Trächtigkeit bei Hunden

Erfahren Sie hier alles zur Trächtigkeit von Hunden: Wie sie verläuft, welches Futter trächtige Hunde brauchen und wie Sie als Halter Ihren Hund in dieser Zeit unterstützen können.

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Alles zur Trächtigkeit bei Hunden.© Evgenia Tiplyashina-stock.adobe.com

Die Pubertät bzw. Geschlechtsreife setzt beim Hund, je nach Rasse, bereits mit fünf Monaten oder erst mit einem Jahr ein. Bei der Hündin ist sie durch die erste Läufigkeit gekennzeichnet, beim Rüden sind die Übergänge oft fließend: Er hebt das Bein beim Pinkeln, interessiert sich zunehmend für Hündinnen und sieht in anderen Rüden immer öfter Rivalen, aufgrund des Dranges zu Decken.

Inhaltsübersicht

Vor der Trächtigkeit der Hündin

Bevor Sie sich dazu entschließen, dass Ihre Hündin Nachwuchs bekommen soll, sollten Sie wichtige Dinge klären. Die Hündin sollte gesund, fit und normalgewichtig sein. Falls die Hündin schon einmal Welpen bekommen hat, sollten Sie darauf achten, dass seitdem genug Zeit vergangen ist und die Hündin sich davon erholen konnte. Die Läufigkeit bei Hündinnen tritt nämlich ein bis zwei mal im Jahr bis an ihr Lebensende auf. Außerdem sollten Hündinnen nicht zu früh Welpen bekommen. Wir empfehlen, die ersten 15 Lebensmonate auf jeden Fall abzuwarten.

Informieren Sie sich gut über den Schwangerschaftsverlauf und die Geburt sowie über die Bedürfnisse von Hündin und Welpen!

Möchten Sie keinen Hundenachwuchs, so können Sie auch über eine Kastration nachdenken. Lassen Sie Ihre läufige Hündin beim Spaziergang nicht von der Leine, um eine ungewollte Schwangerschaft vorzubeugen.

Die Zukunft der Welpen bedenken

Besonders wichtig ist außerdem, sich zu überlegen, was mit den Welpen passieren soll: Gibt es sichere Abnehmer oder ist die Zukunft der Welpen noch unklar? Ist letzteres der Fall, sollten Sie die Idee, dass Ihre Hündin Junge bekommt, besser verwerfen. Pro Wurf einer Hündin kommen nämlich einige Welpen zur Welt: Bei kleineren Hunderassen gibt ein Wurf durchschnittlich drei bis vier Welpen, bei großen Hunderassen kann ein Wurf neun Welpen hervorbringen. Es sind bereits so viele Hunde im Tierheim, dass Welpen ohne sichere Abnehmer nicht in die Welt gesetzt werden sollten. 

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Welpen bedeuten viel Verantwortung. © Emily-stock.adobe.com

Ablauf der Trächtigkeit bei Hunden

Eine Hündin ist etwa 57 bis 65 Tage lang trächtig. Progesteron erhält die Trächtigkeit der Hündin aufrecht. Die Dauer der Trächtigkeit ist sowohl von der Rasse als auch von der Größe des Wurfs abhängig: Bekommt die Hündin viele Welpen, kann die Schwangerschaft kürzer dauern als bei einem kleinen Wurf. Ab dem 56. Schwangerschaftstag kann ein lebensfähiger Welpe geboren werden.

Nach dem Eisprung (Ovulation) und dem folgenden Deckakt kommt es zur Befruchtung der Eizelle. In den ersten Tagen und Wochen wandern die befruchteten Eizellen vom Eileiter in die Gebärmutter, die sie nach spätestens zwei Wochen erreichen. Es kommt zu Zellteilungen. Und so geht es weiter:

  • Zwischen dem 18. und 20. Tag nisten sich die befruchteten Eizellen in der Gebärmutter ein. Die Plazenta beginnt, sich auszubilden.
  • Nach etwa 20 Tagen beginnt das Herz zu schlagen. Gehirn, Rückenmark und innere Organe der Welpen beginnen sich zu entwickeln.
  • 25. bis 27. Tag: Die Embryonen sind walnussgroß. Es bilden sich unter anderem Ohren, Augen und Tasthaare. Beine, Pfoten und Zehen sind erkennbar.
  • Nach den ersten 28 Tagen sind alle wichtigen Organe grob angelegt, die Körperform der Welpen ist in ihren Grundzügen erkennbar. Die Nervenstränge im Rückenmark werden gebildet.
  • Nach etwa 35 Tagen ist die Organbildung der Welpen abgeschlossen, Augen und Ohren sind fertig entwickelt. Ab jetzt kann ein Relaxin Schnelltest einen Indikator des Trächtigkeitsstatus bieten.
  • Nach etwa 38 Tagen sind die Augenlider ausgebildet, die Finger getrennt. Barthaare und Krallen entwickeln sich. Die Fellfarbe bildet sich aus (dauert ca. bis zum 52. Tag). Die Hunde-Körperform ist deutlich erkennbar.
  • Im letzten Drittel der Schwangerschaft, also etwa ab der siebten Woche, wachsen die Föten sehr schnell. 75 Prozent des Wachstums fällt in die letzten drei Wochen.
  • Nach etwa 63 Tagen steht der Geburtstermin an: Die meisten Hunde sind in etwa so lange schwanger. Die Tragezeit ist hiermit meist abgeschlossen.
Vorsicht: Bis zum 35. Tag sind die Welpen im Mutterleib sehr empfindlich für äußere Einwirkungen (z.B. Medikamente, Wurmkuren, Impfungen, Röntgenstrahlen, Vitaminmangel/-überversorgung, starke Hitze, Umweltschadstoffe). Achten Sie in dieser Zeit dringend darauf, die Hündin von solchen Gefahren fernzuhalten. Sonst kann es zu Fehlbildungen der Welpen oder zu Fehlgeburten kommen.
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Wichtige Entwicklungsschritte während der Trächtigkeit von Hunden. © Ein Herz für Tiere Media

