Die wichtigsten Helfer bei der Erziehung des Hundes

Nicht alle Hilfsmittel in der Hundeerziehung halten, was sie versprechen. Einige können sogar das Vertrauen des Hundes zu seinem Menschen zerstören. Lesen Sie, welche empfehlenswert sind und wo Vorsicht angebracht ist.

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Diese Erziehungs-Helfer bringen Sie weiter.© stock.adobe.com/melounix

Für eine erfolgreiche Hundeerziehung müssen Hundehalter einen Weg finden, die menschlichen Wünsche in die "Hundesprache" zu übersetzen. Viele Hilfsmittel erleichtern die Kommunikation zwischen Mensch und Hund und fördern so auch die Bindung zwischen den beiden. 

Ganz wichtig: Kein einziges Hilfsmittel, und sei es noch so durchdacht, kann das ersetzen, was wir dem Hund zusätzlich schenken müssen: Verlässlichkeit und Konsequenz.

1. Die Stimme als Hilfsmittel in der Hundeerziehung

Die beiden effektivsten Helfer in der Hundeerziehung sind Ihre Stimme und Ihre Körpersprache – sofern sie richtig und vor allen Dingen schlüssig eingesetzt werden. Wenn Ihr Körper "Stopp" signalisiert und Sie gleichzeitig "Hier" säuseln, bringen Sie den Hund in einen Konflikt, den er nicht lösen kann. Er wird sich für das entscheiden, was für ihn demonstrativer ist. Und das ist von Hund zu Hund verschieden.

Die Grundregeln für den Stimmeinsatz sind:

  • Je höher Sie sprechen, desto lieblicher klingt das in Hundeohren.
  • Je harscher und tiefer Ihre Stimme ist, desto bedrohlicher wirkt sie auf den Hund.
  • Je leiser Sie sprechen, desto höher die Aufmerksamkeit Ihres Hundes.
  • Je lauter Sie donnern, desto schneller werden Sie unglaubwürdig in den Ohren Ihres Hundes – er wird Ihr Gebrüll mehr und mehr ignorieren.
Ganz einfach also: Mit sanfter, leiser, hoher Stimme sprechen, wenn wir den Hund motivieren oder loben wollen. Und schärfer, etwas lauter und mit tiefer Stimme sprechen, wenn wir ihn tadeln oder ihm etwas verbieten wollen. 

Vorteil: Ihre Stimme ist einmalig und unverwechselbar für den Hund.
Nachteil: In der Stimme klingen meistens auch Ihre Emotionen mit, die den Hund verunsichern können.

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Ihre Stimme ist ein wichtiges Hilfsmittel.© stock.adobe.com/alexei_tm

2. Die Körpersprache als Hilfsmittel in der Hundeerziehung

Ähnlich schlicht wie bei der Stimme sind die Regeln für die Körpersprache:

  • Je entspannter Ihre Mimik und Haltung, desto entspannter und lernbereiter ist der Hund.
  • Je marschmäßiger und militärisch wirkender Ihr Gang, desto dominanter und auch abweisender wirken Sie auf Ihren Hund.
  • Je eindeutiger und stimmiger Ihr Körperausdruck ist, desto sicherer kommen Sie beim Hund an.
  • Je mehr Bewegungen Sie zusätzlich machen, desto verwirrender wird Ihre Botschaft.
Kurz: Je stärker Sie Ihren Körper und Ihre Mimik unter Kontrolle haben, desto klarer kommen Ihre Wünsche beim Hund an.

Vorteil: Körpersprache und Gesten sind auch auf Entfernung für den Hund gut erkennbar.
Nachteil: Nicht durchdachte Gesten und Körperhaltung können vom Hund missverstanden werden.

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Stimme und Körpersprache sind das A und O in der Hundeerziehung.© Christian Müller-stock.adobe.com

3. Der Clicker als Hilfsmittel in der Hundeerziehung

Absolut neutral und hilfreich ist der Clicker. Das kleine Knackinstrument können Sie am Handgelenk tragen und mit nur einem Finger bedienen.

