Wie Katzen unsere Seele spiegeln

Es findet zusammen, was zusammengehört – auch, wenn eine Samtpfote in unser Leben tritt. Doch wie beeinflusst unser Charakter unsere Katzen?

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Wir beeinflussen unsere Katzen mehr, als wir annehmen.© stock.adobe.com/Antonioguillem

Bestimmt erinnern Sie sich noch ganz genau an den Moment, in dem Sie Ihrer Katze das allererste Mal begegnet sind und beschlossen haben: "Du bist es, wir gehören zusammen!" Eine Studie zeigt, wie die "Katze-Mensch-Liebe auf den ersten Blick" zustande kommt und wie stark wir unsere Katzen beeinflussen.

Der Halter beeinflusst die Katze

Das Forscherteam um Lauren R. Finka von der Nottingham Trent University untersuchte , inwieweit die Persönlichkeitsmerkmale von Menschen und Katzen zueinander passen und einander beeinflussen.

Wissenschaftlerin Lauren R. Finke ist überzeugt: "Für viele Menschen ist es selbstverständlich, ihre Haustiere als Familienmitglied zu bezeichnen und enge, soziale Bindungen mit ihnen aufzubauen. Es ist daher davon auszugehen, dass wir unsere Haustiere durch unser Verhalten und unsere Persönlichkeit beeinflussen und prägen, ähnlich wie in einer Eltern-­Kind-Beziehung." 

Finka und ihr Team befragten über 3.000 Katzenhalter zu ihrer eigenen Persönlichkeit. Im Anschluss sollten die Teilnehmer ihre Katze näher beschreiben und insbesondere auf Wohlbefinden und eventuell vorhandene Verhaltensprobleme eingehen.

Die Auswertung ergab, dass die Persönlichkeitsmerkmale der Besitzer nicht nur die Gesundheit der Katze, sondern auch deren Charakterbeeinflussten.

Graue Katze ist gestresst
Gestresster Halter? Gestresste Katze! Das ergab eine Studie. © shutterstock.com

Helikopter-Halter machen ihre Katzen krank

So zeigte sich beispielsweise eine Verbindung zwischen hohem Neurotizismus (Neigung zu emotionaler Labilität, Ängstlichkeit und Traurigkeit) beim Katzenhalter und Verhaltensproblemen oder auch Übergewicht bei dessen Katze.

Menschen mit hoher Extraversion (Neigung zur Geselligkeit und zum Optimismus) lebten mit Katzen zusammen, die ebenfalls sehr sozial waren und viel Zeit in Aktion verbrachten, während hohe Verträglichkeit (Rücksichtnahme, Empathie und Nachgiebigkeit) beim Menschen auch zu verträglichen Katzen führte.

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Glücklicher Katzenhalter haben meist auch eine glückliche Katze. © stock.adobe.com/Evrymmnt

Wir bestimmen, wie es unseren Katzen geht

Es scheint, dass Katzen unsere tiefsten Ängste, aber auch unsere Freuden spiegeln, indem sie selbst diese Wesensmerkmale annehmen. Ein ausgeglichener Mensch macht eine ausgeglichene Katze – das ist mehr als nur eine Phrase. 

Eine Persönlichkeit – egal ob bei Mensch oder Tier – ist immer bis zu einem gewissen Grad formbar. Das Wissen darum kann helfen, nicht nur selbst gelassener und achtsamer zu werden: Auch unsere Katzen profitieren davon, wenn wir im Zusammenleben mit ihnen mehr Ruhe ausstrahlen.

Das beginnt schon bei kleinen Situationen des Alltags, zum Beispiel beim Tierarztbesuch. Katzen spüren unsere Nervosität. Sie spüren, ob uns Sorgen oder schlichter Zeitdruck im Nacken sitzen. All das wird von ihnen erfühlt und beeinflusst ihr eigenes Verhalten, sie werden unter Umständen selber nervös und sind gestresst.

Umso wichtiger ist es, sich bewusst mit den eigenen Problemen auseinanderzusetzen. Denn: Sind wir glücklich, ist es unsere Katze auch – und natürlich umgekehrt! 

Blonde Frau spielt mit Katze
Menschliche Zuwendung, zum Beispiel durch interaktives Spiel, ist für Katzen extrem wichtig.© shutterstock.com
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