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Haie in Rio de Janeiro positiv auf Kokain getestet

In Rio de Janeiro wurden 13 Scharfnasenhaie positiv auf Kokain getestet. Forscher des Oswaldo Cruz Instituts wiesen das Rauschgift in Lebern und Muskeln von 13 der Tiere nach.

Ein Hai im Ocean
Der Drogenkonsum Brasiliens wirkt sich nun auch auf die Umwelt aus: Gewässer werden verschmutzt und kontaminieren die darin lebenden Tiere wie Haie, Muscheln und weitere. © stock.adobe.com/Artur Golbert

Wasserverschmutzung durch Drogen kontaminiert Haie

Forscher des renommierten Oswaldo Cruz Instituts in Brasilien konnten in einer jüngst veröffentlichten Studie Kokain in den Lebern und Muskeln von 13 Scharfnasenhaien (Rhizoprionodon lalandii) nachweisen.

Die Untersuchung, die in der Fachzeitschrift "Science of The Total Environment" veröffentlicht wurde, zeigt die alarmierende Verbreitung des Rauschgifts in der Meeresumwelt von Rio de Janeiro.

Die beiden Leiter der Studie, Pharmazeut Enrico Mendes Saggioro und Biologin Rachel Ann Hauser-Davis, betonen die Bedeutung dieser Erkenntnis: „In Brasilien haben Studien bereits die Kontamination von Wasser und einigen Wasserlebewesen, wie Muscheln, durch Kokain nachgewiesen. Unsere Analyse ist die erste, bei der die Substanz in Haien gefunden wurde“, erklärt Saggioro.

Detailliertere Informationen zu der Studie finden Sie hier.

Kokain-Konsum belastet die Unterwasser-Tierwelt

Brasilien gehört laut dem jüngsten Weltdrogenbericht des UNODC (2024) zu den größten Konsumenten von Kokain weltweit. Diese massive Drogenkonsumation hinterlässt ihre Spuren in der Umwelt, insbesondere in den Gewässern.

Die Forscher vermuten, dass Kokain durch die Entsorgung von Abfällen ins Abwassersystem und schließlich ins Meer gelangt.
Die Haie, als Spitzenräuber im marinen Ökosystem, dienen hierbei als Indikatoren für die Schadstoffbelastung. Die Biologin Hauser-Davis unterstreicht die Bedeutung der Haie für die Überwachung von Umweltschäden.

Ein Hai in Nahaufnahme unter Wasser
Welche Auswirkungen das Kokain auf die Gesundheit der Haie hat, ist noch nicht bekannt. Dafür bedarf es weitere langfristigere Studien. © stock.adobe.com/Ian Scott

Besteht Gefahr für Wasserlebewesen in Rio de Janeiro?

Um die genauen Folgen der Kokain-Belastung auf die Haie und andere Meereslebewesen zu bestimmen, sind weitere spezifische Studien notwendig. „Es wird vermutet, dass die Belastung das Wachstum, die Reifung und möglicherweise die Fruchtbarkeit der Haie beeinflusst, da die Leber an der Entwicklung der Embryonen beteiligt ist“, erläutert Hauser-Davis.

Die Ergebnisse dieser Studie rufen zu einem dringenden Handlungsbedarf auf, um die Umweltschäden durch Drogenabfälle zu minimieren und die Gesundheit der Meeresökosysteme zu schützen.

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Über die Autorin

Sophie-Claire Wieneke

Content Managerin

Seit 2023 ist Sophie-Claire Wieneke für Ein Herz für Tiere in den Bereichen Social Media und Content in der Online-Redaktion als Content Managerin tätig. Während ihres Studiums in Medien- und Kommunikationswissenschaft & Journalismus hat sie erste journalistische Erfahrungen in der Wortmann Schuh-Holding KG gesammelt und das Tamaris-Kundenmagazin verantwortet. Es folgte ein Praktikum in der Printredaktion des Sèparèe-Magazins. Heute verbindet Sophie ihre Liebe zu Tieren mit der Leidenschaft zum Schreiben und ist Expertin für Gesundheits-, Erziehungs- und Verhaltensthemen rund um Hund und Katze.


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