Nachwuchs bei Ratten

Ratten sind bekannt für ihre Fruchtbarkeit. Daher müssen unkontrollierte Verpaarungen unbedingt vermieden werden.

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© Eric Isselée / Fotolia

Die Zucht von Farbratten ist nicht zu empfehlen. Alleine durch ungeplante Vermehrungen werden Tierschutzorganisationen mit einer Flut von ungewollten Ratten konfrontiert, für die sich nur schwer ein tiergerechtes Zuhause finden lässt. Ratten sind überaus vermehrungsfreudig. Sie werden bereits im Alter von 50 bis 70 Tagen geschlechtsreif und sollten deshalb ab der fünften Woche nach Geschlechtern getrennt werden.

Pro Wurf werden etwa fünf bis 20 Jungtiere geboren, direkt nach der Geburt können die Weibchen erneut erfolgreich gedeckt werden. Die Tragzeit beträgt in der Regel 20 bis 23 Tage. Während der Trächtigkeit haben die Ratten-Weibchen einen erhöhten Proteinbedarf, der z. B. durch milden Käse, Naturjoghurt, Magerquark und Mehlwürmer gedeckt werden kann. Im Wurfkäfig benötigen die Tiere eine Rückzugsmöglichkeit und Nistmaterial (z. B. Stücke von weichem Toiletten- und Küchenpapier).

Geburt & Aufzucht

Die Geburt dauert einige Minuten bis mehreren Stunden. Die Anzahl des Nachwuchses liegt meist bei sechs bis zwölf Tieren. Nach der Geburt leckt die Mutter ihre Jungen sauber und säugt sie. Normalerweise sind Ratten gute und zuverlässige Mütter. In Folge von sozialem Stress oder Störungen kann es allerdings vorkommen, dass das Weibchen seinen Nachwuchs tötet. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Ratten während der Trächtigkeit und Aufzucht in Ruhe gelassen werden und in ihrem Rudel bleiben können.

Wenn alles gut geht, kümmert sich die Mutter sorgfältig um ihre Jungen. Sie verlässt nur selten ihr Nest und liegt wärmend über ihren Babys. Die Rattenmutter reinigt die Jungtiere häufig mit der Zunge (zur Anregung Kot und Urin abzusetzen) und hält auch das Nest sauber. Neugeborene Ratten sind nackt (mit rot-rosa Hautfarbe) und blind und wiegen etwa 5 g. Ab dem zweiten Tag beginnt der Fellwuchs. Nach drei bis vier Tagen öffnen sich die Ohren, nach 13 bis 16 Tagen die Augen.

Entwicklung der Jungtiere

Wenn die Ratten ca. drei Wochen alt sind, werden sie von der Mutter entwöhnt. Bereits aber der zweiten Woche kann den Jungtieren feste Nahrung angeboten werden. Gut geeignet sind Kolbenhirse, Körnerfutter, Haferflocken und Obstbrei. Es ist sinnvoll, der Mutter und den Jungtieren möglichst viele Obst- und Gemüsesorten anzubieten, damit der Nachwuchs an verschiedene Futtersorten gewöhnt wird. Da junge Ratten sehr bewegungsfreudig und verspielt sind, benötigen sie einen besonders großen Käfig. Während des Heranwachsens lernen sie auch bereits ihr ausgeprägtes Sozialverhalten.

Beim Erlernen ihres natürlichen Sozialverhaltens spielen u.a. Körperkontakte und spielerische Auseinandersetzungen eine wesentliche Rolle. Wichtig ist, dass die Tiere in einem harmonischen Sozialverband und unter rattengerechten Haltungsbedingungen (z. B. einem großen Gehege mit vielen Beschäftigungs- und Rückzugsmöglichkeiten) aufwachsen. Negative Erfahrungen und Stress können nämlich zu Verhaltensstörungen gegenüber Artgenossen und dem Menschen führen. (Kathrin Aretz)

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