Würmer beim Hund: Ansteckung, Symptome, Entwurmung

Würmer können vom Hund auf den Menschen übertragen werden. Um sich und Ihren Hund zu schützen, müssen Sie Ihr Haustier regelmäßig untersuchen und entwurmen lassen.

Hund schnüffelt am Boden
Wurmeier werden mit dem Hundekot ausgeschieden. © Stock.adobe.com/Tinka

Es gibt viele verschiedene Würmer, die den Hundund andere Haustiere befallen können. Nicht alle Würmer kommen in Deutschland vor – manche Würmer sind in anderen Ländern häufiger vertreten. Hierzulande werden Hunde am häufigsten mit Spul- oder Bandwürmern infiziert.

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Spulwürmer beim Hund

Spulwürmer sind weltweit verbreitet und befallen nicht nur den Darm von Hunden, sondern können auch andere Organe schädigen. Die Tiere stecken sich unter anderem über die orale Aufnahme der Eier von Spulwürmern an. Eine hohe Ansteckungsgefahr mit Spulwürmern droht überall, wo sich viele Tiere aufhalten, zum Beispiel auf Hundewiesen.

Durch Ablecken der Umgebung oder das Fressen von Kot nehmen Hunde die Wurmeier auf. Daraufhin dringen die Eier des Spulwurms in die Darmwand des Hundes ein und gelangen mit dem Blut zunächst in die Leber, dann über das Herz zur Lunge, bevor sie über die Luftröhre zum Schlund transportiert und abgeschluckt werden. Im Darm des Hundes entwickeln sie sich dann zu bis zu 20 cm langen, geschlechtsreifen Spulwürmern.

Da ein Teil der Spulwurmlarven von der Lunge wieder zurück in den Blutstrom und andere Körperteile des Hundes wie die Muskulatur oder das Gesäuge gelangt, können sich Welpen bereits in der Gebärmutter oder über die Muttermilch anstecken.

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Über infzierten Kot kann der Hund Würmer aufnehmen.© stock.adobe.com/ fotoatelier.hamburg

Bandwürmer beim Hund

Der häufigste Bandwurm, mit dem sich Hunde in Deutschland infizieren, ist der Gurkenkernbandwurm. Anders als andere Bandwürmer, die Hunde über Beutetiere wie Mäuse (z.B. Fuchsbandwurm) oder roh verfüttertes Fleisch befallen, nutzt der Gurkenkernbandwurm Flöhe und Läuse als Zwischenwirte. Über infizierte Flöhe oder Läuse, die bei der Fellpflege vom Hund abgeschluckt werden, gelangen die infektiösen Bandwurmstadien in den Hundedarm und entwickeln sich dort zum erwachsenen Wurm, der bis zu einem Meter lang werden kann.

Am hinteren Ende schnürt der Bandwurm dann einzelne Glieder ab, in denen sich die infektiösen Wurmeier befinden. Der befallene Hund scheidet diese dann mit dem Kot ab. Teilweise platzen diese Bandwurmglieder bereits im Darmtrakt des Hundes, die infektiösen Eier werden so bereits im Darmtrakt freigesetzt.

Hunde auf der Hundewiese
Auf der Hundewiese ist die Ansteckungsgefahr groß.© stock.adobe.com/theendup

Sind Würmer beim Hund auch für Menschen ansteckend?

Grundsätzlich ist es möglich, dass Spulwürmer und bestimmte Bandwürmer vom Hund auch auf den Menschen übergehen. Bei Spulwürmern erfolgt die Ansteckung über die Aufnahme der infektiösen Wurmeier aus der Umgebung, in der sie sich aber erst zu infektiösen Stadien entwickeln müssen. Daher ist es wichtig, die Umweltkontamination durch Spulwurmeier zu verhindern, indem Sie zum Beispiel den Hundekot aufsammeln und im Hausmüll entsorgen.

Bei bestimmten Bandwürmern wie dem kleinen Hundebandwurm (Echinococcus granulosus) oder dem gefährlichen Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) sind die mit dem Kot infizierter Hunde ausgeschiedenen Eier jedoch unmittelbar ansteckend. Daher sollte insbesondere bei Hunden, die Nager aufnehmen oder mit rohem Fleisch gefüttert werden, eine intensive Wurmkontrolle bzw. -bekämpfung durchgeführt werden.

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Wie erkennt man Würmer beim Hund? Symptome und Nachweis 

In der Regel ist ein Wurmbefall für Hundehalter nur schwer erkennbar. Gerade bei Band- und Spulwürmern treten sichtbare Symptome oft nur auf, wenn es sich um starke Infektionen handelt oder die Infektion bereits seit längerer Zeit besteht.

Grundsätzlich ruft ein Befall mit Spulwürmern bei erwachsenen Hunden selten Krankheitssymptome hervor, Welpen können jedoch schwer daran erkranken. Zu den Krankheitssymptomen bei starkem Befall von Spülwürmern gehören:

Ein deutlicher Hinweis auf Würmer ist es, wenn Sie im Hundekot flache, weißliche, teilweise auch bewegliche Gebilde finden. Es kann sich dabei um Bandwurmglieder handeln.

