Haltung von Schnecken

Im Rahmen der Begeisterung für wirbellose Tiere werden in der Aquaristik auch die Weichtiere mit Eigenheim stärker beachtet. Viele Arten sind besonders in kleinen Garnelenaquarien beliebt.

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Obwohl es Unterschiede in der bevorzugten Wassertemperatur gibt, haben alle Schnecken eines gemeinsam: Sie sind recht lichtscheu.© Image courtesy of Tina Phillips at FreeDigitalPhotos.net

Welche Aquarien sind geeignet?

Süßwasser-Aquarien ohne Schnecken sind eigentlich unvorstellbar. Jeder Aquarianer begegnet früher oder später zumindest den winzigen braunen Blasenschnecken als kleinen Helferlein in der Restefutterverwertung oder in Form der bodenbewohnenden Turmdeckelschnecken, die ebenfalls als Reinigungstrupps unterwegs sind. Ein Übermaß an Individuen zeigt außerdem eine starke Nährstoffbelastung des Wassers an. Sie sind also ausgesprochen robust und anpassungsfähig. Je nach Größe und Temperaturvorlieben werden Schnecken daher häufig in Aufzuchtaquarien aller Art  eingesetzt – sei es für Fische, Amphibien oder andere Tiere. Sie halten auch hier die Algen kurz und entsorgen Futterreste. Andere Arten wie die großen Apfelschnecken oder die attraktiven Rennschnecken sind nicht ganz so robust wie die winzigen Arten oder auch einheimische, die kühlere Tempetaruren mögen. Die bunten kleinwüchsigen Weichtiere haben auch in den beliebten Nanoaquarien Platz. Für Apfelschneckenarten muss jedoch alles gut abgedeckt und ausbruchsicher sein, denn sie suchen für ihre Gelege geeignete Plätze außerhalb des Wassers. Dabei können sie sich für recht abenteuerlich anmutende Stellen entscheiden.

Schnecken und ihr Platz im Aquarium

Obwohl es Unterschiede in der bevorzugten Wassertemperatur gibt, haben alle Schnecken eines gemeinsam: Sie sind recht lichtscheu. Dies bedeutet nicht, dass sie nur nachtaktiv sind, doch viele Arten sind am Tage wesentlich aktiver, wenn ihr Umfeld nicht so stark ausgeleuchtet ist und/oder sie schattige Bereiche vorfinden. Manche Schnecken haben lange Tentakel, die durch neugierige oder hungrige Mitbewohner abhanden kommen können. Doch zum einen wachsen sie wieder nach, zum anderen lernen die Weichtiere schnell, auf ihre Anhängsel achtzugeben. Große Apfelschnecken können sich sehr zielstrebig fortbewegen und erstaunlich flink sein, sie bieten aber auch Deckung für ganz kleine Mitbewohner, sind Aussichtspunkt und Mitfahrgelegenheit für Krebstiere. Kleine Schnecken dienen einigen Fischen oder Krebstieren gelegentlich als Nahrung, bis auf wenige Ausnahmen gefährdet dies aber nicht den Bestand der Schnecken. In kleinen Garnelenaquarien sind Apfelschnecken nicht so sehr gefragt, dafür jedoch umso mehr die zahlreichen kleinen und sehr bunt gefärbten tropischen Arten. Wie die meisten Schnecken erfreuen sie hier nicht nur ihren Betrachter, sondern fungieren wie üblich als zusätzliche Reinigungstrupps und Algenbändiger. (Annette Berkelmann)

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