Anzeichen der Trächtigkeit bei Hündinnen

Auch bei der trächtigen Hündin tut sich während der Schwangerschaft einiges. Zunächst bleibt die Läufigkeit und der Ausfluss von Blut aus. Ihr Körper und Hormon Haushalt verändern sich, ihre Zitzen werden größer und auch Verhaltensveränderungen können auftreten. Zusätzlich wird ihr Appetit angeregt. Ab dem Zeitpunkt stehen unter anderen Ultraschalluntersuchungen beim Tierarzt an.

Scheinträchtigkeit bei Hündinnen

Veränderungen im Appetit, Verhalten oder Körperumfang einer Hündin weisen jedoch nicht hundert prozentig sicher auf eine Trächtigkeit hin. Unkastrierte Hündinnen können auch ein hormonelles Phänomen, nämlich die Scheinträchtigkeit, aufweisen. Auch hierbei beginnen die Milchdrüsen zu produzieren, die Zitzen schwellen also an. Um eine Scheinträchtigkeit bei Ihrer Hündin auszuschließen sollten Sie sich an Ihren Tierarzt wenden.

Eine trächtige Hündin liegt auf einem weichen Bett.
Trächtige Hündinnen bedürfen besonderer Fürsorge© stock.adobe.com/Tatyana Gladskih

Ernährung von Hunden in der Trächtigkeit

Eine trächtige Hündin braucht eine besondere Ernährung. Denn schließlich muss die werdende Mutter nicht nur sich selbst versorgen, sondern auch die Babys, die in ihrem Bauch heranwachsen. Deshalb benötigt sowohl eine trächtige als auch eine säugende Hündin mehr Energie.

Um eine trächtige Hündin angemessen zu ernähren, ist zum einen die Qualität des Hundefutters wichtig: Füttern Sie nur qualitativ hochwertiges Futter, das alle wichtigen Nährstoffe enthält und die Hündin gut versorgt.

Futtermengen für Hündinnen in der Tragezeit

Außerdem muss während der Schwangerschaft die Futtermenge erhöht werden. In den ersten vier Wochen ist das nur minimal notwendig, es wird eine Erhöhung der Tagesration um 10 Prozent empfohlen. Von der fünften bis zur achten Woche steigt der Nährstoffbedarf der Hündin dann um das 1,3 bis 1,5-fache. In der letzten Woche sollte die Futtermenge wieder leicht abgesenkt werden.

Füttern Sie am besten mehrere kleinere Mahlzeiten täglich. Natürlich muss der Hündin immer frisches Wasser zur Verfügung stehen.

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Trächtige Hunde können anfangs sehr anhänglich sein. © Strelciuc-stock.adobe.com

Umgang mit trächtigen Hunden

Trächtige Hündinnen können wie schwangere Frauen unter Übelkeit und Erbrechen leiden. Außerdem kann die Hündin besonders anhänglich werden oder Fressunlust zeigen, gerade in den ersten Wochen und am Ende der Schwangerschaft. In den letzten Wochen kann die Hündin außerdem unruhig und unsicher sein. Seien Sie verständnisvoll und erfüllen Sie die Bedürfnisse Ihrer Hündin. Gönnen Sie ihr Ruhe, wenn sie diese braucht, und seien Sie für sie da, wenn sie anhänglich ist.

Im späteren Verlauf der Trächtigkeit wird sich Ihre Hündin nach einem geeigneten Platz für die Geburt umsehen. Hierbei können Sie sie unterstützen und ihr ein paar Wochen vor der Geburt ein Wurflager bauen, oder eine Wurfkiste bereitstellen.

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Über die Wurfkiste: Die SunnyDogs Wurfkiste für Welpen eignet sich ideal für die Geburt und Aufzucht von Welpen. Die Wurfkiste dient als Rückzugsort dank einem Distanzrahmen und einem Abstand vom Boden von knapp 10 Centimetern.
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Bewegung für trächtige Hündinnen

Bewegung ist für trächtige Hündinnen wichtig. Allerdings sollten Sie auf anstrengenden Sport wie Joggen, Schwimmen oder Radfahren verzichten. Auch raue Spiele mit anderen Hunden sind nicht geeignet. Stattdessen sollte hier auf häufige Spaziergänge von kurzer Dauer gesetzt werden: Mit drei bis fünf Gassirunden von 15 bis 30 Minuten halten Sie Ihre trächtige Hündin fit, bis hin zum Geburtstermin.

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Auch trächtige Hündinnen brauchen Bewegung!© stock.adobe.com/Kseniia

Zwischen dem 57. und 65. Tag wird es dann mit der Geburt losgehen. Wie Sie merken, dass die Geburt bevorsteht und was Ihre Aufgaben während der Geburt der Welpen sind, lesen Sie hier.

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