Impfungen bei Katzen: Empfehlung und Risiko

Gerade beim Thema Impfschutz steht die Gesundheit unserer geliebten Katzen an erster Stelle. Doch wie entscheidet man sich richtig? Welche Impfung ist bei Katzen sinnvoll oder doch eher unnötig? Lesen Sie hier unsere Empfehlungen.

Katze wird geimpft
Auch bei Katzen sind Impfungen sinnvoll. © dewessa – stock.adobe.com

Nicht nur beim Menschen gehören Impfungen zu den häufig diskutierten und kritisch beäugten ärztlichen Maßnahmen zur Verhinderung von Infektionserkrankungen. Auch bei Katzen gibt es vielerlei Meinungen bezüglich des Sinns oder Unsinns von Impfungen. Welche Impfungen für Katzen wirklich sinnvoll sind, lesen Sie hier.

Inhaltsübersicht: 

Tipp: Viele Katzenkrankenversicherungen übernehmen die Kosten für die Impfung. In der Katzen-Krankenversicherung von Petplan* sind beispielsweise auch diese beim Präventionsbudget mit inbegriffen.

Katze impfen: Warum?

Auch bei Katzen gibt es klassische Infektionskrankheiten, die durch eine Impfung harmloser verlaufen oder komplett verhindern können, dass Katzen sich anstecken. Damit sich Infektionskrankheiten in einer Tierpopulation nicht zu einer Epidemie entwickeln, müssen mindestens 70 Prozent der Tiere geimpft sein. 

Bei Katzen ist die Zahl der geimpften Tiere besonders erschreckend: Nur etwa ein Drittel aller Katzen in Deutschland hat einen ausreichenden Impfschutz. Um die Verbreitung von Krankheiten einzudämmen, ist es vor allem wichtig, dass Freigänger und Streunerkatzen geimpft werden.  

Es ist die Aufgabe des Tierarztes, für jeden seiner Katzenpatienten ein individuelles Impfschema zu erstellen und dabei das Risiko möglicher Komplikationen und Nebenwirkungen auf den Impfstoff oder die Injektion an sich so gering wie möglich zu halten. 

Das könnte Sie auch interessieren
Katzenfutter_ohne_Zucker_Aufmacher.jpg
Katzenfutter ohne Zucker im großen Vergleich
Welches Katzenfutter ohne Zucker empfehlenswert ist und wie schädlich Zucker für die Katze wirklich ist, lesen Sie hier.

Wie oft Katze impfen lassen?

Galt noch vor einigen Jahren die jährliche Untersuchung der Katzen beim Tierarzt mit gleichzeitiger Verabreichung der sogenannten Jahresspritze als Standard, so ist man mittlerweile davon abgekommen, jedes Jahr gegen alles zu impfen, wogegen es einen Impfschutz gibt. 

Je nach gewähltem Impfschema ist es möglich, nicht mehr jedes Jahr zu impfen oder zumindest die Anzahl der einzelnen Impfungen deutlich zu reduzieren. Je nach Impfung und Haltungsart kann es ausreichend sein, die Katze alle drei Jahre impfen zu lassen. 

In Deutschland gibt es für Tierärzte und Katzenhalter die Möglichkeit, sich über Impfempfehlungen für Katzen bei der Ständigen Impfkommission des Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt) zu informieren, aber auch tiermedizinische Universitäten können richtungweisende Impfempfehlungen aussprechen. 

katze-impfung-kosten.jpg
Die Impfung sollte auf das Lebensumfeld der Katze abgestimmt sein. © stock.adobe.com/Heidi Bollich

Die wichtigsten Impfungen für Katzen

In Deutschland gibt es keine rechtlich geregelten Impfungen für Katzen. Jeder Katzenhalter kann und darf auf Impfungen für seine Katze verzichten. Dem Tierarzt obliegt es im Rahmen seiner Aufklärungs- und Sorgfaltspflicht, seine Entscheidung für oder gegen eine Impfung der Katze, sowie für oder gegen ein längeres Impfintervall individuell zu überdenken. Oberste Priorität hat dabei für den Tierarzt das Wohl seiner Patienten. 

