ränder (= Angriffsfläche zum Nagen) mit Metallschienen gesichert werden. Unbeschichtetes Holz kann auch mit ungiftigem Lack bestrichen werden.
  • Wichtig: Es muss für eine gute Belüftung in dem Kaninchengehege gesorgt werden! Außerdem muss ausreichend Licht in das Gehege gelangen!
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So nicht! Ein kleiner Käfig reicht als Kaninchengehege nicht aus.​© Shutterstock/ Grigorita Ko​

Ein ganzes Zimmer als Kaninchengehege

Immer beliebter werden eigens eingerichtete Kaninchenzimmer. Die Tiere leben dann ohne Käfig in einem Zimmer oder in einem durch Gitter bzw. Holzbretter abgetrennten Bereich der Wohnung. Solche Abtrennungen gibt es zu kaufen, sie können aber auch selbst gebaut werden.

Das Zimmer, bzw. der abgetrennte Bereich muss gefahrenfrei gestaltet werden, d.h. Elektrokabel und Zimmerpflanzen sollten für die Tiere unerreichbar sein. Handelt es sich um einen Boden aus PVC, kann er an einigen Stellen mit alten Bettlaken oder Flickenteppichen ausgelegt werden. Da Kaninchen oft alles anknabbern, werden die Wände des Kaninchenzimmers am besten durch angeschraubtes Plexiglas oder Spanplatten geschützt.

Weitere Bestandteile des Kaninchengeheges

Neben der richtigen Größe und den Materialien ist auch die Inneneinrichtung des Kaninchengeheges wichtig. Dabei darf auf folgende Bestandteile unter keinen Umständen verzichtet werden:

  • Schlaf- und Ruheplätze (Häuschen)
  • (selbst gebaute) Holzhöhlen oder Stofftunnel, Rampen, Labyrinthe...
  • fester Futterplatz mit Fress- und TrinknapfHeuraufe
  • mindestens zwei Toiletten mit Einstreu
  • Beschäfigungs- und Spielmöglichkeiten
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Kaninchen brauchen mehrere Rückzugsmöglichkeiten im Gehege.© alisseja-stock.adobe.com

Der richtige Standort für das Kaninchengehege

Auch der Standort, an dem das Kaninchengehege aufgestellt wird, ist wichtig. So sollten Sie zum Beispiel darauf achten, dass die Kaninchen vor zu hoher Hitze und Zugluft geschützt sind. Vor allem bei einer Außenhaltung von Kaninchen sollten die Tiere vor extremen Wetterbedingungen geschützt werden.

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