Filtermöglichkeiten für Aquarien
Ein schönes Aquarium basiert auf der Grundlage eines funktionierenden biologischen Gleichgewichtes. Die gewünschte Balance ist u.a. durch technische Hilfsmittel zu erreichen.
Aufgaben der Filteranlage
Aquarien und Gartenteiche sind im Vergleich zu natürlichen Gewässern klein und verhältnismäßig stark besetzt, daher muss die biologische Selbstreinigung unterstützt werden. Neben Wasserwechsel sollte den unterschiedlichen schadstoffabbauenden Bakterien im Filtermedium ausreichend Siedlungsraum angeboten werden. Die Filtermedien sind sehr unterschiedlich und reichen von besonderem Schaumstoff bis zu natürlichen Gesteinen. Neben der Verdauungstätigkeit der Bakterien können auch chemische und physikalische Prozesse genutzt werden.
Abgesehen von der Reinigung des Wassers bringt eine Filteranlage auch Bewegung hinein, bzw. erzeugt die gewünschte Strömung. Diese ist wichtig, um Nährstoffe (besonders für die Pflanzen) zu verteilen. Und natürlich auch, um das belastete Wasser dem Filter zuzuführen und hindurchzuleiten.
Die richtige Filterleistung
Zu viel oder zu wenig Filterleistung können u.a. Algenprobleme begünstigen. Die Aussage "je stärker der Filter, desto besser fürs Aquarium" ist völlig falsch. Nährstoffe wie Nitrate rauschen an den Pflanzen vorbei und können nicht aufgenommen werden. Die einfacher gebauten Algen freuen sich darüber. Ein möglicherweise erhöhter Sauerstoffgehalt heizt darüber hinaus die Nitratbildung auch noch an. Zu wenig Strömung dagegen trägt die Nährstoffe nicht an die Pflanzen heran und das Wassermilieu wird außerdem unterschiedlich beheizt. Dies ist natürlich nur ein Auszug der möglichen Folgen. Als Faustregel für eine angemessene Filterung kann gelten: Die vorhandene Literzahl des Wassers passiert etwa zu 90 - 120 % pro Stunde den Filter. Beispiel: Ein Aquarium mit 200 Litern benötigt eine Filterleistung von 180 - 220 l/h.
Mechanische Filterung
Grobe Schmutzpartikel oder Pflanzenteile werden vor der eigentlichen Filterkammer durch ein Vlies oder andere Medien gesammelt. So behindern sie nicht die mechanische Funktion der Filteranlage. Allerdings sollte dieser Schmutzfänger regelmäßig gereinigt werden, damit die gesammelten Partikel nicht ihre sauerstoffzehrende Zersetzung noch im Wasser beginnen und Schadstoffe produzieren.
Biologische Filterung
Diese bezeichnet den natürlichen Reinigungsprozess des Wassers durch Mikroorganismen und andere Kleinstlebewesen. Sie siedeln sich bevorzugt in der großen Oberfläche des Filters an und benötigen dazu zehn bis vierzehn Tage. Sie ernähren sich von den im Wasser gelösten Stoffen wie Eiweiße, Fette und Kohlehydraten, die u.a. aus den Abfallprodukten der Tiere, Pflanzenteilen und Futterresten anfallen. Die Stoffwechselprodukte der schadstoffabbauenden Bakterien sind hauptsächlich Wasser, Kohlendioxid und Nitrat. Somit schließt sich der Kreislauf.
Filterarten
Die jeweiligen Filterarten sind mittlerweile so vielfältig wie die Aquarien selbst. Kleine Aquarien z. B. zur Aufzucht oder für Garnelen können mit kleinen luftbetriebenen Innenfiltern betrieben werden. Außenfilter leiten das Wasser aus dem Aquarium heraus in einen Filtertopf und führen das gereinigte Wasser wieder zu. Das ist platzsparend und mittlerweile so ausgereift, dass nasse Pannen ausgeschlossen werden können.
Die meisten Filtersysteme sind erweiterbar und können so der Größe des Wasserkörpers im Aquarium angepasst werden. Zusätzlich können unterschiedliche Filtermedien auf Wunsch kombiniert werden.
Aktivkohle
Während der Herstellung wird die Kohle aktiviert und kann so in einem sog. Adsorptionsprozess organische sowie anorganische Schadstoffe aus dem Aquarium aufnehmen. Besonders nach einer Behandlung des gesamten Aquariums mit Medikamenten wird Aktivkohle zu deren Entfernung eingesetzt. Allerdings kann dadurch auch das Wasser beeinflusst werden, daher ist eine Behandlung von kranken Tieren möglichst außerhalb des Aquariums anzustreben Die Aufnahmefähigkeit der Aktivkohle ist begrenzt, daher auch der zeitliche Einsatz dieses Filtermaterials. Durch modernere Herstellungsverfahren kann Aktivkohle auch längerfristig in Betrieb sein, wie etwa im Rahmen der Meerwasseraquaristik.
Filterreinigung und -erneuerung
Früher oder später ist die "Standzeit" des Filters erschöpft und die Anlage muss je nach Filtermedium entweder gereinigt oder das Medium ausgetauscht werden. Tonröhrchen müssen erneuert werden, während Schaumstoffpatronen oder Filtermatten aus Schaumstoff ausgespült werden können, um ihre Durchlässigkeit wieder herzustellen.
Übrigens ist die vorgefundene braune, leicht schmierige Substanz kein Schmutz, sondern eine Massenansammlung wertvoller kleiner Helferlein – den schadstoffabbauenden Bakterien.
Um diese nicht zu vernichten, sollte das Material innerhalb einer halben Stunde unter handwarmem Wasser ausgespült werden. Das Filtermedium muss nicht absolut rein sein, sondern nur wieder gut durchlässig. Ein schlecht gewarteter Filter kann ebenfalls Auslöser für verstärkten Algenwuchs sein, da sich Nährstoffe wieder verstärkt anreichern.
Falls plötzlich die Installation einer neuen Filteranlage notwendig wird, kann das Medium mit "eingefahrenem" Filtermaterial "angeimpft" werden. Zusätzlich wird die Besiedlung mit Bakterien durch die Zugabe von Flüssigkulturen begünstigt und beschleunigt.
Filterung im Gartenteich
Im Grunde gilt hier dasselbe wie für Aquarien, die Filteranlagen für Gartenteiche sind natürlich entsprechend größer. Besonders Koiteiche benötigen eine kräftige Anlage. Viele im Handel angebotenen Produkte sind mit Wasserklärern gegen Algen ausgestattet oder werden mit Spingbrunnenpumpen kombiniert.
Zur jährlichen Vorbereitung auf den Winter sind zur effektiven Reinigung des Teiches sowie Schlammabsaugung kräftige Geräte im Angebot, die im Prinzip wie ein Nasssauger funktionieren. (Annette Berkelmann)
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