Mit einem Wurmtest kann nachgewiesen werden, ob der Hund an Würmern leidet. Dieser Wurmtest ist eine Kotuntersuchung. Es gibt spezielle Wurmtests zu kaufen, die Sie unkompliziert in ein Labor schicken können. So funktioniert beispielsweise der Wittis Wurmtest*. Zwar erhalten Hundehalter dadurch Klarheit, doch die Amazon-Käufer bemängeln, dass das Ergebnis oft später als angekündigt ankommt. Auch Ihr Tierarzt kann Ihren Hund auf Würmer untersuchen.

Eine Kotuntersuchung als Wurmtest bietet aber keine absolute Sicherheit! Nur ausgewachsene Würmer produzieren Eier – in einem frühen Stadium erkennt mein eine Infektion also nicht. Außerdem werden Eier nicht kontinuierlich abgegeben. Deswegen kommt es oft zu einem falsch-negativen Befund.
Hund schnüffelt am Boden
Gesunde Hunde zeigen oft keine Symptome trotz Wurmbefall.© stock.adobe.com/Martin Schlecht

Wurmkuren für Hunde

Es gibt eine große Palette von Präparaten, die sich u.a. in dem Spektrum der Würmer, gegen die sie wirken, unterscheiden. Darüber hinaus gibt es Antiparasitika, die gleichzeitig gegen eine Reihe weiterer Erreger wie z. B. Zecken und Flöhe wirksam sind. Der Tierarzt kann daher je nach Befall ein geeignetes Mittel zur Entwurmung empfehlen.

Die Entwurmungspräparate wirken in der Regel circa über einen Tag nach der Anwendung und töten in diesem Zeitraum vorhandene Würmer ab. Es besteht anschließend kein Schutz vor einer neuen Infektion mit Würmern. Daher ist es wichtig, dass der Hund entsprechend der Risikoeinschätzung und nach tierärztlicher Absprache regelmäßig auf Wurmbefall untersucht bzw. entwurmt wird.

Natürliche Wurmkuren für Hunde

Es gibt neben der herkömmlichen Wurmabwehr auch natürliche Mittel, die den Hund entwurmen sollen. Ihr Vorteil: Die chemischen Medikamente vom Tierarzt können auch den Stoffwechsel des Hundes belasten. Das ist bei der natürlichen Wurmkur nicht der Fall.

Mit der richtigen Ernährung soll die Entwurmung des Hundes unterstützt werden. Wichtig sind hierfür

  • Kokosflocken
  • Kübriskerne
  • Karotten

Die Laurinsäure, die in Kokosflocken enthalten ist, soll die Würmer abschrecken. Alternativ können Sie auch Kokosöl, wie das von Canina*, dem Hundefutter beimischen.

Achtung: Die Wirksamkeit dieser natürlichen Wurmkuren ist nicht erwiesen.

Außerdem bieten manche Hersteller weitere natürliche Wurmkuren für den Hund an: Dazu gehört das Wurm+Liquid von Saint Nutrition*. Mit der enthaltenen Mariendistel soll das Mittel alle Würmer beseitigen. Und das auf natürliche Art und Weise.

Ungünstige Lebensbedingungen für Würmer soll das cdProtecte für Hund & Katze von cdVet* bieten. Als Nahrungsergänzungsmittel für Hunde ist es kein Entwurmungsmittel, sondern soll einen Wurmbefall eher vorbeugen.

Die Hundepflege 

Da sich Ihr Hund viel draußen aufhält, benötigt er ab und zu auch ein Bad und andere Pflegeeinheiten. Deshalb finden Sie hier, was Sie für die Hundepflege benötigen: 

Entwurmung des Hundes: Wie oft?

Wie oft ein Hund entwurmt werden muss hängt von vielen Risikofaktoren ab. ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) unterteilt Hunde in Risikogruppen von A bis D, wobei Gruppe A am wenigsten gefährdet und Gruppe D am meisten gefährdet ist. Um herauszufinden, zu welcher Risikogruppe ein Hund gehört, sind unter anderem folgende Fragen zu beantworten:

  • Hat Ihr Hund freien Auslauf? Wenn ja, ist der Auslauf unbeaufsichtigt?
  • Hat Ihr Hund Kontakt zu Artgenossen, die nicht im gleichen Haushalt leben?
  • Frisst Ihr Hund Aas oder Kot von Artgenossen?
  • Frisst Ihr Hund Beutetiere (Mäuse o. Ä.)?

Bei Hunden der Risikogruppe A reicht es in der Regel aus, ein bis zweimal pro Jahr gegen Band- und Spulwürmer zu entwurmen oder Kotuntersuchungen durchführen zu lassen. Gehört Ihr Hund zur Risikogruppe D und besteht ein hohes Infektionsrisiko durch engen Kontakt zur Familie (insbesondere mit Kleinkindern) kann eine monatliche Entwurmung oder Kotuntersuchung sinnvoll sein. Allerdings muss das individuelle Risiko für jedes Tier in Absprache mit dem Tierarzt einzeln bestimmt werden, sodass eine monatliche Entwurmung nicht pauschal empfohlen werden kann.

Würmer beim Hund: Noch mehr Tipps und Informationen

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