Vor der Wahl der entsprechenden Impfung gilt es, die Lebensumstände der Katze zu beurteilen: 

  • Wohnungshaltung oder Freigang?
  • Aufenthalt in Katzenpensionen?
  • Urlaub im Ausland?
  • allgemeiner Gesundheitszustand der Katze
  • Alter der Katze

Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin empfiehlt

Schutzimpfung für Katzen dringend empfohlen: 

  • Katzenschnupfen und Katzenseuche (Kombi-Impfung RCP)
    Grundimmunisierung im Alter von 8-9 Wochen: zwei Impfdosen im Abstand von 3 bis 4 Wochen
    Auffrischungsimpfungen im Abstand von bis zu drei Jahren empfohlen.

Schutzimpfung für Katzen je nach individuellen Lebensumständen und Seuchenlage:

Da die terrestrische Tollwut in Deutschland als getilgt gilt, ist laut StIKo Vet eine flächendeckende Tollwutimpfung nicht mehr unbedingt notwendig. Wenn Sie mit Ihrer Katze ins Ausland reisen, sollte sie aber über einen gültigen Tollwut-Impfschutz verfügen. 

Kosten: Impfung für Katzen

Bei der Grundimmunisierung werden ca. 30 bis 40 Euro pro Impfung und Katze berechnet. Je nach notwendigen Impfungen liegt die vollständige Grundimmunisierung eines Kittens also zwischen 80 und 200 Euro. 

Auffrischungsimpfungen kosten in der Regel ebenfalls ca. 30 bis 40 Euro. Diese werden abhängig von der Lebenssituation der Katze im Intervall von einem bis drei Jahren fällig. 

Das könnte Sie auch interessieren
Katzenkrankenversicherung_Aufmacher.jpg
Krankenversicherung Katzen: Der große Vergleich
Mit einer Krankenversicherung für Katzen können Sie sich vor hohen Tierarztkosten schützen. Wir haben drei Anbieter für Sie miteinander verglichen.

Zahlt die Katzenkrankenversicherung Impfkosten?

Wer eine Krankenversicherung für seine Katzeabschließt, bekommt häufig auch die Impfkosten der Katze erstattet. Diese zählen in der Regel zu den Vorsorgeleistungen. Je nach abgeschlossener Versicherung werden Vorsorgeleistungen in einer bestimmten Höhe übernommen. Zu diesen zählen Impfungen, aber auch Entwurmung und andere Behandlungen wie die Zahnsteinentfernung. 

Katze impfen: Risiko und Gefahren 

Jedes Medikament, jede Substanz, jede Impfung, die der Katze gegeben wird, kann zu gesundheitlichen Komplikationen führen. Vor diesem Hintergrund sollten nur solche Impfungen verabreicht werden, die die Katze auch tatsächlich in ihrer aktuellen Lebenssituation benötigt. 

Auch die Wahl und der Injektionsort des Impfstoffes können zur Risikominimierung beitragen. So sollte, falls dies möglich ist, auf Impfstoffe zurückgegriffen werden, die keine verstärkenden Hilfsstoffe enthalten, und als Injektionsort sollte nicht der Rücken oder die Brustwand gewählt werden. Die Wiederholungsimpfungen sollten in größtmöglichen Abständen gegeben werden.

Das könnte Sie auch interessieren
FISS_Aufmacher.jpg
Das feline Injektionsstellen-assoziierte Sarkom (FISS)
In seltenen Fällen können sich bei Katzen an Einstichstellen Bindehaut-Tumore bilden, die chirurgisch entfernt werden müssen. Wir klären über das Risiko von Injektionen auf.

In diesem Text verwenden wir sogenannte Affiliate-Links. Produkte, die mit einem Stern (*) gekennzeichnet sind, können Sie käuflich erwerben. Kommt der Kauf zustande, erhalten wir eine kleine Provision. Mehr zum Thema Affiliate finden Sie hier.

"Ein Herz für Tiere" – Die neue Ausgabe jetzt bestellen
Aktuelle Meldungen aus der Tierwelt
Großer Haustierratgeber
Mensch & Tier
Wildes Tierleben
Spannende Unterhaltung
EHfT_04_150_dpi.jpg