So beeinflusst das Hundefutter das Verhalten
Manche Inhaltsstoffe im Futter können Hunde tatsächlich nervös oder aggressiv werden lassen. Andere hingegen können sich positiv auf das Gemüt auswirken. Lesen Sie hier, wie sich das Futter auf das Hundeverhalten auswirken kann.
Das Verhalten des Hundes kann durch die Ernährung beeinflusst werden. Zwar wird ein verhaltensauffälliger Hund durch eine Futterumstellung nicht sofort zum lieben Schoßhund, dennoch ist der Einfluss des Futters auf das Hundeverhalten keinesfalls zu unterschätzen. Das beweisen einige Studien.
Einfluss von Proteinen auf das Verhalten
Der Tierpsychologe Roger Mugford hat als einer der ersten den Zusammenhang zwischen Verhalten und Ernährung bei Hunden erforscht. Er kam zu dem Ergebnis, dass ein niedriger Proteingehalt im Hundefutter auch zu einer Senkung des aggressiven Verhaltens führt. Wer einen besonders nervösen, ängstlichen oder aggressiven Hund hat, sollte also möglichst auf eine sehr fleisch- oder proteinreiche Ernährung verzichten. Doch wie kann das Futter das Verhalten des Hundes beeinflussen?
Die Produktion von Serotonin
Das Wohlbefinden des Hundes hängt auch im hohen Maße mit seinem Hormonhaushalt zusammen. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Glückshormon Serotonin. Ein hoher Serotonin-Spiegel beim Hund führt zu mehr Ruhe und Gelassenheit – dadurch verhält sich der Hund auch weniger ängstlich oder aggressiv.
Serotonin wird nicht durch die Nahrung aufgenommen, sondern im Gehirn produziert. Dafür benötigt das Hundehirn allerdings die Aminosäure Tryptophan. Frisst der Hund proteinreiches Futter, konkurriert Tryptophan mit den anderen aufgenommenen Aminosäuren an der Blut-Hirn-Schranke. Ist der Andrang verschiedener Aminosäuren an dieser Schranke besonders hoch, gelangt weniger Tryptophan ins Gehirn.
Kohlenhydrate im Futter helfen: Sie verringern den Konkurrenzdruck an der Blut-Hirn-Schranke. Daraufhin erreicht mehr Tryptophan das Hundehirn, das dort in Serotonin umgewandelt wird und den Hund zur Ruhe kommen lässt.
Wirkung von Fleisch und Kohlenhydrate
Ist der Hund gestresst, erhöht das auch seinen Verbrauch am Glückshormon Serotonin. Kohlenhydrate helfen bei der Produktion dieses Hormons. So ist es wenig verwunderlich, dass Hunde, die keine Kohlenhydrate zu sich nehmen, schneller gestresst sind.
Ist durch Stress der Serotoninbedarf erhöht, kann es helfen, dem Hund regelmäßig eine Portion Kohlenhydrate zu verfüttern. Stressig sind für den Hund beispielsweise Momente, in denen er viel Selbstbeherrschung beweisen muss.
Lange Futterpausen vermeiden
Nicht nur Inhaltsstoffe des Futters, sondern auch die Fütterungsweise kann sich auf das Verhalten des Hundes auswirken. Auch Hunde können aggressiver reagieren, wenn sie Hunger haben. Um das zu vermeiden, sollte der Hund mehrmals täglich gefüttert werden. So kommt es nicht zu Unterzucker.
Anstatt sich von Futter-Trends beeinflussen zu lassen, sollten Sie Ihren Hund am besten ganz individuell, abhängig von Charakter, Alter, Aktivität und Gesundheit ernähren. Eine Beratung durch tierärztliche Ernährungsspezialisten ist in jedem Fall ratsam.