Samojede
Der weiße Riese ist nicht nur eine imposante Erscheinung, sondern auch ein wahres Kraftpaket, klug und ausdauernd. Eine Mischung, die für Hundehalter zu einer Herausforderung werden kann. Doch wenn man den Charakter des Samojeden durchschaut hat und ihn so akzeptiert, dann ist auch er ein toller Familienhund.
Die Samojeden lebten in Sibirien über mehrere Jahrhunderte isoliert von anderen Einflüssen und blieben von anderen Hunderassen unberührt. Die eisbärenartigen Hunde wurden dann im 19. Jahrhundert nach Skandinavien, Großbritannien und ins kontinentale Europa importiert.
Größe: Rüde bis zu 57 cm, Hündin bis zu 53 cm
Gewicht: Rüde bis zu 25 kg, Hündin bis zu 20 kg
Felllänge: Langhaar
Fellfarben: Schneeweiß, Cremeweiß, Biskuit
Ursprungsland: Russland
Herkunft des Samojeden
Der Name der Rasse „Samojede“ leitet sich von dem sibirischen Volksstamm der Samojeden ab. Die Rasse lebte lange Zeit gemeinsam mit ihren Namensgebern isoliert von anderen Umwelteinflüssen und Hunderassen zusammen und galt als vollwertiges Familienmitglied. Als starke und ausdauernde Schlittenhunde können sie mühelos mehrere hundert Kilometer im Schnee zurücklegen.
Aussehen des Samojeden
Der Samojede ist mit seiner beachtlichen Schulterhöhe von bis zu 60 Zentimetern, dem stolzen Macho-Gang und dem massigen Fell zweifelsohne ein Hingucker. Rüden haben eine besonders stark ausgeprägte Haarmähne und können ein Gewicht von bis zu 25 Kilogramm erreichen. Generell ist das Fell üppig und dicht, sodass es ideal vor kalten Temperaturen schützt. Die Vorderseite der Läufe, der Kopf sowie die Ohren sind mit kurzem, glattem Fell bedeckt. Auch die Pfoten sind zwischen den einzelnen Zehen gut behaart, um vor Kälte zu schützen. Auffallend ist zudem die hoch angesetzte Rute mit besonders langem Fell. Der Körperbau ist kräftig, die Körperform dabei keilförmig. Charakteristisch sind die braunen Augen und das stetige Lächeln der Hunde. Unabhängig des Geschlechts hat diese Rasse eine Lebenserwartung von bis zu 13 Jahren.
Fell und Farben des Samojeden
Früher gab es diese Hunde in vielen Farbvarianten bis hin zu einem schwarzen Fellkleid. Rassetypisch ist heute eine Fellfarbe in schnee- oder cremeweiß bis hin zu einem Biskuit-Ton. Die dichte Unterwolle und das längere Deckhaar sorgen für das fluffige Erscheinungsbild.
Charakter und Erziehung des Samojeden
Generell wird diesen Hunden ein freundliches, gutmütiges, aber eigensinniges Wesen zugeschrieben. Wer von seinem Hund jedoch bedingungslosen Gehorsam und ein streberhaftes Lernverhalten erwartet, stößt bei Samojeden auf taube Ohren. Samojeden sind charakterstark und zählen nicht zu den Artgenossen mit einem „will-to-please“.
Zwar sind diese Hunde durchaus lernfähig, doch bevor sie einen Befehl ausüben, nehmen sie sich die Zeit, um diesen zu hinterfragen. Die großen Tiere brauchen diesbezüglich einfach ein bisschen länger, um einen Befehl in die Tat umzusetzen.
Auch bei der Erziehung begibt man sich eher auf einen Langstreckenlauf, denn ohne eiserne Konsequenz und Geduld kommt man nicht weit. Mit Brüllen, Wutausbrüchen oder Bestrafungen erreicht man bei den weißen Riesen nichts. Das Positive: Was ein Samojede mal gelernt hat, vergisst er nie.
Haltung des Samojeden
Wie viele ihrer Schlittenhundkollegen, sind auch Samojeden keine Rudeltiere. Sie bevorzugen die Gesellschaft von Menschen vor der mit anderen Artgenossen. Sie brauchen und suchen sogar den aktiven Familienanschluss und möchten in die alltäglichen Strukturen integriert werden. Früher schliefen die Hunde zusammen mit ihren Samojeden, nach denen sie auch benannt wurden, in ihren Zelten und Iglus.
Hundesportbegeisterte Menschen werden in Samojeden ihren idealen Begleiter finden. Er ist zwar nicht der Schnellste, aber der Stärkste und Ausdauerndste. Als einstige Schlittenhunde liegen dieser Rasse besonders diese Sportarten:
- Skijöring
- Bikejöring
- Scooterjöring
- Canicross
- Agility
Wer weder im Sommer noch im Winter sportliche Ambitionen hat, sollte sich für einen Samojeden aus der Showlinie entscheiden, dessen Elterntieren bereits eher auf Schönheit als auf Sportlichkeit gezüchtet wurden. Mit diesen Exemplaren kann dann entspannteren Aktivitäten nachgegangen werden:
- ausgiebige Spaziergänge
- Joggingrunden
- Fahrradtouren
Samojeden sind zudem hervorragend darin, Ruhepausen auszukosten und zu entspannen, im Sommer wie im Winter.
Pflege des Samojeden
Bei den massigen Hunden mit dem fluffigen Fell denken viele an eine aufwendige Pflege. Mehrmaliges Bürsten am Tag, Waschen und Hundefriseurbesuche sind jedoch eher Mythos als Realität. Die dichte Unterwolle sowie das längere Deckhaar sind mit einer feinen Fettschicht überzogen, wodurch sich das Fell selbst reinigen kann und automatisch einen schönen Glanz bekommt. Es reicht durchaus das Fell wöchentlich einmal gründlich zu bürsten.
Zwei Mal im Jahr wird die Fellpflege allerdings besonders aufwendig. Im Frühjahr, wenn die Unterwolle dem luftigen Sommerfell weicht und im Herbst, wenn die Unterwolle nachwächst und den Hund rundlicher erscheinen lässt. Während dieser Phasen ist eine intensivere Pflege notwendig, um den Hund im Fellwechsel zu unterstützen. Zudem können Verfilzungen so vorgebeugt werden. Dann benötigt das Haarkleid mindestens einmal täglich eine kräftige Bürste und einen Kamm, der bis zur Haut reicht.
Baden ist für Samojeden nicht nur unnötig, sondern auch kontraproduktiv. Dies würde die Beschichtung der Haare angreifen, welche dafür sorgt, dass das Fell glänzend bleibt und sich selbst reinigen kann. Die Reparatur der Fettbeschichtung dauert bis zu drei Wochen. Zudem saugt sich das Fell mit Wasser voll, wodurch sich das Körpergewicht der Hunde fast verdoppelt. Das dichte Fellkleid braucht sehr lange bis es wieder vollständig getrocknet ist, was nicht nur für den Hund unangenehm ist.