Maikäfer: Frühlingsbote oder Schädling? 7 spannende Fakten über den Maikäfer
Maikäfer sind ein bekanntes Symbol des Frühlings. Doch was wissen wir wirklich über diese Insekten? In diesem Artikel erfahren Sie 7 spannende Fakten über den Maikäfer und seine wechselvolle Beziehung zum Menschen.
Maikäfer fliegen nicht immer im Mai, ihre Entwicklung dauert Jahre, und sie haben sowohl nützliche als auch schädliche Auswirkungen. Hier entdecken Sie, was dieses Insekt so besonders macht.
1. Fühler mit Fächer – Die Besonderheit der Maikäfer
Maikäfer gehören zur Familie der Blatthornkäfer. Ihr auffälliger Fühler, der wie ein Fächer aus Plättchen aussieht, macht sie unverwechselbar. Diese „Hörner“ enthalten Geruchsnerven, die es den Käfern ermöglichen, ihre Umgebung zu „riechen“. Interessant ist, dass männliche Maikäfer mehr dieser Fühlerplättchen und damit auch mehr Geruchsnerven haben als die weiblichen Tiere. In Mitteleuropa gibt es drei Maikäferarten: den Feldmaikäfer, den Waldmaikäfer und den Kaukasischen Maikäfer.
2. Fliegen Maikäfer wirklich im Mai?
Obwohl der Name „Maikäfer“ es vermuten lässt, fliegen diese Käfer nicht immer im Mai. Traditionell war der Mai der Monat, in dem Maikäfer in großen Zahlen zu sehen waren. Doch mit dem Klimawechsel hat sich das Verhalten der Tiere angepasst: Aufgrund steigender Temperaturen fliegen die Maikäfer mittlerweile oft schon im April. Sobald es warm wird, verlassen sie die Erde, in der sie sich über Jahre entwickelt haben.
3. Der lange Lebenszyklus des Maikäfers
Der Lebenszyklus des Maikäfers ist erstaunlich lang. Vom Ei bis zum ausgewachsenen Käfer können mehrere Jahre vergehen. Die Weibchen legen ihre Eier im Boden ab, wo die Larven, auch Engerlinge genannt, heranwachsen. Vier Jahre bleiben sie in der Erde, bevor sie sich zu Jungkäfern entwickeln. Diese verbringen noch ein halbes Jahr im Boden, bis sie schließlich als fertige Käfer im Frühjahr in die Luft aufsteigen.
4. Maikäfer: Nutzen oder Schaden?
Wie viele Insekten haben auch Maikäfer sowohl nützliche als auch schädliche Seiten. Als Bodenbelüfter und proteinreiche Nahrungsquelle spielen sie eine wichtige Rolle im Ökosystem. Doch wenn ihre Populationen aus dem Gleichgewicht geraten – sei es durch zu viele Engerlinge oder ausgewachsene Käfer – kann es zu Schäden an Pflanzen und Böden kommen. In solchen Fällen wird der Maikäfer zum Schädling.
5. Der Maikäfer und seine Beliebtheit beim Menschen
Früher galt der Maikäfer als kleines Kunstobjekt: Er fand Eingang in Lieder, Gedichte und wurde als Keramikfigur für Setzkästen verkauft. Besonders bekannt ist das Kinderlied „Maikäfer, flieg!“. Doch trotz dieser Beliebtheit wurde der Maikäfer vor allem im 19. und 20. Jahrhundert in manchen Regionen als Plage wahrgenommen, wenn die Bestände überhandnahmen und die Käfer große Schäden verursachten.
6. Der Maikäfer in der Literatur: Der Sumsemann
Der Maikäfer hat auch in der Literatur einen festen Platz. Besonders bekannt ist die Figur des Maikäfers „Sumsemann“ aus „Peterchens Mondfahrt“ von Gerdt von Bassewitz (1912). In dieser Geschichte begleiten zwei Kinder den Maikäfer auf einer abenteuerlichen Reise zum Mond. Auch in Wilhelm Busch's „Max und Moritz“ spielen Maikäfer eine Rolle, als die beiden Lausbuben die Tiere von den Bäumen schütteln.
7. Vom Speiseplan bis zur Rote Liste
Früher war der Maikäfer ein häufiger Bestandteil des menschlichen Speiseplans. Besonders die Engerlinge wurden gegessen – geröstet, zu Suppe verarbeitet oder kandiert. Doch ab den 1950er Jahren gingen die Bestände dramatisch zurück, was unter anderem durch den intensiven Einsatz von Pestiziden verursacht wurde. Reinhard Mey besang diesen Rückgang 1974 in seinem Lied „Es gibt keine Maikäfer mehr“. Heute stehen Maikäfer in vielen Regionen auf der Roten Liste gefährdeter Arten.
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Der Maikäfer ist ein faszinierendes Insekt mit einer wechselvollen Geschichte, die sowohl seine Beliebtheit als auch seine Problematik widerspiegelt. Von der Beliebtheit in der Literatur bis zu den ökologischen Herausforderungen, die er mit sich bringt – der Maikäfer bleibt ein Symbol für die Veränderungen in der Natur und das Verhältnis des Menschen zu ihr.