Hai-Alarm an der Nordsee: Diese Haie wurden bereits gesichtet
Sommerurlaub an Nord- und Ostsee erfreut sich großer Beliebtheit. Was viele jedoch nicht wissen: Zahlreiche Haiarten tummeln sich in den deutschen Küstengewässern. Doch wie gefährlich sind sie wirklich?
Am vergangenen Wochenende wurde am Strand von Bray-Dunes in Frankreich Alarm ausgelöst. Badegäste mussten das Wasser verlassen, nachdem mehrere Personen eine vermeintliche Hai-Flosse im Meer gesehen hatten. Laut der niederländischen Zeitung „De Telegraaf“ blieb die Suche durch Polizei und Feuerwehr ergebnislos. Zwei Stunden später wurde Entwarnung gegeben.
Haivorkommen in deutschen Meeren: Nordsee und Ostsee
Tatsächlich leben verschiedene Haiarten sowohl in der Nord- als auch in der Ostsee. Ein Überblick zeigt, welche Arten dort heimisch sind – oder zumindest regelmäßig auftauchen.
Hundshaie: Sommergäste vor Helgoland
Laut Dr. Matthias Schaber vom Thünen-Institut für Seefischerei gibt es in der Nordsee mehrere Dutzend Hai- und Rochenarten. Einige leben dauerhaft dort, andere ziehen auf Wanderschaft hindurch. Eine besonders häufig vorkommende Art ist der Hundshai (Galeorhinus galeus).
Diese bis zu zwei Meter langen Tiere zählen zu den größten Haien, die dauerhaft in deutschen Gewässern vorkommen. Im Sommer halten sich ausgewachsene Exemplare vor Helgoland auf und wandern im Herbst weiter. Satellitendaten zeigen, dass manche Tiere Strecken bis nach Madeira zurücklegen.
Allerdings ist ihr Bestand durch Überfischung stark gefährdet. Schätzungsweise 450 Tonnen Hundshai werden jährlich im Nordostatlantik als Beifang gefangen.
Heringshaie: Auch in der Ostsee möglich
Auch der Heringshai (Lamna nasus) leidet unter Überfischung und gilt als vom Aussterben bedroht. Er lebt hauptsächlich in der Nordsee, kann aber gelegentlich auch in der Ostsee auftauchen. Aufgrund seiner Größe von bis zu drei Metern und seines Erscheinungsbilds wird er manchmal als „kleiner weißer Hai“ bezeichnet. Dennoch ernährt er sich ausschließlich von Fischarten wie Hering, Sardine und Makrele – für den Menschen sind diese Tiere daher harmlos.
Begegnungen mit Menschen sind selten, da Heringshaie sehr scheu sind und nicht in Ufernähe schwimmen. Das International Shark Attack File dokumentiert lediglich drei Zwischenfälle mit diesen Arten – je einen mit einem Hundshai und zwei mit Heringshaien – allerdings außerhalb Deutschlands, vor der Küste Kanadas und Großbritanniens.
Dabei bleibt oft unklar, welche Haiart genau verantwortlich war.
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