Geburt bei Hunden

Nach etwa neun Wochen Trächtigkeit kommen Hundewelpen zur Welt. Wie Sie merken, dass die Geburt bevorsteht und was Sie als Hundehalter während der Geburt tun sollten, lesen Sie hier.

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Alles zur Geburt von Hunden.© vladimirfloyd-stock.adobe.com

Die Trächtigkeit der Hündin dauert zwischen 57 und 65 Tage. Bei größeren Würfen dauert die Schwangerschaft oft kürzer als bei Würfen mit wenigen Welpen.

Die Geburt steht bevor: Anzeichen, dass die Geburt beginnt

In der Regel kommen die Hundewelpen zwischen dem 57. und 65.Tag der Trächtigkeit zur Welt. Anzeichen dafür, dass die Geburt in den nächsten sechs bis 24 Stunden bevorsteht, sind folgende:

  • Die Körpertemperatur der Hündin sinkt um ein bis zwei Grad ab. Setzt die Geburt ein, steigt die Temperatur aber wieder auf ca. 38 °C.
  • Die Beckenknochen der Hündin werden deutlicher sichtbar als sonst.
  • Die Hündin hat weniger oder keinen Appetit.
  • Die Hündin wird unruhig und sucht ihr „Nest“ auf.

Weitere Anzeichen können sein:

  • Belecken der Vulva
  • leichter Ausfluss
  • Hecheln, Winseln, Zittern

Gibt es nach 65 Tagen immer noch keine Anzeichen, dass die Geburt bald losgeht, sollten Sie Ihre Hündin vom Tierarzt untersuchen lassen.

Die Geburt der Welpen

Den Beginn der Geburt erkennen Sie am Abgang von Fruchtwasser, Pressversuchen der Hündin und am Rückgang ihrer Körpertemperatur in den Normalbereich.

Zwischen der Geburt der einzelnen Welpen vergeht meist etwa eine halbe Stunde. Doch es können auch nur wenige Minuten oder bis zu zwei Stunden dazwischen liegen. Oft ruht sich die Mutterhündin zwischen den Geburten der einzelnen Welpen aus.

Ob die Geburt vollständig beendet ist, erkennt man meistens am Verhalten der Hündin. Sie legt sich, nachdem sie sich erst noch geputzt hat, mit ausgestreckten Beinen flach auf die Seite. Die Welpen liegen dann am Gesäuge verteilt und nuckeln schon die wichtigste Erstmilch, das Kolostrum. Ist die Hündin nach der Geburt unruhig oder apathisch, sollten Sie einen Tierarzt kontaktieren.

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Nach der Geburt legt sich die Hündin flach auf die Seite und säugt ihre Welpen. © Karoline Thalhofer-stock.adobe.com

Den Hund bei der Geburt unterstützen

Normalerweise schafft eine gesunde Hündin die Geburt allein. Lassen Sie den Hund deshalb weitestgehend in Ruhe, aber seien Sie ständig da und beobachten Sie alles. Für den Notfall ist es empfehlenswert, die Telefonnummer des Tierarztes bereitzuhalten. Diesen sollten Sie zuvor schon fragen, wann er unter welcher Nummer erreichbar ist oder wohin Sie sich bei einem Notfall außerhalb seiner Praxiszeiten wenden sollen.

Die Mutterhündin durchtrennt normalerweise selbst die Nabelschnur, befreit die Welpen von der Fruchthülle und regt mit Belecken die Atmung an. Macht sie das aus irgendeinem Grund nicht, z.B. weil sie schon mit der Geburt des nächsten Welpen beschäftigt ist, müssen Sie das übernehmen! Entfernen Sie dann die Fruchtblase und reiben Sie den Welpen gegen den Strich mit einem sauberen Lappen trocken. Säubern Sie sein Maul und seine Nase. Außerdem müssen Sie die Nabelschnur durchtrennen, wenn die Hündin es nicht macht. Ihr Tierarzt wird Ihnen genau erklären, wie das funktioniert und worauf Sie achten müssen.

Achten Sie darauf, dass mit jedem Welpen eine Nachgeburt abgeht. In der Regel geschieht das innerhalb von 15 Minuten nach der Geburt eines Welpen. Es kann auch vorkommen, dass mehrere Nachgeburten hintereinander abgehen, wenn die Welpen schnell nacheinander zur Welt gekommen sind. Die meisten Hündinnen fressen die Nachgeburt, da sie sehr proteinreich ist und der Hündin viel Energie nach der anstrengenden Geburt liefert.

Wann sollte ein Tierarzt kontaktiert werden?

Wie das Gesundheitszentrum für Kleintiere in Lüdinghausen erklärt, sollten Sie in folgenden Situationen einen Tierarzt kontaktieren:

  • nach einem Temperaturabfall steigt die Temperatur wieder, ohne Geburtsbeginn
  • grüner Ausfluss aus der Scheide, ohne dass vorher ein Welpe geboren wurde
  • Fruchtwasserabgang und auch 2-3 Stunden später kein Welpe geboren
  • Presswehen und nach 30 Minuten kein Welpe geboren
  • zwischen zwei Welpen vergehen mehr als 2 Stunden

Außerdem sollten Sie einen Tierarzt kontaktieren, wenn nicht alle Nachgeburten abgegangen sind. Ansonsten sollten Sie natürlich immer einen Tierarzt anrufen, wenn Ihnen irgendetwas komisch vorkommt und Sie eine Komplikation vermuten.

Sprechen Sie vor der Geburt unbedingt ausführlich mit Ihrem Tierarzt! Er kennt Sie und Ihre Hündin und wird Sie individuell beraten und Ihnen Tipps geben können. Außerdem kann er Ihnen detailliert erklären, was Alarmzeichen während oder nach einer Geburt sind.

Nach der Geburt

Nach der Geburt braucht die säugende Hundemutter hochwertiges Hundefutter. Seien Sie bei den ersten Gängen nach draußen etwas vorsichtig und nehmen Sie Rücksicht auf Ihre Hündin. Wichtig ist, dass Sie die Welpen regelmäßig wiegen. Haben Sie zwar Kontakt zu den Welpen, aber gönnen Sie der neuen Hundefamilie viel Ruhe und Zeit für sich. In den ersten drei Wochen macht die Hundemutter ohnehin das meiste allein.

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