Ein hochwertiger Clicker ist beispielsweise der ACME "Nr. 470 Clicker"*. Er besteht aus poliertem Messing und ist robust. Für sensible und junge Hunde eignet sich vor allem der Soft-Clicker von Trixie*, da er einen sehr sanften Click-Ton hat. Es gibt aber auch einfache Clicker, wie den AniOne Basic Clicker*, den Sie mit einem Gummiband am Handgelenk befestigen können.

Der Clicker sagt dem Hund mit jedem Click, dass er auf dem richtigen Weg ist. Er lobt und belohnt ohne Worte und Gesten, auch wenn der Hund einige Schritte weit weg ist. Das erspart Ihnen das Loben und Belohnen nach jeder noch so kleinen richtigen Übung, das Unterbrechen einer Übung, weil Sie sich bücken müssen, um zu streicheln oder dem Hund eine Belohnung zuzustecken.

Großes Plus: Das Ausbleiben des ersehnten Clicks frustriert nicht wie ein "Falsch". Es sagt dem Hund lediglich, dass er etwas anderes tun müsste.

Den Clicker müssen beide lernen, der Mensch und der Hund. Ein bis zwei Wochen sollte zum Click auch mit "Fein" gelobt und zeitgleich ein Leckerchen spendiert werden. Dann ersetzt das Click wechselnd das Lob oder die Belohnung. Und schließlich gibt’s nur noch den Knackton und erst nach einiger Zeit oder vielen Übungen zum krönenden Abschluss den menschlichen Jubel und die Belohnung.

Vorteil: Der Clicker ist neutral und kann zeitgleich mit einer Handlung eingesetzt werden.
Nachteil: Wo viele Menschen gleichzeitig clickern, kann das den Hund verunsichern.

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Der Clicker kann den Hund gut motivieren.© stock.adobe.com/otsphoto

4. Die Pfeife als Hilfsmittel in der Hundeerziehung

Die Pfeife kann, richtig gespielt, viele Worte ersetzen. Pfeifen gibt es im Ultraschallbereich, nur für den Hund hörbar, und mit verschiedenen Trillertönen, von denen Sie jedem eine andere Bedeutung geben können. Die Pfeife hat eine höhere Reichweite als unsere Stimme und verrät weder Ärger noch Freude.

Die Trixie Hochfrequenzpfeife mit Frequenzschutz* gibt beispielsweise hohe Töne von sich, die von Ihrem Hund sehr gut wahrgenommen werden. Da sie aber für Menschen kaum hörbar sind, werden Sie niemand anderen stören, wenn Sie mit Ihrem Hund trainieren. Wem hingegen Lautstärke nicht wichtig ist und Wert auf Desgin legt, sollte sich für die Edelholzpfeife "Hobith"* entscheiden. Sie wird aus heimischen Wurzelhölzern handgefertigt.

Bevor die Pfeife zum Einsatz kommt, muss der Hund die Bedeutung der Triller lernen. Das ist nicht schwer, Hunde lernen schnell, dass ein "Hierher", das synchron zu einem Willkommen (klein machen, Arme einladend ausbreiten) und einem bestimmten Pfiff ertönt, dieselbe Bedeutung hat.

Vorteil: Der Pfiff ist eindeutig, kurz und emotionslos und deshalb oft wirksamer als ein Ruf.
Nachteil: Ein darauf konditionierter Hund hört auf jede gleich eingestellte Pfeife.

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Der Pfiff der Hundepfeife ist für Hunde klar und deutlich.© stock.adobe.com/peter verreussel

5. Leckerlis als Hilfsmittel in der Hundeerziehung

Hundeerziehung ist auch ohne die kleinen Belohnungen möglich, aber ein Happen nach promptem Folgen bestärkt jeden Hund in seinem Lernwillen. Die Leckereien lassen sich prima in der Gürteltasche unterbringen und sind dann immer parat.

Komplett sicher sind Leckerlis allerdings nicht. Sie bergen eine Menge Risiken:

  • Zu viele Leckerchen bei superbraven Hunden machen dick und träge.
  • Wenn mal kein Happen zur Hand ist, neigen manche Hunde zu Widerspenstigkeit.
  • Ganz schlaue Vierbeiner drehen den Spieß um und bieten ständig Kunststückchen an, um belohnt zu werden.
  • Bei Zwergen entstehen manchmal falsche Verknüpfungen, weil die Belohnung erst nach dem Bücken des Menschen, also zeitversetzt zum Lob, folgt.

