Reiki für Katzen
Mit Reiki als Begleittherapie können viele körperliche und seelische Beschwerden gelindert werden.
Krümels Besitzerin war in großer Sorge. Ihr elfjähriger, zehn Kilogramm schwerer Kater war schwer an Zucker erkrankt. Außerdem ließen wegen einer Knochenmarksversteifung auch seine Beweglichkeit und sein Spieltrieb nach. Die Behandlung durch den Tierarzt blieb jedoch ohne merklichen Erfolg. Um nichts unversucht zu lassen, beschloss Krümels Frauchen, es zusätzlich mit Reiki zu versuchen. Mit Einverständnis des Arztes wandte sie sich an Britta Hoffmann. "Die erste Sitzung gestaltete sich äußerst schwierig. Ich musste eine halbe Stunde lang auf allen Vieren hinter dem Kater herrobben", erzählt die Reiki-Meisterin. "Immer wenn er die Energie spürte, gab er einen kurzen Laut von sich, stand auf und legte sich einen Meter von mir weg. Als ich es für diesmal genug sein lassen wollte, legte Krümel sich plötzlich ganz entspannt hin und genoss die Behandlung etwa fünf Minuten." Bei ihrem zweiten Besuch kam Krümel bereits freudig auf die Therapeutin zu und reckte ihr sofort sein Hinterteil und dann den Bauch entgegen. Obwohl er sich sonst dort nicht gern anfassen lässt, genoss er die Energie-Gabe in vollen Zügen. Inzwischen konnte er erfolgreich neu auf Insulin eingestellt werden. Weil ihm Reiki offensichtlich gut tut, hat sein Frauchen die Methode selbst erlernt. Krümel hat sich gut an die täglichen Spritzen gewöhnt. Er fühlt sich wohl, kann besser laufen und hat abgenommen.
Neuentdeckung einer uralten Methode
Bei Reiki handelt es sich um eine uralte Heilmethode, die bereits vor über 2500 Jahren in indischen Schriften erwähnt wurde. Im 19. Jahrhundert wurde sie von Dr. Mikao Usui (1862–1926), einem christlichen Mönch aus Japan, wieder entdeckt. Frei übersetzt bedeutet Reiki so viel wie "Universale Lebensenergie". In Asien ist die Vorstellung, dass auch feste Materie letztendlich aus Energie besteht, seit Jahrhunderten fest verankert. Im Westen hingegen wird sie erst seit Anfang des 19. Jahrhunderts durch die Erkenntnis der Quantenphysik, dass alle Materie aus Atomen besteht, die sich wiederum aus unsichtbaren Energie-Einheiten (Quarks) zusammensetzen, auch von Wissenschaftlern anerkannt.
Harmonisierung des Energiesystems
Psychische Probleme, ein Schock, Verletzungen oder falsche Ernährung können die Schwingungen des Energiesystems von Menschen und Tieren aus dem Gleichgewicht bringen. Summieren sich mehrere Faktoren, kann dies zu Krankheiten führen. Reiki kann nun helfen, die Energie wieder zu harmonisieren. Die im Universum ständig fließende Lebenskraft steht jedem zur Verfügung. Man muss nur lernen, wie man sie "anzapfen" und übertragen kann. Meist geschieht dies durch sanftes Auflegen der Hände, z.B. auf den Kopf oder am Bauch. Dadurch treten tiefe Entspannung und wohltuende Wärme ein, die zur Tiefenentspannung führen. "Im Gegensatz zu Hunden können Katzen ihren Energievorrat selbst aufladen", erklärt die 41-jährige Tierheilpraktikerin, ReikiMeisterin und -Lehrerin. "Sie liegen oft an Orten wie Wasseradern oder Erdstrahlen, während Hunde sie meiden. Beim Reiki-Geben merken Katzen die Energie meist sofort und ziehen sich erst einmal zurück. Haben sie dann aber kapiert, dass sie sich ihre Energien genauso gut bei einem bestimmten Menschen aufladen können wie an energiereichen Orten, kommen viele von allein und holen sich Reiki ab."
Ergänzende Hilfe bei vielen Problemen
Das Einsatzgebiet ist vielfältig. Nach Absprache mit dem Tierarzt oder Tierheilpraktiker kann Reiki als ergänzende Maßnahme z.B. bei Arthrose, Rheuma oder Hautproblemen angewendet werden. Auch wenn eine Zuchtkatze nicht trächtig wird oder eine schwere Geburt ansteht, kann Reiki helfen. Die Energieübertragung kann beruhigend beim Autofahren, nach einem Umzug oder Besitzerwechsel, bei Aggressionen, einem Schock oder bei Angst vor Menschen, Hunden oder Geräuschen wirken. Trotz vieler dankbarer Katzenbesitzer warnt Britta Hoffmann davor, Reiki als Allheilmittel zu sehen. "Es ist jedoch eine hervorragende Ergänzung zur Schulmedizin, weil es die Selbstheilungskräfte des Körpers stimuliert", betont sie.
Reiki zu geben, kann jeder lernen
Ein großes Anliegen ist es Britta Hoffmann auch, ehrenamtlich Tierheimtiere zu behandeln und ihr Wissen in Seminaren weiterzugeben, damit Tierbesitzer ihre Vierbeiner selbst betreuen können. Seit Januar hat sie ihren Hauptberuf als Unternehmensberaterin an den Nagel gehängt, um nur mehr für Tiere da zu sein. Sie arbeitet dabei Hand in Hand mit der Tierpsychologin und Reiki-Meisterin Monika Addy zusammen. "Bei psychischen Problemen muss meist im Umfeld einer Katze etwas geändert werden", erklärt diese. "Durch die enge Beziehung vieler Katzen zu ihrem Besitzer können Beschwerden auch vom Zweibeiner ausgelöst werden. So überträgt sich seine eigene Nervosität beispielsweise nicht selten auf die Katze." In solchen Fällen kann es daher sinnvoll sein, beide "im Doppelpack" mit Reiki zu harmonisieren. (Saskia Brixner)