Das dürfen Ratten nicht fressen
Obwohl Ratten sogenannte Allesfresser sind, gibt es einige Nahrungsmittel, die nicht für die Fütterung geeignet sind. Welche Unverträglichkeiten Ratten haben, erfahren Sie hier.
Ratten haben einen sehr empfindlichen Magen und sind nicht in der Lage, schwer verdauliche Nahrung zu erbrechen. Deswegen ist es besonders wichtig, auf einen gesunden und vielfältig gestalteten Speiseplan von Ratten zu achten.
Wichtige Bestandteile des Rattenfutters sind Trockenfutter, Frischfutter (Gemüse und Obst), sowie kleinere Portionen tierischer Nahrung. Nur so werden die Ratten mit allen essentiellen Nährstoffen versorgt. Die richtige Ernährung ist für die Rattengesundheit genauso wichtig wie die artgerechte Pflege und Unterbringung der Tiere.
Trockenfutter für Ratten
Der größte Teil der Futtermischung besteht aus Körnern. Zur Abwechslung können Sie hin und wieder auch ungesüßtes Nuss- oder Fruchtmüsli, Haferflocken oder ungesüßte Cornflakes reichen.
Eine abwechslungsreiche Ernährung bedeutet aber nicht, dass Sie bei der Fütterung ständig etwas Neues ausprobieren sollten. Auf ungewohnte Nahrungsmittel können die Tiere nämlich mit Unverträglichkeit reagieren. Daher ist bei Futterumstellungen immer Vorsicht geboten! Im Übrigen bevorzugen Ratten Bekanntes und vermeiden alles, was fremd für sie ist.
Tipp: Oft picken sich die Ratten nur die leckersten Körner aus den Futtermischungen heraus, was zu einer nicht ausgewogenen Ernährung führt. Füllen Sie daher den Futternapf erst dann auf, wenn dieser leer ist.
Frischfutter für Ratten
Ratten bekommen zusätzlich zum Trockenfutter täglich frisches Obst und Gemüse. Reichen Sie dieses jedoch nur in kleinen Mengen, da viel Frischfutter unverträglich ist (Durchfall, Blähungen) und vor allem weibliche Ratten nicht gefressenes Futter gerne horten – das würde dann nur faulen und verschimmeln!
Sie können die meisten Obst- und Gemüsesorten ohne Bedenken verfüttern, allerdings müssen sie gründlich gewaschen und entkernt werden. Die Kerne, beispielsweise aus Kirschen, Pfirsichen oder Äpfeln, enthalten Blausäure – nehmen Ratten Blausäure auf, so führt das zu schweren Vergiftungen oder zum Tod. Außerdem sind bestimmte Obst- und Gemüsesorten für Ratten unverträglich, bzw. giftig.
Ungeeignetes Obst für für Ratten
Aufgrund des allgemein bei Obst relativ hohen Zuckergehalt sollte Obst generell nur in kleinen Mengen verfüttert werden. Auf folgende Sorten sollten Sie aber ganz verzichten:
- stark fruchtsäurehaltige Obst- und Beerenarten
- Zitrusfrüchte
Der hohe Zuckeranteil führt zu Durchfall bei den Ratten. Die enthaltene Säure reizt die Schleimhäute der Ratten und säuert den Urin an. Außerdem sollten Sie bei exotischen Früchten besonders vorsichtig sein. Sie können bei Ratten zu schweren Verdauungsstörungen führen und sollten nicht verfüttert werden. Beispiele für solche Früchte sind:
- Cherimoya
- Curuba
- Granatapfel
- Guaven
- Physalis
- Kumquat
- Litschi
- Mango
- Papaya
Ungeeignetes Gemüse für Ratten
Bei der Verfütterung von Gemüse müssen Sie auf die Schärfe und den Oxalsäuregehalt achten. Folgende Gemüsesorten sind für die Ernährung von Ratten ungeeignet:
- Lauch- und Zwiebelgewächse
- Peperoni
- Radieschen
Diese Lebensmittel sind für Ratten zu scharf. Zudem bedenklich sind die folgenden Gemüsesorten, denn sie enthalten viel Oxalsäure, wodurch sie die Nieren der Ratten schädigen:
- Blattspinat
- Rote Beete
- Mangold
Außerdem bedenklich sind:
- Kohlgewächse (z.B. Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi, Rosenkohl, Rotkohl): Sie sind dafür bekannt, Blähungen zu verursachen – diese können je nach Stärke bis zum Tod der Ratte führen.
- Salate verfüttern Sie am besten nur in geringen Mengen und möglichst in der Saison, da sie in der Regel stark nitrathaltig sind und in großen Mengen zu Beschwerden des Magen-/Darmtraktes führen können.
- Avocados sind sogar schwer giftig für Ratten und führen in unreifem Zustand zu Durchfall.
Checkliste: Ungeeignetes Gemüse für Ratten
Absolut nicht geeignet für die Fütterung von Ratten sind unter anderem folgende Gemüsesorten:
- Aubergine
- Avocado
- rohe Kartoffeln
- Radieschen
- Rettich
- Bohnen
- Rhabarber
- Zwiebelgewächse (Schnittlauch, Porree, Knoblauch und Zwiebeln)
Kräuter, Blätter, Blüten, Zweige für Ratten
Auch Kräuter und Blätter gehören zum abwechslungsreichen Speiseplan der Ratten. Sie können frisch oder auch getrocknet verfüttert werden. Einige Kräuter haben schmerzlindernde Wirkungen. Dazu gehört Basilikum, der bei Verdauungsbeschwerden krampflösend, appetitanregend und beruhigend wirkt, oder auch Brennnessel, die bei Nieren- und Blasenproblemen harntreibend wirkt.
Verfüttern Sie allerdings keine Giftpflanzen, wie:
- Wacholder
- Tollkirsche
- Amaryllis
- Christrose
Diese Pflanzen führen auch bei Ratten zum Tod.
Zweige und Äste mit Blättern und Blüten sind eine gute Ergänzung zum Hauptfutter und eignen sich gut zur Abnutzung der Rattenzähne. Zu den unbedenklichen Zweigen zählen z.B. Apfel- und Birnenbäume, Haselnusssträucher oder von Johannisbeer- und Heidelbeersträucher.
So fühlt sich Ihre Ratte wohl
Nicht nur das Füttern Ihrer Ratte ist entscheidend für das Wohlbefinden Ihres Tieres. Damit sich Ihre Ratte immer rundum wohlfühlt, finden Sie hier die beliebtesten Einrichtungsartikel für den Rattenkäfig:
Ratten sind keine Vegetarier
Ratten brauchen hin und wieder Eiweiße tierischen Ursprungs. Hier bietet es sich an, zwei- bis dreimal in der Woche ungesüßte Milchprodukte wie Joghurt oder Magerquark zu füttern. Auch fettarmer Käse wird in kleinen Mengen gerne gefressen. Auch ein hart gekochtes Ei mit Schale wird oft angenommen.
Mythos: Ratten sind Allesfresser?
Trotz ihrem Ruf als Allesfresser haben Ratten einen sehr empfindlichen Magen und vertragen viele Nahrungsmittel nicht, die auf den ersten Blick unbedenklich erscheinen. Entgegen der weit verbreiteten Ansicht dürfen Ratten auch keine Speiseabfälle oder gewürzten Nahrungsmittel erhalten.
Brot ist ebenfalls für Ratten ungesund und oft schwer verdaulich, da es viel Salz, Konservierungsstoffe und Stärke enthält. Außerdem kann getrocknetes Brot Schimmelspuren enthalten, was schädlich für Ratten ist.
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