Ziehen Sie die Leckerlis von der Futter-Tagesration des Hundes ab, um Übergewicht zu vermeiden.

Tipp: Damit Ihr Hund nicht zunimmt, sollten Sie beim Training Leckerlis verwenden, die nicht zu gehaltvoll sind. Die Chewies Training* sind beispielsweise fürs tägliche Training gedacht.

Vorteil: Der Leckerbissen in der Hand weckt immer die Aufmerksamkeit und Motivation.
Nachteil: Viele Hunde fordern die Leckerli nach jeder Übung energisch ein.

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Leckerlis werden oft als Helfer bei der Hundeerziehung verwendet, sollten aber nur mit Bedacht eingesetzt werden.© melounix-stock.adobe.com

6. Der Futterbeutel als Hilfsmittel in der Hundeerziehung

Eigentlich ist er eine Mischform aus Leckerbissen und Apportierspielzeug. Der Beutel ist verschließbar und wird mit Leckerbissen gefüllt. Der Hund darf ihn nach erfüllten Aufgaben "jagen", muss ihn zurückbringen und bekommt dann aus dem geöffneten Beutel seine Belohnung. Der Trainer Snack Dummy von Hunter* ist beispielsweise ein hilfreicher Helfer in der Hundeerziehung.

Ganz schnell genügt beim Hund, der das Prinzip begriffen hat, der Anblick des Beutels, um sich voll zu konzentrieren und gierig auf Aufgaben zu warten, die ihn dem begehrten Beutelinhalt näher bringen. Das Risiko: Ohne Beutelhoffnung erlahmt manchmal die Lernlust. Sie sollten ihn also immer dabeihaben.

Vorteil: Die gemeinsame "Arbeit der Beutesuche" entspricht dem Hundewesen.
Nachteil: Ohne den Futterbeutel vergessen viele Hunde ihre Motivation und arbeiten nicht mehr mit.

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Futterbeutel sind in der Hunde-Erziehung sehr hilfreich.© stock.adobe.com/Katja

7. Halsband, Geschirr

Halsband oder Geschirr sind zunächst einmal die Verbindung vom Hund zur Leine. Sie wirken direkt auf den Hundekörper und werden als Erziehungshelfer meistens zum Unterbinden unerwünschter Verhaltensweisen genutzt. Schon das normale weiche Halsband wirkt auf den Kehlkopf ein, wenn der angeleinte Hund zerrt. Auch ein Hund im Geschirr wird gestoppt, wenn er die Reichweite der Leine erreicht hat.

Wählen Sie deshalb immer ein Halsband, das für Ihren Hund angenehm zu tragen ist. Für kleine Hunde ist die Freestyle Dressurhalsung von Hunter* aus dünnem, stabilem Tau empfehlenswert. Für große Hunde sind hingegen breitere Halsbänder empfehlenswert, wie das Trainingshalsband "Larvik" von Hunter*. Mit einem zusätzlichen Griff, kann der Hund einfach korrigiert werden.

Auch beim Geschirr müssen Sie unbedingt den Komfort für Ihren Hund berücksichtigen. Sehr weich gepolstert ist beispielsweise das Hundegeschirr "Neopren Vario Quick" von Hunter*.

Man sollte immer darauf achten, den Hund durch das Ziehen an der Leine, bzw. am Halsband oder Geschirr, nicht zu verletzen. Falsch angewendet sind Halsband und Geschirr als "Erziehungshelfer" außerdem kontraproduktiv und verunsichern den Hund. Daher eignen sich diese Mittel nicht so gut als Unterstützung in der Hundeerziehung.

Es gibt auch sogenannte "Erziehungshalsbänder", die mit Strafen wie unangenehmen Geräuschen, Düften oder gar Stromschlägen arbeiten! Sehen Sie von der Verwendung solcher Mittel unbedingt ab!
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Das Halsband muss bequem sitzen.© stock.adobe.com/rodimovpavel

8. Leine, Schleppleine

Die Leine ist die Verbindung von Ihnen zu Ihrem Hund. Sie dient anfangs als Mittel, den Hund in engem Umkreis zu seinem Menschen zu halten. Später gibt sie dem Menschen Sicherheit in prekären Situationen wie dichtem Straßenverkehr. Als Erziehungsmittel ist eine Zweimeterleine ideal, die sich mehrfach verkürzen lässt.

