Zucht von Eseln

Eselfohlen sind extrem niedlich und wecken schnell den Wunsch nach einem eigenen, lebendig gewordenen Plüschtier. Doch will ein solcher Schritt wohlüberlegt sein.

Zucht von Eseln
Eselfohlen sind von Natur aus sehr verspielt.© Thomas Brodmann / animals-digital.de

Die Eselstute

Eine Eselstute wird meist bereits in ihrem ersten Lebensjahr geschlechtsreif. Von nun an wird sie vom Frühling bis zum Herbst alle drei bis vier Wochen rossig und ist dann deckbereit. Da aber das erste Fohlen frühestens mit drei Jahren ausgetragen werden sollte, muss einer zu frühen Belegung durch einen Hengst (sei es nun ein Esel oder ein Pferd!) entgegengewirkt werden. Um Schwergeburten durch zu große Fohlen zu vermeiden, muss sich die Größe des ausgewählten Hengstes nach der Größe der Stute richten. Nach dem ersten Fohlen sollte nur alle zwei Jahre ein weiteres folgen.

Der Eselhengst

Erwachsene Eselhengste können durchaus aggressiv sein, vor allem in der Nähe einer deckbereiten Stute. Die Haltung eines Eselhengstes sollte daher den Fachleuten vorbehalten bleiben. Hat man den passenden Hengst für seine Stute gefunden, so werden beide am günstigsten auf einer großen Weide zusammengebracht und möglichst einige Tage dort zusammen gelassen, um sicher zu gehen, dass der Deckakt erfolgreich ist.

Der Nachwuchs

Nach einer Tragzeit zwischen zehn und 14 Monaten (je nach Rasse, Größe und individuellen Voraussetzungen der Mutter) wird das Fohlen meist ohne Probleme geboren. In den ersten Lebenstagen schottet die Mutter das Kind gegen Artgenossen, Menschen und andere Tiere ab, sie kann dann ganz ungewohnt aggressiv sein. Diese Zeit nutzen Mutter und Kind zur Ausbildung ihrer ganz individuellen, intensiven Beziehung. Auch wird das Fohlen über die Muttermilch mit wichtigen Antikörpern versorgt, da sein eigenes Immunsystem noch nicht funktioniert. So wird es vor Infektionen mit Keimen aus seiner unmittelbaren Umgebung wirkungsvoll geschützt. Da frühestens mit sechs Monaten die körpereigenen Abwehrfunktionen des Fohlens vollends ausgebildet sind, sollte ein Eselfohlen nicht vor dieser Zeit abgesetzt und von der Mutter getrennt werden.

Eselfohlen sind von Natur aus sehr verspielt, es ist daher optimal, wenn mehrere Fohlen mit den Mutterstuten zusammen gehalten werden und so miteinander spielen können. Sie lernen dadurch ein normales arttypisches Sozialverhalten. Am besten erfolgt dies auf einer weiträumigen Weide, die ausreichend Platz für wilde Esel-Kinderspiele lässt. Bei anhaltend feuchter und kalter Witterung müssen Eselfohlen jedoch vor Durchnässung geschützt werden, da es schnell zu Erkrankungen wie etwa der Fohlenpneumonie (Lungenentzündung) kommen kann. Unter Umständen ist eine zeitweilige Aufstallung der Stuten und Fohlen unumgänglich.

Hengstfohlen sollten, sofern sie nicht weiter zur Zucht verwendet werden sollen, möglichst schon vor Eintritt der Geschlechtsreife (zwischen dem sechsten und neunten Lebensmonat) vom Tierarzt kastriert werden. Erfolgt der Eingriff erst später, so behalten die Tiere häufig ihr bereits ausgeprägtes Hengstverhalten bei und können erfahrungsgemäß nicht in eine Eselgruppe integriert werden. (Heike Pankatz)

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