Ausziehleinen sind als Erziehungshilfe ungeeignet, aber in Städten mit Leinenzwang immerhin eine Möglichkeit, dem Hund einen größeren Radius zu gewähren.

Für Vierbeiner, die – leinenlos – davonstürmen und an der Duftspur eines Hasen oder dem Anblick eines Rehs ihre gesamte Erziehung vergessen, bietet sich die Schleppleine an. Richtig genutzt, versteht der Hund, dass er abrupt wie von Geisterhand gestoppt wird, wenn er auf Herrchens/Frauchens Ruf nicht kehrtmacht. Schleppleinen gibt es in unterschiedlichen Längen. Je länger sie sind, desto größer die Gefahr, dass sich Hund und Leine im Gestrüpp verheddern, deshalb sind Schleppleinen eher in offenem Gelände sinnvoll. Allerdings bewahren Sie den Hund nicht immer vor einem Rückfall, wenn er ohne Leine läuft.

In unterschiedlichen Längen und in knalligen Farben gibt es beispielsweise die Schleppleine extra leicht fuchsia von Trixie*.

Vorteil: Die Schleppleine gibt notorischen "Jägern" begrenzte gefahrlose Bewegungsfreiheit.
Nachteil: Viele Hunde führen den Menschen an der Leine statt umgekehrt und verlieren so den Respekt.

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Die Schleppleine gibt Hunden begrenzte gefahrlose Bewegungsfreiheit.© DoraZett-stock.adobe.com

9. Spielzeug/Dummy

Alle Hunde, die gern jagen, zerren, ihre Kraft erproben wollen oder immer spielbereit sind, lassen sich mit einem Ball oder einem anderen Dummy schnell motivieren. Oft genügt es, das Spielzeug nur in die Hand zu nehmen, um sie aus jeder Situation zum Menschen eilen zu lassen. Das Spielzeug im Blick oder in der Nase sind sie zu Superleistungen bereit – suchen, apportieren, Hürden nehmen, Frisbees fangen oder die Übungen des Grundgehorsams absolvieren.

Es gibt unterschiedliche Dummys, mit denen Sie arbeiten können. Wenn Sie im Wasser trainieren möchten, bietet sich beispielsweise dieser Trainer-Water-Dummy* an.

Wenn es die "Beute" immer erst am Ende einer Arbeitseinheit gibt, mindert sich das Suchtrisiko, denn Ball-Junkies lernen nicht: Ihr ganzes Streben ist nur noch auf den Ball gerichtet. Spielzeug wird oft beim Unterricht von Jagd- und Diensthunden eingesetzt und löst die während der geforderten Leistungen aufgebaute Spannung. Richtig eingesetzt, befriedigen sie vor allem Workaholics und nimmermüde Hunde.

Vorteil: Bei temperamentvollen Hunden ersetzt das Spielzeug den Leckerbissen.
Nachteil: Die Gefahr, süchtig nach dem Spielzeug zu werden, steigt mit der Häufigkeit des Einsatzes.

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Beim Dummy-Training haben die meisten Hunde großen Spaß.© stock.adobe.com/SasaStock

10. Der Target

Der schlanke Stab mit einem Gummi- oder Plastikkopf ist nichts anderes als ein verlängerter Arm des Menschen. Er bewährt sich vor allem bei kleinen Hunden. Der Hund wird immer dann belohnt, wenn er mit seiner Nase den Targetkopf anstupst. Dadurch lässt er sich lenken, lernt schnell, Figuren zu laufen oder im Hundesport Hindernisse anzusteuern oder Bälle zu treiben. Targets sind Kurzzeithilfen, die bald durch den ausgestreckten Menschenarm ersetzt werden können.

Der Dog Activity Target Stick von Trixie* ist mit einer nasenfreundlichen Kugel an der Spitze ausgestattet, damit beim Training nichts passiert. Ein Clicker ist integriert.

Vorteil: Hunde begreifen den Zielstab schnell und lassen sich prima damit lenken.
Nachteil: Ohne zeitgleiches Lob verliert der Target seinen Reiz.

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